Maradona leidet an "schwerer Herzkrankheit" Düstere Prognose für argentinischen Fußball-Star

Montevideo (dpa). Hiobsbotschaft für den früheren argentinischen Fußball-Weltstar Diego Armando Maradona: Der Weltmeister von 1986 leidet nach Angaben eines angesehenen Arztes an einer "schweren Herzkrankheit". Es handele sich um eine grundlegende Fehlfunktion, sagte im uruguayischen Nobel-Badeort Punta del Este Klinikchef Frank Torres, der den 39-Jährigen seit dessen Einlieferung in die Intensivstation des Sanatoriums Cantegryl am Dienstag dieser Woche behandelt.

Eine von der Justiz angeordnete Urin- und Blutprobe Maradonas hatte am Mittwoch ergeben, dass die Fußball-Legende - in seinem Heimatland jüngst zum "Sportler des Jahrhunderts" gewählt - kurz vor seiner Einlieferung eine Überdosis Kokain zu sich genommen hatte.

Maradona war am Donnerstag aus der Intensivstation entlassen worden, blieb aber weiterhin unter Ausschluss der Öffentlichkeit in der Klinik in Punta interniert. Seit Dienstag gibt es von ihm weder Bilder noch Aussagen. Die Ärzte hatten bisher "überhöhten Blutdruck" und "Herzrhythmusstörungen" festgestellt. "Der Zustand des Patienten entwickelt sich günstig", hatte Torres seit Dienstag immer wieder versichert.

Zuletzt hatte er am Donnerstag eine Entlassung Maradonas aus der Klinik "in den nächsten 48 oder 72 Stunden" in Aussicht gestellt. Die Zeitung "El Observador" berichtete derweil unter Berufung auf Zeugen, ein junger Arzt namens Jorge Romero habe dem "erstickenden" Maradona vor der Einlieferung in einem Hotel Puntas "das Leben gerettet".

Sobald die Ärzte es zulassen, will die Justiz Uruguays Maradona anhören. Es soll herausgefunden werden, wer ihm das Kokain verkauft hat. Der "Goldjunge" selbst muss sich allerdings nur um seine Gesundheit Sorgen machen. In Uruguay ist Drogenkonsum nicht strafbar, Drogenhandel wird dagegen mit Strafen von bis zu 20 Jahren Haft geahndet. Im Rahmen der Untersuchungen wurden bereits viele Wohnungen in Punta - dem Lieblingstreffpunkt der Schönen und Reichen im südamerikanischen Sommer - durchsucht. Auch Personen aus dem schillernden Maradona-Umfeld wurden befragt. Der regionale Polizeichef Maximo Costa wollte bisher keine Angaben zum Ermittlungsstand machen.

(RPO Archiv)
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