Zweiter Sieg im zweiten Spiel Italien feiert die Wiederauferstehung der Squadra Azzurra

Rom · Zwei Spiele, zwei Siege: Unter dem neuen Trainer Antonio Conte gewinnt Italien auch das erste Qualifikationsspiel zur EM 2016 in Frankreich.

Borussia Dortmund: Ciro Immobile verletzt sich im Länderspiel
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Dortmunds Immobile verletzt vom Platz getragen

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Mario Balotelli war gesperrt, Andrea Pirlo ist verletzt. Und trotzdem: Es hätte besser kaum laufen können für die italienische Fußball-Nationalmannschaft. Die Demütigung bei der WM in Brasilien scheint bereits vergessen, das 2:0 (1:0) in Norwegen zum Auftakt der EM-Qualifikation wird als Aufbruch in ein neues Zeitalter gewertet. "Die Azzurri", schrieb etwa die Gazzetta dello Sport, "sind wieder auferstanden."

Die Euphorie mag unangebracht sein nach einem Sieg gegen früh dezimierte Niederländer (2:0) und dem Erfolg in Oslo - doch die Tifosi reiben sich doch ein wenig verwundert die Augen über den Beginn der Amtszeit des neuen Trainers Antonio Conte. "Es ist", schrieb der Corriere dello Sport, "als wären bereits Jahrzehnte seit der verheerenden WM in Brasilien vergangen." Dort waren die Italiener bereits in der Vorrunde gescheitert.

Simone Zaza (16.) und Leonardo Bonnuci (62.) erzielten die Treffer in Oslo, doch was das Publikum in Italien überraschte und begeisterte, war das erfrischende Auftreten der Mannschaft. "Das ist das Team, was wir in Brasilien hätten sehen wollen", kommentierte Tuttosport, "das ist kein Italien der Phänomene, sondern eine Auswahl, die mit Wut und sportlichem Elan um den letzten Ball kämpft."

Es war eine Vorstellung ganz nach dem Geschmack von Conte, in den vergangenen drei Jahren jeweils Meister mit Juventus Turin. "Ich brauche Spieler, die nach Erfolgen hungern, die stolz sind, das Trikot der Azzurri zu tragen. Ich mag Stürmer wie Zaza und Immobile, zwei moderne Stürmer, die auch die Abwehr unterstützen. Mein Ziel ist, junge Spieler zu belohnen, die aufsteigen wollen", sagte er.

Weil Zaza (23) und der Dortmunder Ciro Immobile (24), der nach einem Zusammenprall vom Feld musste, aber nicht ernstlich verletzt wurde, so prächtig harmonierten im 3-5-2-System von Conte, wird sich Balotelli wohl erst mal hinten anstellen müssen: Der Angreifer des FC Liverpool fehlte in Oslo gesperrt. Pirlo (35) war wegen einer Verletzung nicht dabei, er berichtete aber: "Ich wollte schon aufhören, für die Nationalmannschaft zu spielen. Aber er (Conte) hat mich gefragt, ob ich ein bisschen mithelfen könnte."

Die Mithilfe beim Neuaufbau scheint zunächst einmal nicht nötig. Conte setzte sieben Spieler ein, die nicht bei der WM dabei waren, und insgesamt wirkte das neue Gebilde schon sehr homogen - zur Freude des Trainers. "Wir haben nur neun Tage gemeinsam trainiert, doch sowohl beim Freundschaftsspiel gegen die Niederlande, als auch gegen Norwegen haben wir überzeugt", sagte Conte. Der Stolz in seiner Stimme war dabei unüberhörbar.

(sid)
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