SpVgg Greuther Fürth - Werder Bremen 2:3 (0:1) Werder siegt durch Last-Minute-Doppelschlag

Fürth (rpo). Werder Bremen darf weiter vom Double träumen: Der Bundesliga-Spitzenreiter gewann im Viertelfinale des DFB-Vereinspokals bei Fußball-Zweitligist SpVgg Greuther Fürth erst durch zwei "Last-Minute-Tore" von Johan Micoud und Ivan Klasnic in der Nachspielzeit glücklich mit 3:2 (1:0) und zog damit wie schon im Vorjahr in die Runde der letzten Vier ein.

Dabei war Werder nach der Gelb-Roten Karte gegen Ümit Davala (82.) in der Schlussphase nur noch mit zehn Spielern auf dem Feld. Der dreimalige deutsche Meister aus Franken verpasste dagegen beim Heimdebüt von Trainer Thomas Kost die erstmalige Qualifikation für das Halbfinale.

Vor 14.500 Zuschauern im Fürther Playmobil-Stadion hatte Paul Stalteri in der 18. Minute das Führungstor für die Gäste erzielt. Nach einer verunglückten Faustabwehr von Fürths Torwart Sven Neuhaus drosch der Kanadier das Leder aus rund 20 Metern ins Gehäuse der Gastgeber. Vorausgegangen war ein Eckball des Bremer Spielmachers Micoud.

Ein Eigentor des Werderaners Valerien Ismael leitete in der 73. Minute zunächst die Wende ein. Die Fürther kamen stärker auf und schafften schließlich das 2:1: In der 76. Minute traf Routinier Marcus Feinbier. Nach der Gelb-Roten Karte gegen den Türken Davala schafften die Bremer in einer turbulenten Schlussphase doch nich die Wende.

Der viermalige DFB-Pokalsieger aus Bremen dominierte die durchwachsene Partie, die aber viele Torszenen hatte, von Beginn an. Allerdings reichte den Hanseaten zunächst der Schongang, zudem vergab die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf reihenweise hochkarätige Tormöglichkeiten. So verpassten Stürmerstar Ailton (4., 8., 58.), Micoud (1., 32., 55.) und Ismael (53.).

Die Spielvereinigung tat sich vor allem im Mittelfeld sehr schwer. Die besten Möglichkeiten besaß Kapitän Petr Ruman (15., 43. ). Außerdem taten sich in der Innenverteidigung zahlreiche Löcher auf. Bei Bremen fehlte lediglich Angelos Charisteas wegen Adduktorenproblemen. Wieder mit von der Partie waren dagegegen Kapitän Frank Baumann und Innenverteidiger Mladen Krstajic, die beide eine gute Vorstellung ablieferten und zuletzt beim 4:0-Erfolg über Hertha BSC Berlin gefehlt hatte.

Vor der Begegnung hatte Werder-Sportdirektor Klaus Allofs die Trennung von Krisztian Lisztes zum Saisonende angekündigt. Der Ungar hatte eine angebot zur Vertragsverlängerung nicht angenommen. "Wir haben ihm eine für unsere Verhältnisse sehr gutes Angebot gemacht. Leider hatte er andere Vorstellung", erkärt Allofs.

Bei Bremen überzeugten vor allem Baumann und Micoud. Bei den Platzherren verdienten sich Ruman und Torschütze Feinbier die besten Noten.

STIMMEN:

Trainer Thomas Kost (SpVgg Greuther Fürth): "Es fällt mir schwer, dieses Spiel zu kommentieren. Letzten Endes muss ich Bremen gratulieren. Sie haben gezeigt, warum sie Bundesliga-Tabellenführer sind: Weil sie einfach cleverer sind."

Trainer Thomas Schaaf (Werder Bremen): "Es hat heute einer unheimlich gut mit uns gemeint. Normalerweise kannst du so ein Spiel nicht mehr umdrehen. Das ist unfassbar."

STATISTIK:

Fürth: Neuhaus - Weber, Westermann, Kleine, Kümmerle - Hoffmann, Jarolim (61. Caillas), Surmann, Burkhardt - Feinbier (89. Eigler), Ruman

Bremen: Reinke - Davala, Ismael, Krstajic, Stalteri - Lisztes (61. Borowski), Baumann, Micoud, Ernst (61. Lagerblom) - Ailton (72. Valdez), Klasnic

Schiedsrichter: Kinhöfer (Herne)

Tore: 0:1 Stalteri (18.), 1:1 Ismael (73., Eigentor), 2:1 Feinbier (76.), 2:2 Micoud (90.), 2:3 Klasnic (90.)

Zuschauer: 14.500

Beste Spieler: Feinbier, Ruman - Micoud, Baumann

Rote Karten: keine

Gelb-Rote Karte: Davala wegen unsportlichen Verhaltens (83.)

Gelbe Karten: Ruman - Ailton, Klasnic

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