Als Nationalspieler müsse man Vorbild sein, "es kann nicht sein, dass Einzelinteressen vorgehen", so Deschamps. Seine Zielsetzung ist klar: "Frankreich muss einen Schritt nach vorn machen. Wir müssen unser Spiel durchsetzen, den Gegner in Schwierigkeiten bringen. Ich will ein Team, das defensiv und offensiv effizient ist und dabei selbst wenig unter Druck gerät."

Klar ist für den neuen Chefcoach, dass ein Scheitern in der Qualifikation für die WM 2014 in Brasilien seinen sofortigen Rücktritt zur Folge haben wird: "Sollten wir die WM-Teilnahme nicht schaffen, würde eine Fortsetzung meiner Arbeit keinen Sinn machen." Allerdings muss sich die Equipe Tricolore in einer Ausscheidungsgruppe mit Welt- und Europameister Spanien auseinandersetzen. "Es kann natürlich auch als Gruppenzweiter klappen", sinnierte Deschamps.

Besonderen Wert legt der langjährige Italien-Legionär auf die Zusammenstellung des Kaders: "Aber neben der individuellen Qualität sind für mich zwei Dinge fundamental wichtig: die Gruppendynamik und die Einstellung."

Dass der französische Verband FFF gegen Hatem Ben Arfa, Yann M'Vila, Samir Nasri und Jeremy Menez ein Disziplinarverfahren eingeleitet hat, bringt Deschamps nicht aus der Ruhe. "Da bin ich ganz auf der konsequenten Linie meines Präsidenten. Am 27. Juli werden die Urteile gefällt. Danach kann ich die Situation besser einschätzen und beurteilen und muss entscheiden. Das ist übrigens die negative Seite des Jobs: Auswählen bedeutet auch aussortieren", äußerte der einstige Weltklassespieler.