5:3 nach Verlängerung Spanien steht nach Spektakel gegen Kroatien im Viertelfinale

Kopenhagen · Nach einem dramatischen Spiel gegen Kroatien zieht Spanien ins Viertelfinale der Europameisterschaft ein. Nachdem die Iberer schon wie der sichere Sieger aussahen, gelang Modric und Co. das Comeback. In der Verlängerung behielt Spanien aber die Nerven.

 Cesar Azpilicueta köpft Spanien ins Viertelfinale

Cesar Azpilicueta köpft Spanien ins Viertelfinale

Foto: AFP/WOLFGANG RATTAY

Die spanische Fußball-Nationalmannschaft steht als fünftes Team im Viertelfinale dieser Europameisterschaft. In Kopenhagen schlug die Mannschaft von Luis Enrique Kroatien nach einem wahren Achtelfinal-Spektakel mit 5:3 nach Verlängerung. Ausgerechnet Alvaro Morata, der aufgrund seiner Abschlussschwäche im bisherigen Turnier in der Kritik stand, brachte sein Team in der 100. Minute erneut in Führung, bevor Mikel Oyarzabal (103.) dann alles klarmachte.

Pablo Sarabia (38.), Cesar Azpilicueta (57.) und Ferran Torres (77.) schossen die Tore für die Südeuropäer in der regulären Spielzeit, nachdem Pedri seine Mannschaft durch das neunte Eigentor dieser Europameisterschaft (20.) in Rückstand brachte. Mislav Orsic und Mario Pasalic (90.+2) sorgten für die Verlängerung, in der Spanien die Oberhand behielt.

Spanien begann die Partie mit Schwung und hatte in den ersten Minuten einige gute Chancen durch Aymeric Laporte (2.), Sarabia (13.) und Koke (16.). Der Mittelfeldspieler von Atletico Madrid hätte die Iberer eigentlich in Führung bringen müssen, scheiterte aber am kroatischen Keeper Dominik Livakovic. Alvaro Morata hatte nur drei Minuten später den nächsten Hochkaräter, er köpfte aber seinen Gegenspieler an.

Eine Minute später stellte ein kurioses Eigentor den Verlauf der Partie komplett auf den Kopf. Pedri spielte aus dem Mittelfeld zurück in den Strafraum, wo der Ball seinem Keeper Unai Simon über den Schlappen ins eigene Tor rutschte. Es war das bereits neunte Eigentor dieser Europameisterschaft. Damit wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Bei allen Endrunden seit 1960 gab es zusammen nur neun Eigentore.

Danach kippte die Partie etwas zu Gunsten der Kroaten, doch noch vor der Pause schaffte Sarabia den Ausgleich für die Spanier. Nach mehreren komischen Szenen im Strafraum der Kroaten staubte Sarabia ab, nachdem Livakovic den Ball nur nach vorn abprallen ließ.

Nach der Pause erhöhte Spanien den Druck und drehte das Spiel nun gänzlich. Torres flankte von der linken Seite in den Strafraum, wo der aufgerückte Verteidiger Azpilicueta wuchtig zum 2:1 einköpfte. Nur zehn Minuten später erhöhte Torres selbst auf 3:1 mit einem wunderschönen Tor ins lange Eck.

Doch entschieden war die Partie noch nicht. In der 85. Minute brachte Orsic die Kroaten noch einmal zurück ins Spiel. Im Getümmel vor Simon kam er an den Ball und drückte diesen über die Linie. Das Spiel lief zunächst weiter, bis der türkische Schiedsrichter Cüneyt Cakir aufgrund der Torlinientechnologie den Treffer gab. Kroatien lief nun mit allen Mitteln an – und hatte das Glück des Tüchtigen. Mario Pasalic köpfte nach einer Orsic-Flanke den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich. Verlängerung!

In dieser begann Kroatien wie die Feuerwehr. Wieder war es Orsic, der einen weiteren Treffer auf dem Fuß hatte, aber über das Tor schoss. Kurz darauf scheiterte der Hoffenheimer Andrej Kramaric am nun richtig starken Keeper Simon. Doch Spanien war weiterhin im Spiel. Und es musste ja so kommen: ausgerechnet der bis dato scharf kritisierte Morata zimmerte nach einer gefühlvollen Flanke des Leipziger Dani Olmo den Ball zum 4:3 ins Tor (100.). Noch vor der Pause war es wieder Olmo, der sogar noch das fünfte Tor der Spanier durch Oyarzabal (103.) vorbereitete. Beim 5:3 blieb es dann auch in der zweiten Hälfte der Verlängerung, wenngleich Kroatien noch weitere Möglichkeiten hatte. Das galt allerdings auch für Spanien, für die Olmo noch den Pfosten traf (120.).

(dör)
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