Eklat in der 2. Bundesliga Wehen legt nach kuriosem Videobeweis Protest gegen Spielwertung ein
Wiesbaden · Der kuriose Videobeweis bei der Zweitliga-Partie zwischen Dresden und Wehen Wiesbaden hat ein Nachspiel: Die Gäste haben Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt.
Der SV Wehen Wiesbaden legt Protest beim Deutschen Fußball-Bund gegen die Wertung der 0:1-Niederlage bei Dynamo Dresden ein. Dies bestätigten ein Sprecher des Zweitliga-Aufsteigers und der DFB am Montag. Wehen hatte die Partie am Freitag mit 0:1 verloren - nach einem kuriosen Videobeweis.
Die Wiesbadener waren durch Manuel Schäffler (26.) vermeintlich in Führung gegangen - doch weil der Ball bei einem Dynamo-Angriff zuvor auf der anderen Seite des Platzes im Toraus war, gab Schiedsrichter Martin Petersen (Stuttgart) den Treffer nach einem Hinweis aus dem Keller in Köln nicht und entschied auf Abstoß für Wiesbaden. Die Gäste hatten sich danach bitterlich beklagt.
Wiesbaden begründet seinen Einspruch damit, dass die Rücknahme des Tores nach Eingriff des Video-Assistenten (VAR) regelwidrig erfolgt sei, wobei diese Entscheidung den Ausgang des Spieles mit hoher Wahrscheinlichkeit beeinflusst habe. „Dass übersehen wurde, dass der Ball bereits im Toraus war, führte zunächst zu einem Vorteil für Dynamo und nicht für uns. Zudem lagen zwischen dem Toraus und der Torerzielung so lange Zeit und so viele Zwischenschritte, dass von einem auch nur entfernten Einfluss auf die Torerzielung keine Rede mehr sein kann. Vielmehr ist dies dann aus unserer Sicht ganz klar eine neue Spielsituation“, begründet Nico Schäfer, Sprecher der Geschäftsführung des Aufsteigers, den Einspruch. Der SVWW hat noch Zeit, seinen Einspruch detailliert auszuführen. Das zuständige DFB-Sportgericht werde dann zu gegebener Zeit über den weiteren Fortgang des Verfahrens entscheiden, teilte der Verband mit,
„Ein Fußballspiel wird völlig unnötig zerstört“, hatte Trainer Rüdiger Rehm kritisiert. „Wir haben richtig gute Schiedsrichter, aber die werden kaputt gemacht dadurch, dass immer wieder eingegriffen und von irgendwoher irgendwas gesehen wird, was 25 000 im Stadion nicht gesehen haben.“ Der Schwede Alexander Jeremejeff erzielte in der 41. Minute das Tor des Tages für Dresden. Dynamo-Trainer Christian Fiel hatte eingeräumt: „Wir müssen dankbar sein, dass der Schiedsrichter so entschieden hat.“