Waldoch, Jakobsson, Straube und Schwarz Die "Eisenmänner" der Liga: Vier spielten durch

München (sid). Sie haut kaum etwas um - und wenn doch, spielen sie trotzdem: Der Schalker Tomasz Waldoch, der Rostocker Andreas Jakobsson sowie die Unterhachinger Oliver Straube und Danny Schwarz haben als einzige Feldspieler bisher alle 18 Bundesliga-Spiele komplett absolviert. Sie sind die "Eisenmänner" des deutschen Fußballs - keine Verletzung konnte das Quartett stoppen, und ihre Trainer haben offenbar blindes Vertrauen in ihre Fähigkeiten. In der größeren Öffentlichkeit sind sie aber dennoch keine Stars.

"Ich war selbst überrascht. Das ist eher Zufall. Ich war ja auch nicht in jedem Spiel topfit. In der heutigen Zeit ist das schon ungewöhnlich, weil die Konkurrenz im Kader größer ist", meint der polnische Abwehrspieler Waldoch selbst ein wenig erstaunt. Und auch die anderen drei Mitglieder der "Eisernen Garde", die von acht Torhütern ergänzt wird, hätten vor der Saison wohl nicht damit gerechnet, dass sich die Spielzeit so gut für sie entwickeln würde.

Zufall ist das aber keineswegs, schon eher System: Alle vier spielen in Klubs, die international nicht vertreten sind. Die Belastung ist daher weniger ein Problem als zum Beispiel bei Meister Bayern München, der zusätzlich sein umfangreiches Champions-League-Programm zu absolvieren hat. "Bei Unterhaching gibt es keine Rotation. Das sagt ja auch der Trainer", erklärt Schwarz beispielsweise, warum gerade zwei Akteure von der SpVgg Unterhaching 1.620 Minuten ohne Pause verkrafteten.

Ob sie es schaffen, die gesamte Spielzeit durchzuhalten? "Das wird schwer", meint Straube. In der Tat: Vier Gelbe Karten hat der Mittelfeldspieler bereits auf seinem Konto, bei einer weiteren droht ein Spiel Sperre. Einmal schrammte der Ex-Hamburger schon knapp an einem "Aussetzer" vorbei: Gegen Werder Bremen Anfang Dezember wollte Trainer Lorenz-Günther Köstner Straube nicht von Beginn auflaufen lassen, wegen starken Nebels musste die Partie dann jedoch abesagt werden - und beim Nachholspiel war Straube dann wieder dabei.

Für den Rostocker Jakobsson wäre es eine besondere Genutuung, sollte er alle Saison-Spiele komplett absolvieren. Schließlich schaffte das in der vergangenen Spielzeit nur sein Teamkollege Peter Wibran. "Das wäre schon was, ihn einzuholen", meint Jakobsson - fügt aber schnell hinzu: "Dass ich aber jetzt soviel gespielt habe, ist natürlich kein Freibrief. Ich muss auch meine Leistung bringen."

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort