Werder Bremen - VfB Lübeck 3:2 (0:1) n.V. Werder löst Last-Minute-Ticket nach Berlin

Bremen (rpo). Werder Bremen hat sich im DFB-Pokal-Halbfinale gegen den aufopferungsvoll kämpfenden Zweitligisten VfB Lübeck unerwartet schwer getan: Der Bundesliga-Tabellenführer löste das Ticket für das Endspiel in Berlin erst in der zweiten Halbzeit der Verlängerung.

DFB-Pokal 03/04: Halbfinale
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Die Stürmer Ailton und Haedo Nelson-Valdez drehten die hochklassige Halbfinal-Partie gegen den ebenbürtigen Zweitligisten VfB Lübeck in der Verlängerung und erzielten in der 111. und 114. Minute die Treffer zum 3:2 (1:1, 0:1)-Sieg, nachdem die Gäste zweimal in Führung gegangen waren. Damit dürfen die Bremer weiter vom ersten Double der Klubgeschichte träumen. Der Gegner im Finale, das am 29. Mai traditionell im Berliner Olympiastadion stattfindet, wird am Mittwoch in der Partie zwischen Alemannia Aachen und Borussia Mönchengladbach ermittelt.

Bis zum Ende war die Partie völlig offen gewesen. Der Zweitliga-15. aus Schleswig-Holstein agierte ganz gegen alle Erwartungen nicht stur defensiv und brachte die Platzherren durch gutes Flügelspiel immer wieder in Verlegenheit. Zu Hilfe kam dem VfB, der von rund 10.000 mitgereisten Fans unterstützt wurde, ein frühes Führungstor in der elften Minute. Einen Eckball von Stürmer Jens Scharping köpfte der Bremer Verteidiger Mladen Krstajic ins eigene Tor.

Der Meisterschaftsanwärter von der Weser brauchte mehr als eine halbe Stunde, um sich von diesem Schock zu erholen, schließlich dauerte es bis zur 54. Minute ehe dem Franzosen Johan Micoud auf Flanke von Krstajic ebenfalls per Kopf der Ausgleich gelang. Nachdem Ferydoon Zandi den Underdog mit einem von Krstajic abgefälschten Schuss in der 94. Minute erneut in Führung gebracht hatte, drehten Ailton mit seinem sechsten Tor im laufenden Wettbewerb und Nelson-Valdez die Partie noch zu Gunsten der Werderaner.

"Noch haben wir nicht gewonnen, uns steht weiter ein heißer Tanz bevor", hatte Hecking schon in der Halbzeitpause befürchtet. In der Tat: nach dem Seitenwechsel mussten die Lübecker, die zuletzt in der zweiten Liga vier Niederlagen hintereinander kassiert hatten, ihrer aufwändigen Spielweise der ersten 45 Minuten Tribut zollen.

Trotz nachlassender Kraft bestätigten die Gäste, dass sie zu Recht in der Auswärtstabelle der zweiten Liga auf dem zweiten Platz stehen. Ihnen gelang es lange Zeit, immer wieder ein Überzahlspiel in Ballnähe zu schaffen und damit die Heimmannschaft unter Druck zu setzen. Erst in den letzten zehn Minuten wurde die Überlegenheit des Favoriten eklatant, Torjäger Ailton traf in der 89. Minute nur die Latte. Doch der Außenseiter stemmte sich weiter gegen die Niederlage.

Verteidiger Valerian Ismael sowie Mittelfeldspieler Fabian Ernst waren die herausragenden Akteure bei den Bremern. Mit Abstand bester Akteur bei den Lübeckern, die unter anderem im Achtelfinale den Bundesligisten SC Freiburg ausgeschaltet hatten, war Mittefeldspieler Timo Achenbach. Eine starke Leistung zeigte auch VfB-Torhüter Maik Wilde.

Bremen: Reinke - Stalteri (101. Charisteas), Ismael, Krstajic, Schulz - Lisztes (95. Valdez), Baumann (83. Borowski), Ernst - Micoud - Klasnic, Ailton

Lübeck: Wilde - Thorwart, Boy, Kullig, Schanda (99. Würll) - Groth (59. Mbidzo), Plaßhenrich - Thioune, Zandi, Achenbach - Scharping (95. Zinnow)

Schiedsrichter: Lutz-Michael Fröhlich (Berlin)

Tore: 0:1 Krstajic (11., Eigentor), 1:1 Micoud (54.), 1:2 Zandi (94.), 2:2 Ailton (111.), 3:2 Valdez (114.)

Zuschauer: 38.700

Beste Spieler: Ismael, Ernst - Thorwart, Achenbach

Rote Karten: keine

Gelb-Rote Karten: keine

Gelbe Karten: Baumann, Stalteri - Kullig, Thioune, Achenbach

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