Relegation gegen Nürnberg Meier ist bereit für die Rettungs-Mission seiner Eintracht

Frankfurt/Main · Eintracht Frankfurt klammert sich vor dem Relegations-Hinspiel am Donnerstag gegen den 1. FC Nürnberg an die Rückkehr von Alexander Meier. Der 33-Jährige gilt als Lebensversicherung der Hessen.

Alex Meier mit Dreierpack beim Comeback gegen den 1. FC Köln
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Alex Meier mit Dreierpack beim Comeback

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Foto: afp, apr

Eintracht Frankfurts Lebensversicherung ist 1,96 m groß, trägt einen Sumoringer-Zopf und hat einst den Spitznamen Fußball-Gott verpasst bekommen. Alexander Meier gilt als personifizierte Hoffnung, wenn es für die Hessen in der Relegation gegen den 1. FC Nürnberg am Donnerstag und Montag (beide 20.30 Uhr/Live-Ticker) darum geht, den fünften Abstieg aus der Bundesliga zu verhindern.

Rückkehr des Torjägers nach zehnwöchiger Pause

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Foto: rpo, Falk Janning

Frankfurts Fans sehnen sich nach der Rückkehr des Torjägers nach zehnwöchiger Pause wegen einer Narbenglättung im Knie. Und Trainer Niko Kovac (44) gab vor dem Hinspiel gegen Nürnberg fast schon grünes Licht für ein Comeback des vermeintlichen Heilsbringers. "Ja", antwortete der Coach auf die Frage, ob er Meier einen Einsatz von Beginn an zutraue. Und: "Wir können personell aus dem vollen Schöpfen." Gute Nachrichten für den Traditionsverein vor den "zwei Endspielen im Europapokal-Modus", wie es Kovac voller Ehrfurcht nennt.

Kapitän Meier jedenfalls ist also bereit für die Rettungs-Mission seines Stammklubs, für den er seit 2004 spielt. "Ich bin schmerzfrei", betonte der 33-Jährige. Es gehe jetzt nur noch darum, sich im Training Sicherheit zu holen und "die Automatismen rein zu bekommen".

Wie wichtig der letztjährige Bundesliga-Torschützenkönig für die Eintracht ist, beweist eine banale Statistik. Obwohl der verletzungsanfällige Meier in dieser Saison nur 19 Ligaspiele bestritten hat, ist er mit zwölf Treffern der erfolgreichste Frankfurter Torjäger. Luc Castaignos folgt als Zweitbester mit gerade einmal vier Toren.

Das Abstiegsfinale im Spielfilm
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Foto: ap, SO

Auch die Nürnberger haben einen Riesenrespekt vor dem aus Norddeutschland stammenden Schlaks. "Er ist sehr abgebrüht und erfahren. Wir werden versuchen, ihn so zu bearbeiten, dass er sich nicht entfalten kann", sagte Club-Keeper Raphael Schäfer bei Sky Sport News HD.

Gut möglich, dass Meier in der kommenden Saison Entlastung bekommt. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung soll Ex-Nationalspieler Miroslav Klose nach seinem emotionalen Abschied von Lazio Rom mit einem Einjahres-Vertrag bei der Eintracht liebäugeln. Allerdings nur dann, wenn der deutsche Meister von 1959 auch erstklassig bleibt.

Und Symbolfigur Meier ist eben derjenige, der in dieser schwierigen Phase Aufbruchstimmung in der Bankenmetropole entfachen soll. "Alex hat eine außergewöhnliche Qualität am Sechzehner, wenn er frei zum Schuss kommt", lobte Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner.

Dank seiner Spielweise dürfte es auch nicht so sehr ins Gewicht fallen, dass Meier seine bis dato letzte Partie am 28. Februar bestritten hat. Nach Ansicht von Frankfurts Ex-Trainer Christoph Daum nämlich hat Meier seine Torgefahr "vom lieben Gott mitbekommen".

Für den scheidenden Vorstandsboss Heribert Bruchhagen ist Frankfurts Nummer 14 im Rückblick denn auch "mein effektivster Transfer". Bruchhagen hatte einst über Meier gesagt, dass es sich für vorbildliche Spieler wie ihn lohne, "täglich im Büro zu arbeiten".

Den introvertierten Meier macht diese Art von Lob immer ein bisschen verlegen. Abgezockter präsentiert sich der Torjäger vor dem gegnerischen Gehäuse. Und sollte Meier sich auch in den Duellen mit Nürnberg als Lebensversicherung der Eintracht erweisen, werden die Fans sicher wieder ein Transparent in die Höhe halten: "What if God was one of us? A.M. 14" - Fußball-Gott Alexander Meier eben.

(sid)
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