Kommentar Müllers Selbstvertrauen

Düsseldorf · Es war einmal ein flinker junger Mann mit dünnen Beinen, der einen frischen, fast naiven Fußball spielte und frisch, fast naiv in die Mikrofone sprach. So verzückte er Deutschland und wurde Torschützenkönig der Weltmeisterschaft vor zwei Jahren in Südafrika.

Thomas Müller bei der EM 2021: Bayer, WM-Torjäger, Weltmeister - Portrait
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Das ist Thomas Müller

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Foto: afp, desk

Flink ist Thomas Müller immer noch, und seine Beine sind auch noch dünn. Ganz so frisch wie vor zwei Jahren wirkt er nicht mehr. Auf dem Platz nicht und im Umgang mit der Öffentlichkeit nicht. Thomas Müller (22) ist erwachsener geworden.

Müller lässt Unzufriedenheit mit seinem Dasein in München erkennen. Es lag aber nicht nur an Jupp Heynckes, dass er bei Bayern nicht in sämtlichen Partien erste Wahl war. Dass ihn der Trainer nicht durchgängig einsetzte, hatte in erster Linie mit Müllers zeitweiliger Formschwäche zu tun.

Der Offensivspieler ist sich seines hohen Marktwertes bewusst. Berater Wiggerl Kögl platziert ihn gewinnbringend als Werbefigur für Supermärkte, Milchgetränke und Würstchen. Nun spielt Müller mit einem angeblichen Angebot von Inter Mailand und weist auf Chelseas Interesse hin. Das ist marktüblich. Welt- und Europameisterschaften sind immer auch Handelsplätze. Transfergerüchte gehören zu jedem Turnier.

Wenn Müller in sich einen Kandidaten für einen großen Transfer sieht, ist das ein Ausdruck von Selbstvertrauen. Es sollten ab Samstag auch die passenden Leistungen auf dem Platz folgen.

(RP/can)
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