Europa-League-Qualifikation Nur Straßburg trennt Frankfurt noch von erneuter Europa-Party

Straßburg · Die Europa-Party in der Vorsaison hat Eintracht Frankfurt heiß gemacht auf weitere internationale Auftritte. Zwei Duelle gegen Racing Straßburg werden nun richtungsweisend für die gesamte Saison.

 Frankfurter Spieler jubeln beim 5:0-Sieg in der 3. Europa-League-Qualifikationsrunde gegen FC Vaduz.

Frankfurter Spieler jubeln beim 5:0-Sieg in der 3. Europa-League-Qualifikationsrunde gegen FC Vaduz.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Torwart Kevin Trapp parlierte in bestem Französisch ausführlich über seine Hoffnungen auf eine neuerliche Europa-Party mit Eintracht Frankfurt, Trainer Adi Hütter fasste die Bedeutung eines Einzugs in die Gruppenphase der Europa League in einem Satz zusammen. „Es ist ein K.o.-Duell, bei dem sich in zwei Partien entscheidet, ob wir den ganzen Herbst international spielen“, sagte Hütter vor dem Playoff-Hinspiel beim französischen Ligapokal-Gewinner Racing Straßburg an diesem Donnerstag (20.30 Uhr/Nitro).

Nach dem märchenhaften Triumphmarsch im Vorjahr will die Eintracht weitere Festtage auf der internationalen Fußball-Bühne buchen. „Jetzt geht es ans Eingemachte“, sagte Eintracht-Vorstand Axel Hellmann. „Sollten wir die Gruppenphase erreichen, wird diese Saison ganz sicher wieder ihre eigene Geschichte schreiben. Deshalb müssen wir über diese Hürde - mit aller Kraft und aller Konzentration.“

Trapp sieht das ebenso. „Die Erfahrungen, die wir im Vorjahr in der Europa League gemacht haben, waren wunderschön. Wir würden das gerne wiederholen“, sagte der Nationaltorwart am Mittwochabend. Gegen Straßburg stehe daher „sehr viel auf dem Spiel. Das ist gefühlt ein Achtelfinale“.

Ungeachtet des stockenden Transfers von Torjäger Bas Dost, der für das Hinspiel definitiv keine Option ist, und der Nada-Ermittlung gegen Publikumsliebling Martin Hinteregger traf der Eintracht-Tross am Mittwoch voller Zuversicht mit dem Bus im Elsass ein. „Wir wollen uns eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in Frankfurt verschaffen“, formulierte Hütter das Ziel.

Im alt-ehrwürdigen Stade de la Meinau erwartet die Hessen nicht nur wegen der sommerlichen Temperaturen von knapp 30 Grad eine hitzige Atmosphäre. „Das ist eine physisch sehr starke Mannschaft, die sehr körperbetont spielt“, sagte Trapp über den französischen Meister von 1979, den er aus seiner Zeit bei Paris Saint-Germain kennt. „Das wird ein tolles, aber definitiv kein einfaches Spiel. Wir müssen uns auf einen heißen Tanz gefasst machen.“

Für den sieht sich die Eintracht nach dem perfekten Saisonstart mit sechs Siegen aus den ersten sechs Pflichtspielen in der Bundesliga, im DFB-Pokal und in der Europa-League-Qualifikation gut gerüstet. „Ich glaube, dass wir die bessere Mannschaft sind“, betonte Trapp. „Unser Ziel ist der Einzug in die Gruppenphase, ohne Wenn und Aber.“

Dafür müssen die Hessen aber an ihre Schmerzgrenze gehen. Das weiß auch Cheftrainer Hütter. „Straßburg ist sehr zweikampfstark. Wir müssen die physische Spielweise annehmen, sonst wird es sehr schwer“, mahnte der 49 Jahre alte Österreicher und prophezeite: „Das wird eine harte Nuss.“

Auch Sportvorstand Fredi Bobic warnte vor einer Unterschätzung des Gegners, der 2011 wegen einer Insolvenz in die fünfte Liga versetzt worden war und sich innerhalb von sechs Jahren ins Oberhaus zurückkämpfte. „Wir haben sie beobachtet. Es wird in jedem Fall kein Selbstläufer“, warnte Bobic.

Unterstützt werden die in der Vorsaison erst im Halbfinale am späteren Sieger FC Chelsea unglücklich gescheiterten Frankfurter wieder von zahlreichen Fans. Diese dürfen sich auf Anordnung der Präfektur Bas-Rhin rund um die vor 105 Jahren eingeweihte Arena jedoch nicht als Eintracht-Anhänger zu erkennen geben. „Fan-Schals, Trikots oder andere markante Zeichen ihrer Mannschaft dürfen im Meinau-Stadion nicht sichtbar getragen werden, außer im Bereich der Gäste-Besucher“, heißt es in einer Mitteilung auf der Internetseite des französischen Erstligisten.

(ako/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort