HSV-Profi sorgt für Eklat Dynamo verteidigt Leistner und sucht pöbelnden Fan

Dresden · Nach dem Aus im DFB-Pokal ist HSV-Profi Toni Leistner auf die Tribüne geklettert und hat einen Dresden-Fan zu Boden gestoßen. Der Drittligst verteidigt den gebürtigen Dresdner und kündigt eine Aufklärung des Vorfalls an. Leistner entschuldigt sich für seinen Aussetzer.

 Dynamos Christoph Daferner (M) gegen Hamburgs Toni Leistner.

Dynamos Christoph Daferner (M) gegen Hamburgs Toni Leistner.

Foto: dpa/Robert Michael

Drittligist Dynamo Dresden will den pöbelnden Zuschauer nach dem Angriff von Fußball-Profi Toni Leistner identifizieren. Es sei „einfach nur beschämend“, dass HSV-Profi Leistner „derart von einem Fan seines Heimatvereins nach dem Spiel beleidigt wurde“, twitterten die Sachsen in der Nacht zu Dienstag. „Wir suchen die Person, weil wir diesen Vorfall so nicht stehen lassen wollen.“

Nach der 1:4-Niederlage des Hamburger SV bei Dynamo war Leistner vor einem Interview beim Pay-TV-Sender Sky auf die Tribüne gesprungen, wo ihn ein Dresden-Anhänger offensichtlich lautstark und mit Gesten beleidigt hatte. Er griff sich den pöbelnden Dynamo-Fan, drückte ihn zu Boden, ehe umstehende Zuschauer und schließlich auch Ordner Leistner zurückdrängten, der daraufhin wieder ins Stadioninnere sprang. „Meine Familie lasse ich nicht beleidigen“, begründete der gebürtige Dresdner seine Aktion anschließend im Sky-Interview. Später entschuldigte der 30-Jährige sich via Instagram.

Er sei nach dem Spiel von der Tribüne seiner Heimatstadt aus massiv beleidigt worden, schrieb er. Damit könne er normalerweise umgehen: „Doch dann ging es extrem und massiv unter die Gürtellinie gegen meine Familie, meine Frau und meine Tochter. In dem Moment sind mir die Sicherungen durchgebrannt, zumal dies ohnehin ein extrem emotionales Spiel für mich war.“

So etwas dürfe ihm „dennoch niemals passieren“. Er sei Familienvater, der als Vorbild dienen wolle. „Ich entschuldige mich in aller Form für mein Verhalten und kann nur versprechen, dass mir - egal was mir an Beleidigungen an den Kopf geworfen wird - so etwas nie wieder passieren wird“, schribe Leistner.

Dynamo sprang seinem Ex-Profi bei. „Gerade in der Stunde des Erfolgs, sollte man Demut und Dankbarkeit zeigen. Wir alle lieben den Fußball, weil er große Emotionen freisetzen kann. Und ja, Menschen machen Fehler“, schrieben die Dresdner weiter. Leistner sei „ein Dresdner Junge, der sein Herz am rechten Fleck hat.“

DFB ermittelt gegen Leistner

Der Kontrollausschuss des DFB leitete derweil ein Ermittlungsverfahren gegen Leistner ein. Dies bestätigte der Deutsche Fußball-Bund am Dienstag in Frankfurt/Main der Deutschen Presse-Agentur. Der Spieler werde zu einer Stellungnahme aufgefordert, hieß es weiter.

(dpa/old)
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