Eintracht-Bosse wütend auf Stegemann und VAR Schiedsrichter laut Eintracht-Boss nur noch „Kasperle“ – Adeyemi ist es egal

Frankfurt · Das 1:2 gegen Dortmund gerät in den Hintergrund, weil bei Frankfurt die Wut auf den Schiedsrichter regiert. Die Vorstände Krösche und Hellmann hinterfragen den Sinn des Videobeweises. Karim Adeyemi ist es egal.

 Diese Szene erhitzt die Gemüter: Karim Adeyemi (r.) schubste Jasper Lindström im Strafraum.

Diese Szene erhitzt die Gemüter: Karim Adeyemi (r.) schubste Jasper Lindström im Strafraum.

Foto: dpa/Arne Dedert

Eintracht Frankfurts Bosse waren außer sich vor Wut. Der nicht gegebene Elfmeter nach dem Schubsen von Karim Adeyemi gegen Jesper Lindström beschäftigte Markus Krösche und Axel Hellmann nach der 1:2-Niederlage nachhaltig. „Wenn wir diesen Videoassistenten haben, dann nutzt ihn halt. Wenn ihr ihn nicht nutzt, mein Gott, dann lasst es sein, stampft den Keller ein“, sagte Krösche, der seine Kritik nicht als „Alibi“ für die Niederlage äußern wollte.

Referee Sascha Stegemann hat den Fehler später selbst öffentlich eingestanden. Auf die Frage, ob der verwehrte Elfer für Frankfurt eine Fehlentscheidung gewesen sei, sagte Stegemann am Samstagabend bei Sky: „Ja. Wenn ich jetzt die Bilder mit den entsprechenden Kameraperspektiven sehe, muss man klar konstatieren, dass es einen Strafstoß für Eintracht Frankfurt hätte geben müssen, weil sich der Sachverhalt in den TV-Bildern und gerade in der Zeitlupe anders darstellt, als für mich auf dem Spielfeld.“

Vorstandssprecher Hellmann störte vor allem, dass der Referee im Kölner Videokeller und Stegemann die Szene unterschiedlich bewerteten. „Wie kann es da zu einer Diskrepanz kommen? Es muss doch die gleiche Wahrnehmung sein. Wenn wir die Schiedsrichter mit der VAR-Einführung in ihrer Souveränität beeinträchtigen, weil wir sagen, es gibt eine Instanz. Dann muss die Instanz aber auch richtig gucken und ein Signal geben“, monierte Hellmann. Sonst mache man „unsere Schiedsrichter auf dem Platz zu Kasperle. Die Souveränität auf dem Platz muss die höchste sein. Und das sehe ich aktuell im Zusammenspiel nicht gewährleistet.“

Stürmer Adeyemi hat auf die viel diskutierte Elfmeter-Szene derweil gelassen reagiert. „Für mich gar kein Foul. Ich weiß nicht, gefühlt war ich Körper an Körper mit ihm. Deswegen fand ich, dass es richtig vom Schiedsrichter war“, sagte der BVB-Offensivmann.

Auf die Frage, ob er die Wut und Verärgerung der Eintracht-Fans verstehen könne, sagte Adeyemi mit maximaler Gleichgültigkeit: „Das ist deren Sache. Wir haben drei Punkte geholt, das ist mir eigentlich ganz egal.“

Frankfurt hatte die Partie trotz eines klaren Chancenplus mit 1:2 verloren und machten dafür auch den verwehrten Elfmeter in der ersten Halbzeit verantwortlich. Das Tor von Daichi Kamada genügte nicht. Auf Seiten der Dortmunder trafen Julian Brandt und Jude Bellingham. Der BVB zog mit dem glücklichen Erfolg am hessischen Europa-League-Sieger vorbei und belegt nun einen Königsklassenplatz.

(dör/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort