EM 2012, Deutschland - Griechenland: Einzelkritik

Wir haben die deutschen Nationalspieler genau unter die Lupe genommen.

Manuel Neuer: Ein ganz schwieriges Spiel für den Torhüter: Minutenlang brachten die extrem defensiven Griechen keinen Ball auf seinen Kasten, dann musste der Münchner plötzlich wieder hellwach sein. Chancenlos beim Gegentreffer. Note: 3+

Jerome Boateng: In der Defensive kaum unter Druck, machte der Bayern-Verteidiger zu wenig aus seinen Möglichkeiten auf der rechten Seite. Flankte oft zu früh und mit zu wenig Tempo – außer beim 2:1. Vor dem Ausgleich ließ er Samaras entwischen, kurz vor Schluss verschuldete er einen Elfer. Note: 3-

Mats Hummels: Mangelnde Abstimmung mit Nebenmann Badstuber hätte in zwei Fällen beinahe brenzlige Situationen ausgelöst. Für eine echte Bewertung aber zu wenig gefordert. Note: 3

Holger Badstuber: Wie Hummels vor der Pause nicht immer hundertprozentig konzentriert. Gegen stärkere Gegner hätte es da Probleme geben können. Note: 3

Philipp Lahm: Fast wie dereinst gegen Costa Rica schloss der Kapitän ein Solo zum Führungstreffer ab. Lahm übernahm immer wieder Verantwortung und machte seine schwache Partie zum EM-Auftakt vergessen. Note: 2

Sami Khedira: Bereits nach wenigen Minuten hatte ihn Samaras zweimal böse gefoult. Dennoch wieder mit großem Engagement, strategischem Geschick und auch viel Zug zum gegnerischen Tor. Herausragend sein Tor zum 2:1. Note: 1

Bastian Schweinsteiger: Mit zwei schlampigen Aktionen, einem Fehlpass und einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, startete der Münchner ins Viertelfinale. Wohl auch dadurch bedingt kam der Blondschopf nie richtig ins Spiel. Note: 3-

Marco Reus: Der Noch-Gladbacher rückte überraschend für Thomas Müller in die Startelf, brachte sich mit zwei gefährlichen Aktionen sofort mit ein. Gerade als es schien, als würde er etwas abtauchen, schlug er mit dem 4:1 zu. Ein starkes EM-Debüt. Note: 2

Mesut Özil: In der 23. Minute vergab der Madrilene die Chance zur Führung, als er viel zu zaghaft abschloss. Ansonsten aber beweglicher als zuletzt und insgesamt verbessert. Sein Zusammenspiel mit Marco Reus und Miroslav Klose war stark. Immer, wenn Özil den Ball hatte, passierte etwas. In Halbzeit eins herausragender Taktgeber der deutschen Elf und nach dem Spiel zurecht zum "Man of the Match" gewählt worden. Note: 2

Andre Schürrle: Seine Nominierung sollte wohl vor allem Lukas Podolski ein wenig Druck machen. Der Leverkusener zog immer wieder gefährlich nach innen, hatte aber Pech mit seinen Schüssen. Unnötiger Ballverlust vor dem 1:1, danach etwas hektisch. Note: 3

Miroslav Klose: Fleißig wie immer, doch der Routinier kam bei seinem Comeback in der Startelf selten zum gefährlichen Torabschluss. Unglücklich sein Abseitstor, mit dem er einen möglichen regulären Treffer Schürrles verhinderte, machte das aber mit dem herrlichen Kopfball zum 3:1 vollauf wett. Note: 3+