Böse Erinnerungen an 2014 Rätselraten um Ronaldos Fitness lässt Portugal zittern

Die Verletzung von Superstar Cristiano Ronaldo hat die Fans von Real Madrid vor dem Champions-League-Finale am Samstag gegen Atletico Madrid geschockt. Schon vor zwei Jahren hatte der Portugiese ebenfalls starke gesundheitliche Probleme vor dem Duell gegen den Stadtrivalen.

Real Madrid: Cristiano Ronaldo bricht Training ab
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Ronaldo bricht Training ab

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Vor zwei Jahren war es das Knie, jetzt zwickt der Oberschenkel: Real Madrids Superstar Cristiano Ronaldo hat kurz vor dem Champions-League-Finale am Samstag gegen Atletico Madrid (20.45 Uhr/im Live-Ticker) schon wieder mit Probleme zu kämpfen. Die Bilder des humpelnden 31-Jährigen wecken vor allem in Portugal bittere Erinnerungen - der Königsklassen-Triumph 2014 gegen den Stadtrivalen kostete Ronaldo später eine gute Weltmeisterschaft in Brasilien.

"Ich fühle mich gut, ich hatte nur ein kleines Problem im Training - in ein paar Tagen werde ich bei 100 Prozent sein", sagte der dreimalige Weltfußballer zwar am Dienstag. In der Trainingseinheit zuvor lag Ronaldo aber mit schmerzverzerrtem Gesicht nach einem Zusammenprall mit dem Ersatztorwart am Boden und musste den Platz vorzeitig verlassen. Schon am letzten Spieltag in der spanischen Liga war der Torjäger zur Halbzeit ausgewechselt worden, über den wahren Zustand des "Oberschenkels der Nation" wird seitdem gerätselt.

Deshalb fürchten die portugiesischen Fans die Duplizität der Ereignisse: Schon vor dem Finale 2014 in Lissabon, das Real 4:1 nach Verlängerung gegen Atletico gewann, bereite Ronaldos Gesundheitszustand Sorgen. Im Endspiel schleppte sich der Real-Star offensichtlich unter Schmerzen zum Titel. Sein Treffer, der 17. im laufenden Wettbewerb, täuschte nur darüber hinweg, dass dieses Mal andere das Spiel für die Königlichen entschieden.

Cristiano Ronaldo trifft doppelt gegen den FC Valencia
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Ronaldo trifft doppelt gegen Mustafi-Klub

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Foto: afp

Bei der folgenden WM war Ronaldo dann ein Schatten seiner selbst. Im Trainingslager nahe Sao Paulo beendete er kaum ein Training ohne Eisbeutel auf dem Knie, in der Vorrunde gegen Deutschland kam Portugal mit 0:4 unter die Räder. Nach dem "Derbi madrileno" im Mailänder San Siro am Samstag hat Ronaldo nur gut zwei Wochen, ehe Portugal bei der EURO 2016 in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) gegen Island spielt.

"Er wird bereit sein", sagte Real-Trainer Zinedine Zidane - und meinte damit aber nur das Champions-League-Finale. Ohne ihren Superstar würden die Chancen der Königlichen um Weltmeister Toni Kroos sinken, ein angeschlagener Ronaldo ist allerdings auch ein Risiko.

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Foto: dpa/Martin Rickett

"Es ist das Finale - über ein Scheitern denke ich gar nicht nach", sagte Ronaldo: "Ich bin optimistisch - wir werden gewinnen." Auch für den Portugiesen persönlich geht es um viel: Um Dauerrivale Lionel Messi als Weltfußballer wieder abzulösen, braucht er den "Henkelpott". Bestenfalls mit zwei Finaltreffern, um mit dann 18 Toren wieder einen Rekord aufzustellen.

"Das wäre schön, aber ich bin von diesem Rekord nicht besessen", sagte der 31-Jährige: "Das Wichtigste ist, dass wir gewinnen. Real ist besser als Atletico - aber das müssen wir auch auf dem Platz zeigen." Danach sollte er aber auch endlich mal im Trikot Portugals glänzen.

(sid)
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