Matchwinner der Schweiz Sommer grinst die Neuer-Vergleiche weg

Lens · Ohne den überragenden Gladbacher Sommer im Tor wäre der EM-Auftakt der Schweiz gegen den Albanien wohl misslungen. Mit seinen Paraden hielt Sommer das glückliche 1:0 fest. Anschließend kamen gar Vergleiche mit dem Welt-Torhüter auf.

Yann Sommer rettet der Schweiz den Sieg
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Sommer rettet der Schweiz den Sieg

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Erst beim Vergleich eines Schweizer Journalisten mit Manuel Neuer ging das Lob Yann Sommer etwas zu weit - aber auch nur etwas. "Das freut mich", sagte der Sieggarant der Schweizer beim glücklichen 1:0 (1:0) im EM-Auftaktspiel gegen Albanien und lächelte breit und zufrieden. Eilig schob der Torhüter von Borussia Mönchengladbach dann noch hinterher: "Aber ich vergleiche mich nicht mit ihm. Manuel Neuer ist der beste Goalie der Welt."

Dabei muss Sommer den Vergleich gar nicht scheuen - das meint zumindest der frühere Schweizer Nationalcoach Ottmar Hitzfeld. "Yann Sommer ist auf dem Weg zur Weltklasse", schrieb der 67-Jährige nach dem Sieg in seiner Kolumne für den Schweizer "Blick".

Sommer selbst genoss die Anerkennung von allen Seiten durchaus in vollen Zügen. Ex-Bundesligaprofi Xherdan Shaqiri griff dem 27-Jährigen beherzt in die breiten Schultern, als der Keeper auf seine überragende Leistung angesprochen in Allgemeinfloskeln abdriftete. "Ich bin glücklich, dass ich der Mannschaft so helfen konnte. Wir haben noch einige schwere Spiele vor uns", sagte Sommer als Shaqiri hinter im stand und lauthals rief: "Der beste Mann überhaupt war das." Wieder grinste Sommer breit.

Selbst der Gegner überschüttete den Gladbacher mit Anerkennung. "Die Schweiz kann wirklich stolz sein, so einen Keeper zu haben", sagte Shkelzen Gashi. Der Angreifer der Colorado Rapids hatte kurz vor dem Ende alleine vor dem Tor die riesige Möglichkeit zum Ausgleich für den EM-Neuling. Doch Sommer riss rechtzeitig seine Arme hoch und hielt den Sieg fest. "Das war wirklich eine Super-Parade vom Yann. Das ist ein Top-Goalie", meinte auch Albaniens Taulant Xhaka.

Dessen Bruder Granit, sowohl im Nationalteam als auch bislang in Mönchengladbach Teamkollege von Sommer, freute dies freilich mehr. "Gottseidank war er da, wenn es drauf ankam", meinte Xhaka. Schon in der ersten Hälfte hatte Sommer famos gegen Armando Sadiku gerettet. "Er ist ein super Kerl. Ich hoffe, er hält das so bis zum Ende durch", befand Shaqiri. Denn ohne den am Samstag überragenden Sommer hätten die Eidgenossen wohl einen Fehlstart hingelegt.

Dies sah auch ZDF-Experte Jörg Stiel, einer von Sommers Vorgängern im Tor der Schweizer "Nati" und der Borussia so. "Matchwinner ist Yann Sommer, er hat überragend gespielt und ist der Mann des Tages", jubelte Stiel. Einzig Trainer Vladimir Petkovic versuchte bei seinem Lob Maß zu halten. "Er zeigt, dass er in überragender Form ist", sagte der Schweizer Nationalcoach. Allerdings seien die Paraden "nichts Neues. Er ist in ganz Deutschland anerkannt."

Vor allem die Schweizer Experten schienen verblüfft darüber, welch Leistungssprung Sommer seit seinem Wechsel vom FC Basel vor zwei Jahren nach Gladbach noch einmal gelungen ist. "Ich darf in der Bundesliga spielen, wo das Niveau immer hoch ist. Das hat mich noch stärker gemacht", meinte Sommer selbst.

Ob der Keeper allerdings in der Bundesliga bleibt, wird immer wieder infrage gestellt. Angesichts seiner seit Monaten überragenden Leistungen, die in Gladbach selbst Club-Ikone Marc-André ter Stegen vergessen ließen, wird Sommer seit längerem mit der englischen Premier League in Verbindung gebracht. Nach seiner Gala-Vorstellung am Samstag musste der Keeper dazu mal wieder Stellung beziehen. "Das ist ein Gerücht und ein Gerücht und bleibt ein Gerücht und ich kommentiere kein Gerücht. Das macht kein Sinn", meinte Sommer und schob hinterher: "Im Club bin ich auch sehr glücklich."

(dpa)
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