Deutsche Großchance in der 92. Minute <em>Was erlauben denn Rosetti?

Wien (RPO). Es ist die 92. Minute: Ein letztes Mal wird der Ball verzweifelt nach vorne geschlagen, ein letztes Mal steigen die DFB-Offensivkräfte zum Kopfball hoch. Plötzlich gibt es ein Gewühl im Strafraum der Spanier - Bastian Schweinsteiger fällt die Kugel vor die Füße. Die deutschen Fans springen auf, glauben an die Wende. Dann aber kommt er, der Pfiff von Schiri Roberto Rosetti. Warum nur?

Der italienische Unparteiische hatte ein Foulspiel von Mario Gomez erkannt. Angeblich hatte der Stuttgarter Angreifer Gegenspieler Carlos Marchena geschoben. Tatsache ist, dass Gomez den Arm ungeschickt in die Höhe hob und den Iberer leicht berührte. Aber ein Foul? Ein englischer Schiedsrichter hätte hier wohl nicht mal gezuckt. Was also erlauben Roberto Rosetti?

Spaß beiseite, die deutsche Mannschaft kann sich alles in allem natürlich nicht beklagen. Im Prinzip war sie gegen ein furios aufgelegtes Spanien chancenlos. Zehn gute Minuten zu Beginn, dann noch mal zehn zwischen der 60. und 70. Minute - das war es dann aber auch schon mit der Herrlichkeit.

So schmerzhaft diese Feststellung auch sein mag: Spaniens Keeper Iker Casillas - er musste keinen einzigen ernsthaften Ball halten. Hätte der Torsteher von Real Madrid zwischen der 10. und 60. Minute einen Gemüsegarten in seinem Strafraum angelegt - für lange Zeit hätte es wohl niemand gemerkt.

Daher steht es auch völlig außer Frage, dass die Iberer ein würdiger und absolut verdienter Europameister sind. Das Ergebnis fiel am Ende sogar noch schmeichelhaft für die Truppe von Bundestrainer Jogi Löw aus.

Beinahe-Eigentor von Metzelder

Die Südeuropäer waren in allen Belangen überlegen, das muss man auch mal anerkennen können. Was Spanien da spielte, war blitzsauberer, technisch starker Fußball. Zu gut für die deutsche Mannschaft. Zu gut auch für den Rest des EM-Teilnehmerfeldes. Die spanische Bilanz: Sechs Spiele, sechs Siege, davon einer im Elfmeterschießen. Da bleiben kaum Fragen offen.

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