Eskalation bei Dynamo-Aufstieg Dresden-Fans randalieren rund ums Stadion – elf Polizisten verletzt

Update | Dresden · Zunächst bleibt alles ruhig, doch zwanzig Minuten bevor Dynamo Dresden die Rückkehr in die 2. Bundesliga besiegelt, eskaliert die Lage: Vor dem Stadion fliegen Flaschen und Pyrotechnik auf die Polizei, es gibt Verletzte.

3. Liga: Krawalle überschatten Aufstieg von Dynamo Dresden in die 2. Bundesliga
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Krawalle überschatten Aufstieg von Dynamo Dresden

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Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Am Rande des Heimsiegs von Dynamo Dresden gegen Türkgücü München ist es am Samstag vor dem Stadion in Dresden zu schweren Ausschreitungen zwischen Fans und der Polizei gekommen. Anhänger des Vereins attackierten ab der 70. Minute des Spiels beim Stand von 3:0 außerhalb des Stadions die Polizei mit Pyrotechnik, warfen Glasflaschen und versuchten die Absperrungen mit Gewalt zu durchbrechen, wie ein dpa-Reporter berichtete.

Die Polizei forderte die Menge mehrfach auf, das Gelände zu verlassen und drängte die Angreifer mit Wasserwerfern und Tränengas zurück. Einzelne Randalierer wurden festgenommen. Mehrere Menschen wurden durch umherfliegende Gegenstände verletzt und mit Platzwunden in Krankenwagen behandelt. Auf Twitter berichtete die Polizei von teilweise vermummten und gewaltbereiten Fans, die die Einsatzkräfte fortwährend angreifen würden.

Bei den Ausschreitungen hat es auf beiden Seiten Verletzte gegeben. Die Polizei berichtete am frühen Abend vor Ort zunächst von elf verletzten Beamten. Auch Fans waren bei der Randale von umherfliegenden Teilen verletzt worden, wie ein dpa-Reporter berichtete. Rund eineinhalb Stunden nach dem Abpfiff des 4:0- Heimsiegs von Dynamo gegen Türkgücü München, der Dresden die Rückkehr in die 2. Bundesliga bescherte, hatte sich die Situation noch immer nicht beruhigt.

Dynamo hatte mit dem 4:0 gegen Türkgücü vorzeitig die direkte Wiederkehr in die 2. Bundesliga perfekt gemacht. Ein Großaufgebot der Polizei hatte das letzte Heimspiel der Saison zuvor massiv abgesichert, damit es zu keinem Massenandrang von Fans vor dem Stadion kommt. Die Beamten waren unter anderem mit einem Hubschrauber im Einsatz, um befürchtete Ansammlungen früh erkennen zu können.

Obwohl der Verein im Vorfeld genau wie Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) an die Anhänger appellierten, nicht zum Stadion zu kommen und zu Hause zu bleiben, versammelten sich noch vor dem Anpfiff hunderte von Fans um die Spielstätte.

Mit 72 Punkten führt Dresden die Tabelle nun vor Hansa Rostock (70) an. Die Mecklenburger hatten am Samstag 1:0 bei Absteiger SpVgg Unterhaching gewonnen und besitzen ebenfalls gute Chancen nach neun Jahren in die 2. Liga zurückzukehren.

Am 38. Spieltag am kommenden Samstag hat der FC Hansa Heimrecht gegen Aufsteiger VfB Lübeck. Dritter ist der FC Ingolstadt, der am Samstag 5:1 (0:1) beim MSV Duisburg gewonnen hatte und 68 Punkte auf dem Konto hat.

(kron/dpa/SID)
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