Eklat in Tschechien Chemnitzer FC distanziert sich von Fans nach Nazi-Gesängen

Chemnitz · Am Samstag schockierte ein Video von Anhängern des Chemnitzer FC in den sozialen Netzwerken. Mit Nazi-Gesängen marschierten die Rechtsradikalen bei einem Testspiel durch eine tschechische Stadt. Nun distanzierte sich der Verein von seinen Anhängern.

 Sorgen in Tschechien für einen Eklat: Ein Teil der Anhänger des Chemnitzer FC.

Sorgen in Tschechien für einen Eklat: Ein Teil der Anhänger des Chemnitzer FC.

Foto: dpa/Robert Michael

Fußball-Regionalligist Chemnitzer FC hat sich von einer Gruppe mutmaßlich Rechtsradikaler distanziert, die nach einem Testspiel beim tschechischen Klub FK Banik Most-Sous mit Parolen durch die Straßen der böhmischen Stadt gezogen sind.

„Völlig fassungslos und mit größtmöglichem Entsetzen“ reagierte der Klub am Sonntag auf die Ereignisse vom Vortag. „Erneut zieht damit eine unbelehrbare Minderheit den Ruf des gesamten Chemnitzer Fußballklubs in den Dreck und konterkariert alle bisherigen Anstrengungen, das Bild unseres Vereins zu verbessern. Die vorliegende Aufnahme zeigt die hässliche Fratze des rechten Randes der Gesellschaft, aber ganz gewiss nicht den Chemnitzer FC und das, wofür er stehen möchte“, schrieb der CFC in einer Pressemitteilung.

Der Verein hatte von einem Video Kenntnis erhalten, in dem eine Gruppe von Personen mit rechtsradikalen Parolen nach dem Testspiel in Most (1:0-Sieg) durch die Straßen der Stadt zieht. „Der Chemnitzer Fußballklub besteht aus über 2300 Mitgliedern, ehrenamtlichen Gremienvertretern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Geschäftsstelle sowie im Nachwuchsleistungszentrum, vielen kleinen und großen Fußballern und Fußballerinnen und zahlreichen Fußballfans. Sie alle sind der CFC und wollen nicht durch eine Gruppe von Idioten in eine Ecke gedrängt werden“, betonte der Verein und distanzierte sich „in aller Deutlichkeit von diesen Personen und den geäußerten, verabscheuungswürdigen Parolen. Der Fußball lebt von einem Miteinander - aber euch wollen und brauchen wir nicht!“.

Der CFC prüft in enger Zusammenarbeit mit der Polizei Chemnitz die vorliegenden Videoaufnahmen und werde zeitnah Anzeige erstatten und weitere rechtliche Schritte „mit aller Konsequenz und Härte“ anwenden.

(dör/dpa)
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