DFB verurteilt Randale bei Amateur-Tag „Das sind keine Fußballfans“

Frankfurt/Main · Der Deutsche Fußball-Bund hat die Ausschreitungen bei mehreren Landespokal-Endspielen der Amateure am Pfingstmontag scharf verurteilt.

 Nader El-Jindaoui (links) und Sven Reimann von Babelsberg stehen im Rauch der Pyrotechnik.

Nader El-Jindaoui (links) und Sven Reimann von Babelsberg stehen im Rauch der Pyrotechnik.

Foto: dpa/Jan Kuppert

„Einigen Besuchern ging es leider in keiner Weise um Fußball. Das sind keine Fußballfans, wir werden uns von ihnen den Finaltag der Amateure nicht kaputtmachen lassen“, sagte der für den Amateurfußball zuständige DFB-Vizepräsident Rainer Koch in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung.

Während beim Pokalendspiel in Berlin zwischen Bayern München und Eintracht Frankfurt (1:3) am vergangenen Samstag massiv Pyrotechnik gezündet worden war, war es am Montag unter anderem beim Landespokalfinale Brandenburg zwischen dem SV Babelsberg 03 und Energie Cottbus (0:1) und beim Endspiel Rheinland zwischen TuS Koblenz und Tus Rot-Weiß Koblenz (0:1) zu weiteren Ausschreitungen gekommen.

"Es ist völlig inakzeptabel, wenn Zuschauer durch Einsatz von Pyro oder Gewalthandlungen andere Zuschauer oder Spielbeteiligte gefährden, oder sogar körperlich verletzen", sagte Koch.

"Ebenfalls nicht hinnehmbar ist es, wenn Spiele wegen des Einsatzes von Pyro oder Gewalthandlungen unterbrochen werden müssen", sagte Koch: "Und mit den Werten des Fußballs hat es überhaupt nichts mehr zu tun, wenn der Ministerpräsident eines Bundeslandes eine Siegerehrung im Landespokal nicht durchführen kann, weil Randalierer die Sicherheit im Stadion gefährden."

Mit Blick auf den seit Monaten laufenden Fandialog zwischen den Fußball-Verbänden und Vertretern der Anhänger sieht Koch die Fanseite nun in einer Bringschuld. „Die Spitzen von DFB und DFL sind zum intensiven Dialog mit den deutschen Fanszenen und zu Verbesserungen für die Fanszene bereit, haben zum Beispiel die Freigabe von Fanutensilien bereits beschlossen“, sagte der Jurist. „Allerdings sind auch Beiträge der Fanszenen zu einer guten Fankultur unabdingbar notwendig. Dazu gehören für mich - gerade nach diesem Wochenende - der Verzicht auf körperliche Gewalt, Vandalismus, Vermummung und Pyrotechnik, und zwar ohne Wenn und Aber.“

(old/dpa/sid)
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