Europa League Frankfurt kämpft ums Halbfinale - und um Punkte

Frankfurt/Main · Eintracht Frankfurt kämpft am Donnerstag nicht nur um den Einzug ins Halbfinale der Europa League - sondern auch um Punkte. Die Fünfjahreswertung der UEFA war für den deutschen Fußball zuletzt alles andere als eine Erfolgsgeschichte.

 Die Spieler von Eintracht Frankfurt in Hinspiel bei Benfica Lissabon.

Die Spieler von Eintracht Frankfurt in Hinspiel bei Benfica Lissabon.

Foto: AP/Armando Franca

Nicht nur die Fans von Eintracht Frankfurt werden gebannt im Stadion oder vor dem Fernseher sitzen. Wenn die Hessen am Donnerstag (21.00 Uhr/RTL und DAZN) in der Europa League gegen Benfica Lissabon dem 2:4 aus dem Viertelfinal-Hinspiel hinterherrennen, wird das auch die Spitzen der Deutschen Fußball Liga (DFL) und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) interessieren. Die Eintracht kämpft als letzter deutscher Vertreter im Europacup um den Einzug ins Halbfinale - und um Punkte.

Die Fünfjahreswertung der Europäischen Fußball-Union (UEFA), die für die Verteilung der Startplätze in der Champions League und Europa League ausschlaggebend ist, war für die Bundesliga zuletzt alles andere als eine Erfolgsgeschichte. In der vergangenen Saison hatten die international erschreckend schwachen Klubs im Vergleich der Top-4-Nationen (Spanien, England, Italien, Deutschland) die mit Abstand wenigsten Punkte gesammelt. Auch die direkten Verfolger aus Frankreich, Russland und Portugal waren erfolgreicher.

Zwar droht unmittelbar noch nicht der Absturz auf Platz fünf, der einen festen Startplatz in der Königsklasse kosten würde. Aufgrund der Berechnungsmethode des "Länder-Koeffizienten", der immer fünf Spielzeiten umfasst, fallen aber die vergleichsweise "fetten" Jahre 2014/15 und 2015/16 bald weg. Damit die Franzosen, die aktuell aus allen Wettbewerben ausgeschieden sind, nicht weiter aufholen, sollten die Frankfurter fleißig punkten.

Dafür müssen die Hessen am Donnerstag in der ausverkauften WM-Arena vor 48.000 Zuschauern mindestens zwei Tore schießen. "Es wird von Anfang an voll zur Sache gehen", sagte Mittelfeldspieler Sebastian Rode: "Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren, aber man darf natürlich auch nicht ins offene Messer laufen. Wir werden wieder alles in die Waagschale werfen."

Im Hinspiel hatte die frühe Rote Karte gegen Evan N'Dicka (20.) den Frankfurter Matchplan über den Haufen geworfen. Der als portugiesisches Jahrhunderttalent gefeierte Joao Felix erzielte für Benfica drei der vier Tore. Die Generalprobe der Eintracht am vergangenen Sonntag gegen den FC Augsburg (1:3) ging zudem verloren.

"15 Spiele waren wir ungeschlagen, jetzt haben wir zwei Spiele in Folge verloren, jetzt kippt wieder alles", sagte Trainer Adi Hütter: "Ich bleibe trotzdem positiv. Mich ärgern die Niederlagen. Trotz allem schauen wir immer noch einer positiven Saison entgegen. Wir müssen die Köpfe so schnell wie möglich wieder freibekommen und wieder bessere Leistungen zeigen."

Ob der angeschlagene Torjäger Sebastien Haller im Rückspiel wieder mitwirken kann, ist noch offen. Auch am Montag fehlte der Franzose beim Training. Zur Verletzung des gegen Augsburg früh ausgewechselten Abwehrspielers Martin Hinteregger machte die Eintracht zudem bislang noch keine weiteren Angaben.

(eh/sid)
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