1:1 gegen Europameister Spanien Italien spuckt schon wieder große Töne

Udine · Nach der ersten guten Leistung seit langer Zeit ließen sich Italiens Nationalspieler schon wieder zu forschen Kampfansagen hinreißen.

Kein Sieger zwischen Italien und Spanien
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"Wenn wir diesen Teamgeist auf den Platz bringen, können wir mit allen mithalten", tönte Profi Marco Parolo nach dem starken Auftritt beim 1:1 (0:0) gegen EM-Mitfavorit Spanien in Udine. Trainer Antonio Conte versprach: "Ich kann allen versichern, dass wir bei der EM als Team auftreten werden." Mit Blick auf das nächste Testspiel gegen Deutschland am Dienstag in München mahnte er aber auch: "Das wird noch einmal schwieriger. Wir spielen gegen den Weltmeister."

Gegen die Selección war Italien das deutlich bessere Team und hätte den Sieg verdient gehabt. "Was für ein Italien!", schwärmte der "Corriere dello Sport". "Ausgezeichnete Signale mit Blick auf die EM." Und die "Gazzetta dello Sport" meinte: "Zu schön, wenn es wahr wäre. Wenn das Italien wäre: Draufgängerisch, aggressiv, immer auf der Suche nach dem Tor." Auch die Zeitung "Tuttosport" urteilte: "Das Team von Conte zeigt, dass es auf dem richtigen Weg ist."

Unter Conte, der vor eineinhalb Wochen seinen Rücktritt nach der EM angekündigt hatte, verlor Italien zwar erst zweimal, überzeugte aber nur selten. Umso größer war bei den Azzurri die Erleichterung nach dem starken Auftritt gegen EM-Titelverteidiger Spanien. "Wir hätten den Sieg verdient gehabt", sagte Torschütze Lorenzo Insigne, dessen Führungstor (68. Minute) Spaniens Rückkehrer Aritz Aduriz fast im Gegenzug bei seinem ersten Länderspiel von Beginn an ausglich (70.).

Die Iberer konnten sich bei Aduriz, der zuvor nur 2010 zu einem Kurzeinsatz im Nationalteam gekommen war, und Keeper David De Gea bedanken, dass es am Ende keine Niederlage gab. "Uns hat der Ballbesitz gefehlt, wir hätten mehr riskieren müssen", gab Trainer Vicente Del Bosque zu. "Aber ich hoffe, dass wir bei der EM in einer besseren Verfassung sind." Und auch Aduriz erklärte: "Das war absolut kein einfaches Spiel, sie haben uns sehr gut unter Druck gesetzt."

Die überzeugende Leistung beruhigte die aufgeheizte Stimmung in Italien nach Contes Rücktrittsankündigung zumindest vorübergehend. Dennoch gingen die Spekulationen über die mögliche Zukunft des Trainers beim Premier-League-Klub FC Chelsea und dessen Nachfolger weiter. Sie werden das Team wohl noch bis zum EM-Beginn begleiten. Doch Conte versprach: "Ich habe von der Mannschaft die Antworten bekommen, dich ich wollte. Jetzt werden wir demütig weiterarbeiten."

(seeg/dpa)
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