"Ein Zeichen setzen" Haris Seferovic: Große Geste für verstorbene Tugce A.

Frankfurt/Main · Haris Seferovic von Bundesligist Eintracht Frankfurt, hat nach seiner großen Geste im Bundesligaspiel gegen Borussia Dortmund viel Zuspruch und Anerkennung in der sozialen Netzwerken erhalten.

Seferovic widmet sein Tor der verstorbenen Tugce
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Seferovic widmet sein Tor der verstorbenen Tugce

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Nach seinem Treffer zum 2:0-Endstand für die Hessen hatte der Schweizer Nationalspieler mit einer Aufschrift auf seinem T-Shirt der verstorbenen Tugce A. gedacht. "Tugce - Zivilcourage, Engel, Mut, Respekt", hatte Seferovic auf sein Unterhemd geschrieben. Anschließend erklärte er: "Ich denke, die Leute sollen ein Zeichen setzen."

Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wird den außergewöhnlichen Torjubel des Schweizer Nationalspielers unbestraft lassen. Mit Zustimmung des DFB-Sportgerichts werden nun allerdings "wegen der Besonderheit dieses Einzelfalles" keine Ermittlungen eingeleitet. "Wir begrüßen die Entscheidung der Sportgerichtsbarkeit ausdrücklich, weil sie einem besonderen Menschen Rechnung trägt, der Zivilcourage gezeigt und dafür sein Leben gelassen hat", sagte DFB-Mediendirektor Ralf Köttker.

Normalerweise nimmt sich der DFB sämtlicher Fälle an, bei denen die Spieler Botschaften auf ihren Unterhemden verbreiten.

Die Studentin Tugce A. hatte vergangene Woche ihre Zivilcourage mit dem Leben bezahlt. Ihr Fall löst in Deutschland große Betroffenheit aus. Nach den bisherigen Erkenntnissen hatte eine Gruppe Männer am 15. November im Toilettenbereich eines Offenbacher Schnellrestaurants etwa 13 bis 16 Jahre alte Mädchen belästigt. Tugce soll dazwischengegangen sein. Kurz darauf soll ein 18-Jähriger die Studentin auf dem Parkplatz vor dem Restaurant niedergeschlagen haben, bei dem Aufprall auf dem Kopfsteinpflaster zog sie sich die letztlich tödlichen Verletzungen zu.

Tugce A. hat den Schlag nicht überlebt, knapp zwei Wochen nach der Prügelattackewurde die Studentin für hirntot erklärt. Am vergangenen Freitag ließen ihre Eltern die lebenserhaltenden Geräte abschalten — an ihrem 23. Geburtstag.

(sid)
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