Jubel bei Auswechslung KSC-Fans mobben da Silva

Karlsruhe (RPO). Nach 81 Minuten hat der Spießrutenlauf seinen Höhepunkt erreicht. Als KSC-Trainer Edmund Becker Antonio da Silva auswechselte und Joshua Kennedy ins Spiel brachte, brandete auf den Tribünen des Wildpark-Stadions Jubel aus. Nicht etwa, weil da Silva den KSC gegen Dortmund zum Sieg geführt hätte, sondern weil die Fans froh waren über die Auswechslung des Spielmachers.

 Antonio da Silva wechselt von Karlsruhe nach Dortmund.

Antonio da Silva wechselt von Karlsruhe nach Dortmund.

Foto: ddp

Zugegeben, es war nicht da Silvas beste Leistung. Aber der Regisseur war bemüht, das Spiel der Badener anzukurbeln und den 0:1-Rückstand durch Dortmunds Mohamed Zidan aus Minute 20 zu egalisieren. Das klappte nicht, auch weil da Silvas Teamkollegen ihren Beitrag zu einem schwachen Auftritt beisteuerten.

Was die KSC-Fans aber über 81 Minuten mit dem 30-Jährigen veranstalteten, gehört in kein Stadion dieser Welt. Bei jedem Ballkontakt, bei allen Standardsituationen, die da Silva ausführte, hallten laute Pfiffe durch das Rund. Wie soll ein Profi, der vom eigenen Anhang in dieser Form gemobbt wird, ordentliche Leistungen zeigen? Denken die Fans, dass die Pfiffe da Silvas Selbstvertrauen stärken? Eine naive Vorstellung davon, die Mannschaft anzutreiben.

Schon seit Saisonbeginn hat da Silva bei den KSC-Fans keinen guten Stand. Für 900.000 Euro vom VfB Stuttgart gekommen, sollte er die Nachfolge des zum BVB transferierten Tamas Hajnal antreten. Der Ungar war in der vergangenen Saison Garant dafür, dass der Aufsteiger KSC nichts mit Abstieg zu tun hatte und eine ruhige Saison erlebte.

Aber da Silva ist eben kein Hajnal. In Stuttgart absolvierte er 20 Partien, erzielte dabei drei Tore. Bei der Hälfte seiner Einsätze wurde da Silva eingewechselt. Seine Spielweise weicht von der des Vorgängers ab, da Silva ist weniger filigran und kommt mehr über den Kampf. Das aber zählt bei den Fans des Karlsruher Sportclubs nicht. Deren Schonfrist für da Silva ist bereits vor der Winterpause abgelaufen.

Apropos Winterpause: Vielleicht sollte sich da Silva einen neuen Verein suchen, ansonsten geht der Fußballer an den eigenen Fans noch kaputt.

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