3. Liga DFB verweigert Kickers Offenbach die Lizenz

Frankfurt/Main · Trotz eines umfangreichen Sanierungsprogramms ist den mit 9,1 Millionen Euro verschuldeten Offenbacher Kickers vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) die Drittliga-Lizenz verweigert worden.

Nach Informationen des Fachmagazins "kicker" ist dem hessischen Traditionsverein ein Formfehler unterlaufen. Die Kickers können gegen die Entscheidung des DFB-Lizenzierungsausschusses Beschwerde einlegen. Den Offenbachern waren wegen Verstößen im Rahmen des wirtschaftlichen Zulassungsverfahrens in der abgelaufenen Saison bereits zwei Punkte abgezogen worden. Verantwortliche des DFB und des OFC waren zu einer Stellungnahme auf dpa-Anfrage zunächst nicht zu erreichen.

Zuletzt hatte der DFB-Pokalsieger von 1970 wieder Hoffnung geschöpft, nachdem das Land Hessen auf den letzten Drücker grünes Licht für die Gewährung einer 90-prozentigen Landesbürgschaft für ein Bankdarlehen in Höhe von zwei Millionen Euro gab. Zuvor hatten bereits die Offenbacher Stadtverordneten und der Stadionbetreiber SBB dem Sanierungskonzept des Drittligisten zugestimmt. Zudem waren einige private Gläubiger von ihren Forderungen zurückgetreten.

Die Kickers hatten daraufhin am vergangenen Dienstag fristgerecht ihre nachgebesserten Unterlagen beim DFB eingereicht. Sollte dem Verein auch in letzter Instanz die Lizenz verweigert werden, würde der sportliche Absteiger SV Darmstadt 98 doch noch die Klasse halten. Der hessische Rivale hatte im Zuge der Offenbacher Rettungsaktion heftige Kritik vor allem an der Unterstützung des Landes geübt.

Damit droht einem weiteren Traditionsclub der tiefe Fall. Erst in der vergangenen Woche war dem Zweitligisten MSV Duisburg von der Deutschen Fußball Liga (DFL) die Lizenz entzogen worden. Die "Zebras" wollen nun vor das Ständige Schiedsgericht ziehen.

(dpa/csi/jco)
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