Stühlerücken bei den Polen? Lato lehnt Rücktritt ab - Trainersuche läuft

Warschau · Trotz wachsender Kritik nach dem EM-Aus des Co-Gastgebers Polen hat Grzegorz Lato einen Rücktritt als Präsident des Fußball-Verbandes PZPN abgelehnt. "Ich sehe keinen Grund dafür, aufgrund des Ausscheidens zurückzutreten", sagte Lato, Torschützenkönig der WM 1974 in Deutschland, am Dienstag in Warschau: "Der Verband und ich haben alles für die Nationalmannschaft getan."

EM 2012: Polens Fans trauern nach dem Aus
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Am Montag hatte Polens Sportministerin Joanna Mucha Lato zum Rücktritt aufgefordert. "Ich nehme den Vorsitzenden des PZPN beim Wort", hatte Mucha gesagt. Damit griff sie eine einige Wochen alte Ankündigung Latos auf, auch persönliche Konsequenzen zu ziehen, sollte Polen bei der EM die Vorrunde nicht überstehen. Außerdem sagte Mucha: "Das größte Problem ist, dass der Verband schlecht geleitet wird."

Am Dienstag verwies Lato auf die Vorstandswahlen des Verbandes im Oktober. Anfang Juli wolle er entscheiden, ob er erneut kandidiert. Der Gastgeber war am Samstag durch ein 0:1 gegen Tschechien als Tabellenletzter der Gruppe A ausgeschieden.

Trainer Franciszek Smuda hatte daraufhin sein Amt niedergelegt. Erste Bewerbungen "aus Europa und sogar Brasilien" seien laut Lato bereits eingegangen. In der kommenden Woche soll die Trainerfrage auf einer Vorstandssitzung diskutiert werden.

"Es ist nicht so, dass ich mir einen Nachfolger ausdenke und dann auf dem Silbertablett präsentiere", sagte Lato, der schon häufiger unter Korruptionsverdacht stand. Medienberichten zufolge soll der ehemalige Bundesliga-Spieler Piotr Nowak ein Kandidat sein.

(sid)
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