Spielabbruch im Pokal Osnabrück weist die Kritik von Rangnick zurück

Osnabrück · Osnabrück entschuldigt sich bei RB Leipzig. Die VfL-Verantwortlichen wehren sich aber gegen die Kritik aus der Messestadt an der Sicherheit während des abgebrochenen DFB-Pokalspiels.

Reaktionen auf den Spielabbruch in Osnabrück
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Foto: dpa, frg kno

Nach dem Abbruch des DFB-Pokalspiels gegen RB Leipzig hat sich der VfL Osnabrück in einem Brief beim Fußball-Zweitligisten entschuldigt. Zugleich wies der Drittligist am Mittwoch Vorwürfe von Leipzigs Trainer Ralf Ragnick an der Sicherheitslage in der osnatel-Arena zurück. "Ich halte das nicht für gerechtfertigt", sagte VfL-Geschäftsführer Jürgen Wehlend.

Rangnick hatte am Dienstag geklagt: "Ich hätte gestern mit Frau, Kind und Familie in dem Stadion gar nicht gewusst, wo ich hätte sitzen oder stehen können, um mich halbwegs sicher zu fühlen." Das Pokalspiel war abgebrochen worden, weil der Schiedsrichter von einem Feuerzeug aus dem VfL-Fanblock getroffen worden war.

Er wolle die Aussage von Rangnick nicht so stehenlassen, sagte der VfL-Geschäftsführer: "Die Wahrnehmung im Innenraum ist eine ganz andere." Das Stadion in Osnabrück sei "dafür bekannt, familienfreundlich" zu sein. Die Atmosphäre im Stadion an der Bremer Brücke sei "emotional", aber "alles andere als feindlich". Wehlend betonte allerdings auch: "Es ist nicht zu tolerieren, wenn Gegenstände geworfen werden und Verletzungen billigend in Kauf genommen werden."

Rangnick hatte auch kritisiert: "Das ganze Spiel über flogen Feuerzeuge, Trinkbecher und andere Wurfgegenstände in Richtung unserer Spieler sowie unserer Auswechselspieler, die sich gerade warmliefen." Zudem seien Spieler bespuckt worden.

"Es haben im Stadion keine Gegenstände zu fliegen, das ist komplett inakzeptabel", sagte VfL-Präsident Hermann Queckenstedt. Es müsse über Konsequenzen bei den Fans nachgedacht werden, sollten sich solche Situationen wiederholen.

Wehlend drohte auch mit der Schließung bestimmter Tribünenbereiche. "Wir möchten Straftäter aus dem Stadion verbannen", sagte Queckenstedt. Es solle dazu ein "intensiver Diskurs" mit der organisierten Fanszene geführt werden.

Wehlend nahm den Ersatzspieler Michael Hohnstedt in Schutz, der unmittelbar vor dem Feuerzeugwurf den RB-Leipzig-Spieler Davie Selke provoziert hatte. Dass es in dieser Situation zu "gewissen Emotionen an der Außenlinie" und einer verbalen Auseinandersetzung gekommen sei, sei im Fußball nicht unüblich. "Ihn dafür verantwortlich zu machen, ist nicht fair und auch nicht sportlich", sagte Wehlend.

(dpa)
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