Oranje-Comeback "Van the Man" stiehlt Huntelaar die Show

Amsterdam (RPO). Klaas-Jan Huntelaar hätte so gerne über seinen Dreierpack geredet, über seinen Wechsel zu Schalke 04 und seine Top-Form. Doch die niederländischen Journalisten ließen den "Hunter" nach dem 5:0 des Vize-Weltmeisters in San Marino beinahe links liegen. Denn Ruud van Nistelrooy war wieder da.

Das ist Ruud van Nistelrooy
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"Van the Man" gab nach zwei Jahren und zwei Monaten sein Comeback im Oranje-Team, erzielte den Treffer zum Endstand und war danach sichtlich gerührt. "Diesen Abend werde ich so schnell nicht vergessen. Ich bin mir nicht sicher, was ich fühlte, als unsere Nationalhymne vor dem Spiel erklang. Auf jeden Fall liebte ich es, sie zu hören. Da habe ich auch die letzten zwei Jahre Revue passieren lassen und gewusst: Ja, ich bin zurück", sagte van Nistelrooy.

Beim Hamburger SV hat er zum Ligastart mit drei Toren in den ersten beiden Spielen schon bewiesen, dass er nach einer schwierigen Zeit mit zahlreichen Verletzungen wieder der Alte ist. Nun schenkt ihm auch Bondscoach Bert van Marwijk wieder das Vertrauen und ermöglichte dem Torjäger mit 34 Jahren ein Comeback. Van Nistelrooy dankte es ihm auf seine Art: Mit einem Tor.

"Er ist ein treuer Liebhaber", sagte van Marwijk mit einem Lächeln, "dieses Comeback war natürlich wunderbar für ihn. Wie er sich mit 34 nach so vielen Verletzungen noch reinhängt, ist einfach toll zu sehen."

Schwere Zeit als Zuschauer

Für einen Stammplatz im Starensemble von Real Madrid hatte es für den Instinktfußballer nicht mehr gereicht, auch deshalb fasste er in van Marwijks Elf nicht mehr Fuß und verpasste schließlich die WM in Südafrika. "Das alles war nicht einfach für mich, zumal die Nationalmannschaft mir das Allerwichtigste ist. Dafür habe ich immer gerne geschuftet, darum bin ich drangeblieben. Und darum habe ich mich auch für den HSV entschieden. Dort waren meine Chancen auf ein Comeback einfach größer", sagte van Nistelrooy: "Jetzt fühle ich mich wie neu."

Mit seinem 34. Tor im 65. Länderspiel überholte er in der Torjägerliste der Elftal das Oranje-Idol Johan Cruyff und hat nun nur noch Patrick Kluivert (40 Tore), Dennis Bergkamp (37) und Faas Wilkes (35) vor sich. Schon am Dienstag im Heimspiel gegen Finnland könnte sich van Nistelrooy weiter nach vorne arbeiten.

Angesichts des gelungenen Comebacks seines Sturmpartners übte sich Huntelaar mit Blick auf seine eigene Leistung in Zurückhaltung. "Es ist gut gelaufen für mich, ich kann zufrieden sein", sagte der 27-Jährige, seit seinem Wechsel vom AC Mailand für angeblich 14 Millionen Euro der teuerste Neuzugang in der Klubgeschichte von Schalke 04: "Jetzt muss ich diese Leistung aber auch bestätigen." Nicht nur die Oranje-Fans, auch die königsblauen würden sich freuen.

(SID/bto)
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