DFB-Frauen scheiden bei WM aus „Der Traum ist geplatzt“

Rennes · Die deutschen Fußballerinnen sind bei der WM in Frankreich gegen Schweden ausgeschieden. Die Enttäuschung darüber ist besonders bei Dzsenifer Marozsan groß.

 Deutschlands Sara Doorsoun (v.l.), Lina Magull, Dzsenifer Marozsan und Alexandra Popp im Spiel gegen Schweden.

Deutschlands Sara Doorsoun (v.l.), Lina Magull, Dzsenifer Marozsan und Alexandra Popp im Spiel gegen Schweden.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Keine deutsche Fußballerin hatte sich so viel vorgenommen für die WM in Frankreich wie Dzsenifer Marozsan. Die 27-Jährige war als Heldin auserkoren. Doch für die Spielmacherin vom Champions-League-Sieger Olympique Lyon war das Turnier in der Wahlheimat ein einziges Desaster: Verletzt, 1:2 gegen Schweden im Viertelfinale, WM-Aus, Olympia verpasst. „Was meine Rolle betrifft - die steht erstmal hinten an. Es ist für die komplette Mannschaft enttäuschend. Jetzt ist der Traum geplatzt“, sagte Marozsan.

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Foto: AP/Alessandra Tarantino

Nach dem zum Auftakt erlittenen Zehenbruch musste sie drei Spiele lang zusehen, ehe sie gegen Schweden in der zweiten Hälfte endlich wieder ran durfte. Dann traf Stina Blackstenius die DFB-Elf mit dem Tor zum 1:2 mitten ins Herz. Auch die Edeltechnikerin konnte das Blatt nicht mehr wenden. „Erst freut man sich, wieder auf dem Platz zu stehen. Nun ist es enttäuschend - auch für mich“, sagte Marozsan.

Tapfer versucht sie, eine bessere Zukunft zu beschwören: „Wir müssen wieder aufstehen. Jetzt haben wir Zeit, uns auf die EM vorzubereiten und zusammenzuwachsen.“ Im Team stecke viel Potenzial. „Wenn wir weiter an uns arbeiten, sehe ich ganz viel in dieser Mannschaft.“ Wie es mit dem Fuß weitergeht? „Das ist jetzt alles scheißegal.“ Dann wollte sie nur weg, nach Hause, zur Familie und ihrem geliebten Hund.

Interimspräsident Rainer Koch und DFB-Direktor Oliver Bierhoff haben den deutschen Fußballerinnen nach dem Viertelfinal-Aus indes Mut zugesprochen. "Kopf hoch an unsere Mannschaft. Sie hat eine tolle WM gespielt. Es war nicht unser Tag, aber es werden auch wieder andere Tage kommen", sagte Koch bei dfb.de"Natürlich sind wir enttäuscht über das Ausscheiden, und wir sind auch traurig, die Olympia-Qualifikation nicht geschafft zu haben. Und dennoch hat uns dieses Team junger Frauen in den letzten Tagen und Wochen nicht enttäuscht, sondern - ganz im Gegenteil - viel Freude bereitet", sagte Bierhoff, der das "sympathische, authentische Auftreten, mit Frische und Leidenschaft" lobte.

Bierhoff bedankte sich auch bei Bundestrainerin Voss-Tecklenburg. Sie habe "in der kurzen Zeit schon sehr viel bewegt." Man habe "viele tolle Ansätze gesehen. Dafür können wir uns bei Martina und ihrem Trainerteam nur bedanken und sie ermuntern, diesen Weg konsequent fortzusetzen."

(sef/dpa)
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