Abrechnung mit dem Verband DFL-Boss Seifert setzt DFB-Vize Koch per Brief unter Druck

Frankfurt · Christian Seifert hat DFB-Vizepräsident Rainer Koch mit einem Brief gehörig unter Druck gesetzt. Der DFL-Boss schreibt Klartext und fordert den DFB auf, Reformen umzusetzen.

 Setzt DFB-Vizepräsident Koch mit einem Brief unter Druck: Christian Seifert.

Setzt DFB-Vizepräsident Koch mit einem Brief unter Druck: Christian Seifert.

Foto: dpa/Arne Dedert

Die Spitze der Deutschen Fußball Liga (DFL) hat im Machtkampf innerhalb der Führung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) den Druck auf DFB-Vizepräsident Rainer Koch erhöht. Das ZDF veröffentlichte auf Twitter einen aktuellen Brief von DFL-Boss Christian Seifert an Koch, in dem Seifert den DFB-Vize zu einer Stellungnahme auffordert.

In der Mail vom Dienstag geht es um angeblich von Koch weitergegebene Informationen hinsichtlich "möglicher Pläne der DFL" sowie "beruflicher Perspektiven" Seiferts, der im kommenden Jahr die DFL verlassen wird. Der Brief ist nach SID-Informationen authentisch.

Seifert hat zudem die 36 Profiklubs über seinen Brief an Koch informiert. Auch dieser Bericht des kicker ist nach SID-Informationen korrekt. Konkret stellt Seifert in dem Schreiben klar, dass die DFL nicht plane, den DFB strukturell zu zerschlagen. Zudem strebe er selbst keinen Wechsel in eine Private-Equity-Firma an, die "auf das große Geld im deutschen Fußball zielt". Stattdessen empfiehlt er allen DFB-Funktionären, "wiederkehrende Unterstellungen zu unterlassen".

"Die offenkundigen Probleme des dysfunktionalen Systems DFB löst man - wenn es Ihnen denn tatsächlich in erster Linie um die Mitarbeiter*innen des DFB und seiner Mitgliedsverbände geht - nicht durch den Aufbau imaginärer Feindbilder und abenteuerlicher Verschwörungstheorien, sondern durch seit Langem überfällige strukturelle und personelle Reformen", zitierte der kicker aus dem Brief Seiferts.

Die DFL hatte Ende des vergangenen Jahres beschlossen, DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius von Zusammenkünften des Ligaverbandes auszuschließen. Als Grund dafür wurde damals das fehlende Vertrauen in Curtius angegeben. Der DFB ersetzte Curtius daraufhin durch Koch.

(dör/SID)
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