Kampf um die Nummer eins Hildebrand: "Wir kommen klar"

Hannover (RPO). Zwischen Timo Hildebrand und Jens Lehmann herrscht trotz des Kampfes um den Stammplatz im Tor der deutschen Nationalmannschaft kein Streit. Die beiden Schlussmänner sind frei von Konflikten. "Jens hat seine Stärken, ich habe meine. Wir kommen gut miteinander klar und reden lieber miteinander als übereinander", sagte der Ex-Stuttgarter im Interview auf "www. ContiSoccerWorld.de".

 Die derzeitige deutsche Nummer zwei Timo Hildebrand.

Die derzeitige deutsche Nummer zwei Timo Hildebrand.

Foto: ddp, ddp

Die Befürchtung, dass ein dritter Schlussmann vom Zweikampf Lehmann-Hildebrand profitieren und bei der EM-Endrunde 2008 in Österreich und der Schweiz im deutschen Tor stehen könnte, hegt Hildebrand nicht. "Ich sehe das total entspannt. Bei der EM sollen die Besten ran, werden dann ihr Bestes geben - und mal schauen, wer dann am Schluss besser war als die Deutschen", erklärte der 28-Jährige.

"Es gibt keine Freibriefe"

Seine Situation in Valencia unter dem neuen Trainer Ronald Koeman beurteilt der Keeper realistisch. "Grundsätzlich ist es so, dass wir hier in Valencia auf wirklich jeder Position sehr, sehr gut bestückt sind. Es gibt keine Freibriefe, für niemand", so Hildebrand, "und genau diese personelle Qualität sorgt dafür, dass sich jeder in jedem Training, bei jedem Einsatz reinhängen muss, sein volles Leistungspotenzial abrufen muss. Wer das nicht tut muss damit rechnen, dass ein anderer seine Chance bekommt."

Er habe kein Problem damit, dass auf der Torhüterposition keine Ausnahme gemacht werde, dass da die gleiche Situation herrsche wie auf jeder anderen auch. Hildebrand muss sich beim ehemaligen Champions-League-Finalisten gegen seinen spanischen Konkurrenten Santiago Canizares behaupten.

Zum Leistungsstand der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Vergleich zur WM 2006 meinte Hildebrand: "Entscheidend ist ohnehin nicht die gefühlte Stärke, sondern das Resultat nach jedem Spiel. Es sind in den letzten Jahren doch schon etliche Teams mit breiter Brust und einem riesigen Selbstbewusstsein in ein Turnier gegangen, danach tief frustriert wieder vorzeitig heimgefahren. Jedenfalls ist eine Europameisterschaft meiner Meinung nach von der Leistungsdichte aller Teams viel höher anzusiedeln als eine WM."

(sid)
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