Nach Drittliga-Spiel in Saarbrücken Jagdszenen unter Aachen-Fans

Saarbrücken · Unter den Fans des Fußball-Drittligisten Alemannia Aachen ist es offenbar zu einem brutalen Übergriff gekommen. Nach Angaben des "Bündnisses aktiver Fußballfans" (BAFF) seien beim Spiel am Dienstag beim 1. FC Saarbrücken (2:1) Aachener Ultras Opfer "eines gezielten und äußerst brutalen Angriffs rechter Gruppen aus der Aachener Fanszene" geworden.

"Die Brutalität, mit der diese rechten Gruppen gegen die Aachen Ultras vorgehen, hat mit dem jüngsten Überfall in Saarbrücken erschreckende Ausmaße erreicht", hieß es weiter: "Es entwickelten sich über mehrere Minuten regelrechte Jagdszenen im Stadionbereich. Angesichts der Schilderungen erscheint es als pures Glück, dass niemand bleibende körperliche Schäden oder gar Schlimmeres erlitten hat."

Auch die Polizei reagierte mit Kopfschütteln. "Ich bin seit 25 Jahren in diesem Job tätig, so etwas habe ich noch nicht erlebt", sagte Einsatzleiter Peter Becker dem Magazin 11Freunde: "Es wurden Plastikrohre benutzt. Ein am Boden liegender Mann wurde von einer Gruppe massiv mit Fäusten geschlagen, was selbst dem Kodex der Hooligans zuwider läuft."

Wie das Bündnis mitteilte, sei der Übergriff "nur der traurige Höhepunkt einer Reihe von körperlichen Übergriffen". So seien Ultras, die sich öffentlich gegen Rassismus und andere Diskriminierungsformen engagieren und positioniert haben, schon im Dezember 2011 bei einem Heimspiel gegen Erzgebirge Aue und bei einem Hallenturnier im Januar angegriffen worden. Zudem seien in der Aachener Innenstadt am vergangenen Freitag Autos von Ultra-Mitgliedern zum Teil erheblich beschädigt worden.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort