Samstag der 13., an dem der vorletzte Spieltag der Saison ausgespielt wird, könnte für Bielefeld und Ulm, die beide auf Patzer ihrer Kontrahenten hoffen, zum Schicksalstag werden. Dass ausgerechnet die Arminen gegen die nach dem frustrierenden Champions- League-Aus angeschlagenen Bayern in den Kampf um die Meisterschaft eingreifen können, spielt für Stratos allerdings keine Rolle. "Das ist völlig egal, wir schauen nur auf uns", betonte Stratos. Für die Bielefelder geht es darum, doch noch den fünften Abstieg aus der Bundesliga in der Vereinsgeschichte abzuwenden. Zugleich würden sie damit Leverkusen zum Meister machen.

Auch Teamkollege Markus Weissenberger hat die Hoffnung vor der Partie auf der ausverkauften Alm noch nicht aufgegeben. "Wir müssen sechs Punkte machen und hoffen, dass Rostock und Ulm ihre Spiele verlieren", rechnete der österreichische Nationalspieler. Am letzten Spieltag steht für die Arminen noch eine Reise zum VfB Stuttgart an.

Die Frankfurter Eintracht, die nach dem vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) bestätigten Zwei-Punkte-Abzug ebenfalls wieder in die Gefahrenzone gerutscht ist, könnte Bayer Leverkusen im Rennen um die Meisterschaft ebenso ein Bein stellen. "Es wird eine ganz enge Kiste. Frankfurt ist mit Leverkusen und Bayern die drittbeste Mannschaft in der Rückrunde. Da müssen wir das Glück erzwingen", sagte Leverkusens Trainer Christoph Daum. Sein Gegenpart Felix Magath will in der BayArena seine Eintracht-Rettungsaktion vorzeitig zum Erfolg führen. "Uns reicht nicht ein Punkt, weil in dieser Situation noch alles offen ist", betonte der Trainer, der hofft, die verletzten Horst Heldt und Thomas Sobotzik wieder einsetzen zu können.

Während Magath die Frankfurter trotz des Durcheinanders in der Führungsebene und der finanziellen Probleme bisher auf Erfolgskurs halten konnte, ist die Chance von Neuling SSV Ulm, in der Liga zu bleiben, auf ein Minimum gesunken. "Unseren Spielern fehlen die Erfahrungsmomente im Abstiegskampf", sagte SSV-Trainer Martin Andermatt, dessen Team nach dem 1:9-Debakel gegen Leverkusen außer Tritt geriet. Gegen den VfL Wolfsburg müssen die "Spatzen" in jedem Fall gewinnen, damit das Abstiegs-Endspiel am 20. Mai gegen Frankfurt im Waldstadion erreichbar bleibt.

Dagegen verfügen die Rostocker über ausreichend Erfahrung im Tabellenkeller. Die Rostocker lassen ihre Fans wie fast in jedem Jahr bis fast zum Ende zittern. Mit einem Heimsieg gegen den VfB Stuttgart konnte sich der einzige Ostclub vorzeitig retten. Ansonsten würde die Partie beim FC Schalke 04 zum Saisonfinale über Wohl oder Wehe entscheiden.

Udo Lattek hat sich für seine Profis von Borussia Dortmund eine ganz besondere Motivation vor dem Derby gegen Schalke ausgedacht. Der Trainer-Altmeister hängte in der Kabine Kopien eines Spruchbandes der Schalke Fans auf: "Schießt den BVB in die 2. Liga, und wir verzeihen euch alles." Sollte die Rettung im 113. Revierderby, in dem es für Schalke 04 um nichts mehr geht, nicht gelingen, wird der Druck für die BVB-Profis zum Abschluss bei Hertha BSC immens. Die größte Hoffnung der Dortmunder gegen einen zweiten Bundesliga-Abstieg, so sagen Spötter, heißt SSV Ulm. Wenn die Schwaben die beiden Restpartien verlieren, könne der BVB so weiterspielen wie vor dem Sieg in Stuttgart.