EM 2016 Pressestimmen zum deutschen Auftaktsieg gegen die Ukraine
Wir haben die Pressestimmen zum deutschen Auftaktsieg bei der EM gegen die Ukraine gesammelt.
Sport (Spanien): "Deutschland streckt die Ukraine nieder, lässt aber Zweifel im Abwehrspiel offen. Mit zehn Weltmeistern in der Startelf und treu seiner Tradition, ist es ein guter Beginn für Deutschland. Neuer war nicht zu schlagen. Kroos hielt das Heft in der Hand, er und Khedira suchten immer den entscheidenden Pass."
L'Equipe (Frankreich): "Die Deutschen verwalten ihr Auftaktspiel. Deutsche Routine. Nach Anfangsschwierigkeiten hat der Weltmeister das Turnier mit einem Sieg begonnen, der nicht alle Probleme regelt. Das Mannschaftshotel in Evian trägt vier Sterne, das Trikot der Deutschen auch. Aber der Weltmeister brilliert nicht mehr."
Le Parisien (Frankreich): "Der Weltmeister hat nicht gezittert. Solide und ohne romantische Gefühle hat der Weltmeister den Auftakt in die EM bewältigt."
Le Monde (Frankreich): "Deutschland rettet die Baracke dank Neuer."
Ouest France (Frankreich): "Deutschland gewinnt wieder, aber hat Angst gehabt. Hinter einer wackligen Abwehr hat Neuer den Weltmeister in der ersten Halbzeit gerettet."
Courrier de l'Ouest (Frankreich): "Deutschland beseitigt Zweifel. Welch ein Symbol! Schweinsteiger kommt nach langer Verletzung und - trifft."
AS (Spanien): "Deutschland ist wie das alte Rezept von Omas Makkaroni, es gelingt immer. Fast am Ende kam die Petersilie drauf, als Schweinsteiger plötzlich seinen Auftritt hatte. Das Ende der ersten Halbzeit war ein Kreuzweg für die Deutschen."
Marca (Spanien): "Deutschland scheitert nicht, macht aber auch niemandem Angst. Es gab Momente, in denen Deutschland das Spiel durch die Finger flutschte. Deutschland machte, was man in solchen Fällen machen muss - das Ergebnis steht über allem. Die deutsche Effizienz ist einzigartig. Schweinsteiger schminkte das Ergebnis nach einer genialen Vorlage von Özil."
El Mundo Deportivo (Spanien): "Die Ukraine kam an Neuer nicht vorbei. Der Halbzeitpfiff war für Deutschland wie ein Segen. Deutschland machte die Ukraine in der zweiten Halbzeit müde mit Ballbesitz und langen Bällen von einer Seite zur anderen. Schweinsteiger verkündete das finale Urteil."
El Pais (Spanien): "Deutschland wurde von Neuers goldenen Handschuhen zusammengehalten. Von Müller war diesmal nichts zu sehen, er hatte kaum Ballkontakte. Deutschland greift wie kein anderer an, das Kopfzerbrechen liegt allerdings in der Defensivarbeit."
ABC (Spanien): "Deutschland gewinnt im Trab-Tempo. Kroos hielt den Weltmeister zusammen, der nicht gut spielte und Zweifel aufkommen ließ. Schweinsteiger, der Veteran mit weißen Haaren, feierte den 2:0-Treffer, als die Ukraine den Ausgleich suchte. Kroos führte die Mannschaft an wie er wollte."
Ekspres (Ukraine): "Die Blau-Gelben waren gefährlich, aber Neuer hielt alles. Auch ein Tor gelang unseren Jungs, aber Jarmolenko stand im Abseits. Leider brachte auch die Schlussoffensive keinen Erfolg."
Fakty i kommentarii (Ukraine): "Der Beginn war gut. Aber in der zweiten Halbzeit kontrollierte Deutschland, sie machten fast keine Fehler mehr. Dann kam Routinier Schweinsteiger und machte alles klar."
Gazzetta dello Sport (Italien): "Deutschland startet mit zu viel Herzklopfen. Mustafis Treffer scheint der Beginn eines Torreigens zu sein, mit der viele gerechnet haben. Dieses Tor wird jedoch zum Schatz, den Deutschland lange verteidigen muss. Held des Abends ist Toni Kroos. Özil verschwindet eine ganze Halbzeit lang, wacht jedoch zum großen Ende auf."
Corriere dello Sport (Italien): "Deutschland Ok, doch die Verteidigung wackelt. Der erste Schritt der Weltmeister flößt Respekt ein. Die Deutschen verdienen den Sieg, das ist zweifellos. Die Star-Truppe Draxler-Özil-Müller-Götze enttäuscht jedoch, und das ist das erste Problem für Löw."
Tuttosport (Italien): "Die Leistung des Weltmeisters zeigt auch Schattenseiten, vor allem wegen der Verteidigung. In der ersten Halbzeit hätte die Ukraine zumindest ein Remis verdient gehabt."
Corriere della Sera (Italien): "Es ist zwar kein großartiges Deutschland, doch für den Anfang genügt es. Deutschland ist keine unbesiegbare Mannschaft, das Löw-Team schreitet mit Anstrengung voran."
La Stampa (Italien): "Zwei Tore und viele Risiken. Deutschland siegt, zeigt sich aber verwundbar. Die Weltmeister sind in der Abwehr nicht perfekt. Die Leistung der Deutschen muss wenige Tage vor dem Duell gegen Lewandowskis Polen für Bedenken sorgen."
Blick (Schweiz): "Neuer und Boateng retten Deutschland. Der Weltmeister hat gegen wirblige Ukrainer phasenweise große Probleme."
Tagesanzeiger (Schweiz): "Gemischte Gefühle im Land des Weltmeisters. Das Resultat hört sich eigentlich gut, ja sehr gut an. Die Mannschaft von Jogi Löw hatte aber riesiges Glück, denn mit Manuel Neuer im Tor sowie Abwehrchef Jérôme Boateng zwei Spieler in den Reihen, die Schlimmeres verhinderten."
Der Standard (Österreich): "Starke Weltmeister müssen lange zittern. Deutschland startet mit einem vollen Erfolg in die Gruppe C, hat aber unter der Ukraine sehr zu leiden."
Krone (Österreich): "Der Co-Ausrichter der EM 2012 reizte die deutschen Champions bis aufs Blut und setzte auch offensiv immer wieder Nadelstiche - die die deutsche Abwehr oftmals nicht recht EM-titelwürdig erscheinen ließen."
Kurier (Österreich): "Die stark offensiv ausgerichtete deutsche Elf schlägt die Ukraine 2:0, offenbart aber auch Abwehrschwächen."
Frankfurter Rundschau: "Schweinsteiger mit Paukenschlag. Im Tor bekam Manuel Neuer neben Zirkusartist Boateng reichlich Anlass, seine Qualitäten als Gegentorverhinderer zu präsentieren. Was vor allem daran lag, dass die deutsche Mannschaft mit ihrer extrem hoch aufgerückten Viererkette kollektiv nicht konzentriert genug verteidigte, ganz besonders nicht bei gegnerischen Ecken und Freistößen. Wieder einmal zeigte sich, dass sich deutsche Spitzenfußballspieler im gegnerischen Strafraum viel, viel wohler fühlen als im eigenen."
Die Welt: "Schweinsteigers Höhepunkt, der alles überstrahlte. Und dann zog Löw sein Ass aus dem Ärmel: Schweinsteiger bewies mit seinem 2:0 einmal mehr, dass er kein normaler Spieler ist. Ein brillanter Schlusspunkt unter einem wenig brillanten Spiel."
tz: "Hut ab! Schweinsteiger liefert Super-Comeback ab. Mit erhobenem Daumen verließ der stolze Bastian Schweinsteiger den EM-Rasen in Lille. Über diesen Auftritt des Kapitäns staunten alle. Eingewechselt in der 90. Minute, Torschütze in der 92 Minute. „Unglaublich, dass es so was gibt, das kann man sich nur wünschen. Ich habe in diesem Jahr nur 300 Spielminuten in den Knochen - und dann so was“, sagte Schweinsteiger nach dem 2:0 gegen die Ukraine."
Abendzeitung: "Schweinsteiger-Show beim 2:0-Auftakt. Gut angefangen, dann aus der Spur geraten und zum Schluss wieder aufgedreht – mit dem 2:0 gegen die Ukraine zum EM-Auftakt kann Löw mit der Leistung seiner Elf zufrieden sein. Schweinsteiger krönt seinen Kurzeinsatz mit einem Tor."
Bilder von Schweinsteigers Tor in der Nachspielzeit
Der Tagesspiegel: "Ein Sieg mit Kopf und Schweinsteiger. Die deutsche Nationalmannschaft schlägt bei ihrem EM-Auftakt die Ukraine nach Toren von Mustafi und Schweinsteiger 2:0. Unser Blog zum dritten EM-Tag."
Hambuger Abendblatt: "Kroos der unumstrittene Chef, Neuer mit starken Paraden. Draxler überraschte mit starkem Auftritt. Auf Boateng ist Verlass – einfach weltklasse. Götze hat noch Steigerungspotenzial."
Zeit Online: "Boateng hält Ordnung. Ein Spiel hat zwei Halbzeiten (Entschuldigung) und Manuel Neuer und Jérôme Boateng zählen nach allem, was man hört, auch zur deutschen Mannschaft. Daher: ja. Es war das erste Spiel dieser EM mit mehr als einem Tor Vorsprung, sah aber bis zum Schluss nicht danach aus."
Sportal: "Deutschland mit schmeichelhaftem Sieg. Am Ende musste es der Captain selbst machen. Nachdem vor allem in der Schlussphase die Ukrainer immer gefährlicher wurden, vollendete Schweinsteiger einen wunderbaren Konter zum scheichelhaften 2:0."
11Freunde: "Opa kann’s nicht lassen. Er war Sportinvalide, er war Tennisliebhaber, er war Mobbingopfer des Louis van Gaal, er war weg vom Fenster. Doch jetzt ist er zurück: Bastian Schweinsteiger. Oder wie der Ticker ihn nennt: Sankt Schweini."
Sportschau: "Neuer und Boateng retten EM-Auftakt. Was die Offensive betrifft, muss einem nicht bange sein um das DFB-Team. Der Zustand der nicht eingespielten Abwehr treibt einem allerdings tiefe Sorgenfalten ins Gesicht. Die Hoffnungen ruhen nun darauf, dass Innenverteidiger Hummels am Donnerstag (16.06.2016) gegen Polen, den wohl ärgsten Rivalen im Kampf um den Gruppensieg, endlich wieder mitmischen kann. Drei Stunden früher misst sich die Ukraine in Lyon mit den unbequemen Nordiren."
ZDF: "Weltmeister startet mit Sieg in die EM. Die DFB-Elf ist mit einem mühevollen 2:0 über die Ukraine in die EM gestartet. Shkodran Mustafi köpfte in der 19. Minute das 1:0, Bastian Schweinsteiger machte in der Nachspielzeit alles klar."
FAZ: "Ein Auftaktsieg für die Sparversion des Weltmeisters. Das Kopfballtor von Shkodran Mustafi in der 19. Minute und vor allem natürlich der finale Treffer des kurz zuvor eingewechselten Bastian Schweinsteiger (90+3.) gehörten zu den wenigen erfreulichen Pointen, die das Team von Joachim Löw am Sonntagabend im Stade Pierre Mauroy von Lille lieferte. Es konnte sich in seinem Premierenspiel in Gruppe C in ein paar Szenen auch bei Torwart Manuel Neuer bedanken, der von Löw zum Kapitän bestimmt worden war. Neuer, mit grellgelber Binde dekoriert, hielt gewohnt vorzüglich."
Löw verteilt ein Sonderlob an Schweinsteiger und Boateng
Rheinische Post: "Wer solche Geschichten schreibt, der muss sich einen unzulässigen Hang zur Romantik vorwerfen lassen. Der Fußball erzählt aber solche Geschichten, er erfindet sie nicht. Da wird Bastian Schweinsteiger, den viele schon auf dem Altenteil sahen, zur Nachspielzeit des deutschen EM-Eröffnungsspiels gegen die Ukraine eingewechselt. Und mit seiner zweiten Ballberührung entscheidet er die Begegnung. Er trifft zum 2:0 und zeigt danach, dass er zumindest noch einen rekordverdächtig langen Jubellauf über den ganzen Platz bis in die Arme von Torwart Manuel Neuer zurücklegen kann."
Spiegel Online: "Schland der unbegrenzten Möglichkeiten. Vielfach war nach dem Spiel zu lesen, Deutschland habe gut gespielt, nur "hinten" gebe es noch Probleme. Abgesehen davon, dass die zugelassenen Chancen eher "vorne" zugelassen wurden: Sorgen bereitet neben der tatsächlich bedenklichen Schwäche bei gegnerischen Standards auch die Offensive. Denn bis zu einem Kontertor in der Nachspielzeit erspielte Deutschland sich bei aller Dominanz aus dem Spiel heraus kaum klare Torchancen. Das 1:0 entstand aus einem Freistoß. Und das gegen eine zwar gut organisierte, aber sicher nicht überdurchschnittliche Ukraine. Mit Ausnahme Nordirlands werden alle kommenden Gegner im Turnier wahrscheinlich stärker sein."
Express: " Hier hat Deutschland mächtig Schweini gehabt! Was für eine tolle Geschichte: Da kommt Bastian Schweinsteiger (31), unser ergrauter WM-Held, in der 90. Minute ins Spiel. Er soll mithelfen, mit seiner Erfahrung und Klasse die 1:0-Führung über die Zeit zu bringen. Und was passiert knapp zwei Minuten später? Der Leitwolf läuft nach vorne mit, will unbedingt den Ball von Mesut Özil haben. Der bedient Schweinsteiger perfekt - und der Profi von Man United netzt zum 2:0-Endstand gegen die Ukraine ein!"
Bild: "Traum-Comeback von Schweini. Schweini trifft mit seinem dritten Ballkontakt nach seiner Einwechslung, läuft danach wie im Rausch zur Tor-Party. Erst an die deutsche Bank, dann in die Arme von Torhüter Manuel Neuer. Insgesamt geht Schweinsteigers Super-Sprint mit Tor und Jubel über 192 (!) Meter."
Spox: "DFB-Team siegt mit blauem Auge. Verdienter deutscher Sieg - aber mit einer ordentlichen Portion Dusel. Das DFB-Team offenbarte noch deutliche Schwächen in der Rückwärtsbewegung, hatte in der dynamischen Offensive anfangs aber schon gute Ansätze."
Süddeutsche Zeitung: "Mit stotterndem Motor ins Turnier geknattert. Die Szene des Spiels: Wie Boateng in der 36. Minute den Ball im Rückwärtsfallen noch irgendwie von der Linie kratzte, nachdem er ihn vorher den Ukrainern relativ ungeschickt übereignet hatte. Nur dank der Torlinientechnologie war klar: Die Hälfte der Kugel war zwar schon oberhalb der weißen Kreide - aber eben nicht dahinter. Es war hier also nur eine Frage von Zehntel- sekunden, dass die Deutschen die ersten drei Punkte einsammeln konnten."
stern: "Weltmeister mit glücklichem EM-Auftaktsieg. Ein überglücklicher "Kurzarbeiter" Bastian Schweinsteiger war nach seinem langen Jubellauf völlig außer Atem und zeigte immer wieder den Daumen in Richtung der jubelnden deutschen Fans. Auch bei Manuel Neuer und Co. war die Erleichterung groß, nachdem der Weltmeister die erste Etappe seiner Tour de France mit großer Mühe gewonnen hatte. Denn beim 2:0 (1:0) zum EM-Auftakt gegen Außenseiter Ukraine am Sonntag in Lille traten bei der DFB-Auswahl noch große Probleme in der Abwehr auf, Nationaltorhüter Neuer musste mit mehreren Glanzparaden die makellose Bilanz von Bundestrainer Joachim Löw in Auftaktspielen retten. "
Focus Online: "Mann des Spiels: Es gibt einige Spieler im deutschen Team, die sich für diesen Titel bewerben. Neuer? Mustafi? Schweinsteiger? Wir entscheiden uns für einen anderen: Toni Kroos. Der Zentralspieler im deutschen Team wird immer mehr zum Chef der Nationalelf, 130 Ballkontakte, 93 Prozent seiner Pässe kamen an. Ohne Kroos läuft nix mehr im deutschen Spiel."
Sport1: "Schweinsteiger: Der Held aus dem Nichts. Ein Wort reichte Bastian Schweinsteiger, um seinen EM-Auftakt zu beschreiben. "Unglaublich" nannte er seinen Kurzauftritt ab der 90. Minute samt Tor in der 92. zum 2:0-Sieg gegen die Ukraine in der ARD - und war sich wahrscheinlich nicht einmal bewusst, wie Recht er damit auch ganz objektiv hatte. Was sich kurz zuvor im Stadion von Lille abgespielt hatte, war aus gleich so vielen verschiedenen Gründen unglaublich, dass es selbst mit diesem Wort nur ungenügend beschrieben war."
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