Ungarn - Belgien 0:4 Forsche Belgier stürmen ins Viertelfinale

Toulouse · Die höllisch guten Roten Teufel aus Belgien haben das ungarische EM-Märchen beendet. Mit Vollgas-Fußball spielte der Titelanwärter die Mannschaft der deutschen Trainer Bernd Storck und Andreas Möller phasenweise an die Wand und stürmte ins Viertelfinale der EURO in Frankreich.

EM 2016: Toby Alderweireld köpft Belgien früh in Führung
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Alderweireld köpft Belgien früh in Führung

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"Das war nicht schlecht. Wir haben den Sieg verdient und hätten mehr Tore erzielen können. Beim Viertelfinale wollen wir unseren Traum weiterleben", sagte der belgische Kapitän Eden Hazard.

Selbst das 4:0 (1:0) durch Treffer von Toby Alderweireld (10.), Michy Batshuayi (78.), Eden Hazard (79.) und Yannick Carrasco (90.+1) gab die Überlegenheit der Belgier noch ungenügend wieder. Gegner in der Runde der letzten Acht ist nun am Freitag in Lille der EM-Debütant Wales.

Die belgische Mannschaft von Trainer Marc Wilmots spielte vor 28.921 Zuschauern in Toulouse vor allem in der ersten Halbzeit wie entfesselt. Lediglich der herausragende Torhüter-Oldie Gabor Kiraly (40) und ein äußerst fahrlässiger Umgang der Belgier mit ihren Chancen verhinderten ein Debakel für den Außenseiter, der sich dann aber nach und nach fing und dem Favoriten noch einmal die Hölle heiß machte - bis zum belgischen Doppelschlag in der Schlussphase. "Wir verlassen die EM mit erhobenem Kopf", versicherte Ungarns Trainer Bernd Storck.

Vor allem nach der Pause verpassten es die Ungarn, die latenten Nachlässigkeiten in der belgischen Abwehr auszunutzen. Adam Szalai (54.), mit Hannover 96 aus der Bundesliga abgestiegen, Adam Pinter (66.), der den verletzten Laszlo Kleinheisler von Werder Bremen ersetzte, und Roland Juhasz (68.) ließen das zuvor so einseitige Spiel kurzzeitig zu einer Zitterpartie werden. Nicht zuletzt Torhüter Thibaut Courtois verhinderte Schlimmeres.

Zunächst hatte vor allem Kiraly im Brennpunkt gestanden. Der Torhüter sah früh einen Schuss von Kevin De Bruyne über sein Tor fliegen (4.), kurz darauf verfehlte Romelu Lukaku eine Hereingabe von Hazard (6.), wenige Sekunden später konnte Kiraly einen Schuss Lukakus, dem wieder De Bruyne aufgelegt hatte, gerade noch parieren.

Ungarn vom Tempo-Fußball beeindruckt

Die Ungarn waren schwer beeindruckt von diesem Tempo-Fußball der Roten Teufel, bei denen der "Dreizack" Lukaku-De Bruyne-Hazard mächtig Betrieb machte. Alderweireld köpfte nach einem Freistoß De Bruynes ein, fünf Minuten später brachte Kiraly bei einem Schuss des Regisseurs gerade noch die Hacken zusammen.

Erst dann kamen die Ungarn mal ein wenig zum Durchschnaufen - sie deckten mit Fernschüssen prompt auch die Nachlässigkeiten der belgischen Abwehr auf. Balazs Dzsudzsak versuchte es aus 20 Metern (23.), später flog dann auch ein Schuss von Gergö Levrencsics nur knapp über das Tor (39.), wenig später war wieder Dzsudzsak nah dran (41.).

Belgien hätte da aber längst höher führen müssen, es ging allerdings fahrlässig mit den vielen Chancen um. In der 36. Minute verhinderte der starke Kiraly einen weiteren Gegentreffer, als er einen Freistoß von De Bruyne an die Latte lenkte. Mit dem 2:0 durch Batshuayis ersten Ballkontakt war der ungarische Widerstand gebrochen, Belgien hatte leichtes Spiel. Nur 94 Sekunden traf Hazard.

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