Frankfurt - Darmstadt 0:1 Frankfurt steckt tief in der Krise - Veh schließt Rücktritt aus

Frankfurt · Demütigende Derbypleite, Teil zwei: Eintracht Frankfurt steckt nach der Niederlage im Hessenduell gegen den aufmüpfigen Aufsteiger Darmstadt 98 tief in der Krise.

Eintracht Frankfurt: Chaoten zündeln und randalieren nach Derby-Pleite
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Eintracht-Chaoten zündeln und randalieren nach Derby-Pleite

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Foto: dpa, brx

Die Frankfurter verloren am 15. Spieltag der Bundesliga die erste Partie gegen den Nachbarn seit knapp 34 Jahren mit 0:1 (0:1). Schon am vergangenen Spieltag hatte die Eintracht eine Pleite im Rhein-Main-Derby beim FSV Mainz 05 (1:2) kassiert.

Kapitän Aytac Sulu (30.) erzielte den entscheidenden Treffer für die Lilien. Die Eintracht wartet seit nunmehr fünf Partien auf einen Sieg, es steht nur ein Dreier aus den zurückliegenden elf Spielen zu Buche. Durch den ersten Erfolg der Klubgeschichte in Frankfurt bleiben die Darmstädter (18 Punkte) auf Platz 12 vor der Eintracht (14) auf Rang 13. Der Abstand der Frankfurter auf den Relegationsplatz beträgt nur einen Zähler.

"Das war eine schwere Niederlage. Wir sind in einer schwierigen Situation. Wir haben in den letzten Jahren mit schwierigen Situationen Erfahrungen gesammelt, jetzt müssen wir beweisen, dass wir damit umgehen können", sagte Vorstandsboss Heribert Bruchhagen.

Eintracht Frankfurt - SV Darmstadt 98: Die Bilder des Spiels
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Eintracht Frankfurt - SV Darmstadt 98

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Veh will weitermachen

Direkt nach dem Schlusspfiff hatte Eintracht-Trainer Armin Veh einen Rücktritt ausgeschlossen. "Wenn ich eine Konsequenz ziehe, ist es die, dass ich weitermache", sagte Veh. Sowohl Bruchhagen als auch Vereinspräsident Peter Fischer bekannten sich zu Veh. "Das Einzige, was wir definitiv nicht haben, ist ein Trainerproblem", sagte Fischer.

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15. Spieltag: Reaktionen

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Das Duell der hessischen Rivalen wurde von der Polizei als Hochsicherheitsspiel eingestuft. Vor dem Anpfiff gab es keine Ausschreitungen. Die Beamten hatten die verfeindeten Fanlager bei der Anreise voneinander abgeschirmt und die Lage nach eigenen Angaben im Griff. Im Stadion wurde allerdings in beiden Blöcken Pyrotechnik abgebrannt, kurz vor dem Abpfiff verbrannten Eintracht-Fans Darmstädter Fahnen. Beide Klubs müssen deshalb mit Strafen vonseiten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) rechnen.

Die 51.500 Zuschauer in der ausverkauften Arena sahen eine weitgehend zerfahrene Anfangsphase von beiden Seiten. Auch die Hektik, die von den Rängen in die Partie getragen wurde, war für das Niveau nicht förderlich.

Die Frankfurter, die ohne den gesperrten Kapitän Alexander Meier, Bamba Anderson, Johannes Flum, Sony Kittel und Luc Castaignos auskommen mussten, machten nichts aus ihren größeren Spielanteilen. Die Gäste, bei denen der gesperrte György Garics fehlte, lauerten auf Konter. Eine echte Chance verbuchten beide Teams in den ersten 20 Minuten nicht.

Erst in der 23. Minute hatte der frühere Frankfurter Jan Rosenthal so etwas wie eine Möglichkeit für die Darmstädter, bei denen gleich vier ehemalige Eintracht-Profis unter Vertrag stehen. Drei Minuten später sorgte Stefan Aigner auf der Gegenseite für einen Hauch von Gefahr.

Kurz darauf war Sulu nach einem Freistoß per Kopf zur Stelle und erzielte sein viertes Saisontor. Nur sechs Minuten später hätte Sulu den Vorsprung fast ausgebaut - sein Kopfball ging diesmal knapp über das Tor. Auch in den letzten Minuten der ersten Hälfte war Darmstadt dem zweiten Treffer näher als Frankfurt dem Ausgleich. Zudem musste der angeschlagene Eintracht-Verteidiger David Abraham raus, er wurde durch Marco Russ ersetzt (35.).

Nach dem Seitenwechsel drängte die Eintracht in dem immer hektischer werdenden Spiel auf den Ausgleich. Erst scheiterte Aigner (53.) am Darmstädter Torwart Christian Mathenia, dann konnte Russ den starken Keeper nicht überwinden (56.). Auf der anderen Seite vergab Marcel Heller (82.) die Entscheidung.

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