Neuville und Korell: Einer ist enttäuscht, einer hofft

Mönchengladbach (RP). Da hat Borussia sechs Jahre nach Stephan Paßlacks letztem internationalen Einsatz wieder einen deutschen Nationalspieler (wenigstens ab nächster Saison), und schon wird er ausgebootet - ausgerechnet für die Europameisterschaft.

"Natürlich bin ich enttäuscht", sagt Oliver Neuville. Der 31-Jährige war am Sonntagabend daheim in Leverkusen von Teamchef Rudi Völler angerufen worden und hatte erfahren, dass er nicht zum EM-Aufgebot für Portugal gehört. "Ich war das ganze Jahr bei den Länderspielen dabei und bekomme jetzt die Absage", ärgerte er sich.

Doch ganz neu ist dies für den 31-Jährigen nicht: "So war es auch schon vor der EM 2000." Der Stürmer hatte in der nun beendeten Rückrunde aber auch nicht mehr zum Stamm in Leverkusen gehört, wechselt darum nach Gladbach. Hier kann er nun pünktlich am 16. Juni mit der Vorbereitung auf die neue Saison beginnen. Sein erstes Borussen-Trikot bekam er schon gestern, als er zu den ärztlichen Untersuchungen zum Bökelberg gekommen war. Auf eigenen Wunsch erhält er die Rückennummer 27.

Enttäuschung zum Saisonende also für Neuville, neue Hoffnung hingegen für Steffen Korell. der 32-jährige Abwehrspieler hatte am Samstag beim großen Bökelberg-Finale gegen München 1860 sein Bundesliga-Comeback: 15 Monate und zwei Tage nach seinem letzten Einsatz am 20. Februar 2003 beim 2:0-Heimsieg Borussias gegen Wolfsburg kam er erstmals wieder zum Einsatz, wenn auch nur für eine knappe Viertelstunde. "Es war wunderschön, diesen Tag so zu erleben. Mit dem Gefühl in die Pause zu gehen, dass ich noch Fußball spielen kann", sagte er. Und gab zu: "Ich habe lange nicht mehr geglaubt, es noch mal zu packen." Ein Knorpelschaden im Knie hatte ein vorzeitiges Karriereende befürchten lassen.

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