"Jens braucht bis zur EM Spielpraxis. Wenn er die nicht bekommt, müssen wir reden", kündigte Bundestrainer Joachim Löw nach der erfolgreichen Qualifikation für die EM im Sommer an. Viel Spielpraxis konnte der Schlussmann des englischen Spitzenklubs Arsenal London nicht sammeln.

Lediglich im Pokal schickte Trainer Arsene Wenger die deutsche Noch-Nummer eins in den Kasten. Am vergangenen Wochenende profitierte Lehmann von einer Daumenverletzung seines Kontrahenten Manuel Almunia und stand beim 3:1 bei Manchester City 90 Minuten zwischen den Pfosten — fehlerfrei.

Wenn Almunia wieder fit ist, wird Lehmann erneut auf der Bank Platz nehmen müssen. Das hat Wenger bereits angekündigt. Der Held des WM-Viertelfinales gegen Argentinien muss sich im Training beweisen und Almunia verdrängen, ansonsten wird es eng mit dem Stammplatz bei der EM.

Denn Timo Hildebrand hat im vergangenen halben Jahr aufgeholt. Anfangs war auch der 28-Jährige nach seinem Wechsel vom VfB Stuttgart zum spanischen Erstligisten FC Valencia nur Ersatz bei den Iberern, nach und nach erkämpfte sich der Keeper aber seinen Platz als Nummer eins im Tor.

Dabei blieb Hildebrand nicht immer fehlerfrei und leistete sich den ein oder anderen Patzer. Aber: Im gegensatz zu Lehmann vertraut Valencia-Trainer Ronald Koeman auf den Deutschen und setzt Altstar Santiago Canizares auf die Bank. Mutig, aber nicht verkehrt.