Sandhausen trotz Fehlers weiter Schiedsrichter entschuldigt sich für Witz-Elfmeter

Freiburg · Schiedsrichter Tobias Stieler hat sich für seinen falschen Elfmeterpfiff im Pokalduell zwischen dem SC Freiburg und dem SV Sandhausen entschuldigt. Am Ende gewann der Zweitligist trotz der Fehlentscheidung - mit Hilfe eines Computerprogramms.

Petersen gleicht per Elfmeter-Geschenk aus
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Vor dem 3:3 habe jeder gesehen, "dass es kein Elfmeter war. Das hat der Schiedsrichter auch nach dem Spiel, nach dem Elfmeterschießen bestätigt", berichtete Sandhausens Trainer Kenan Kocak nach dem 4:3-Erfolg beim eine Klasse höher spielenden Sportclub. Auch Präsident Jürgen Machmeier berichtete von der Entschuldigung des Referees: "Das nutzt nur nichts", sagte er mit Blick auf die Fehlentscheidung aus der 82. Minute.

Nach einem Zusammenprall von Freiburgs Janik Haberer und Philipp Klingmann im Sandhäuser Strafraum hatte Stieler zum Entsetzen des SVS auf den Punkt gezeigt. Nils Petersen ließ sich nicht beirren, versenkte den Strafstoß im linken Eck und rettete sein Team in die Verlängerung. Doch beim zweiten Versuch patzte der Stürmer des SCF.

Weil Sandhausens Torwart Marco Knaller zudem zwei weitere Versuche parierte, war Stielers Pfiff am Ende nur ein Detail. Auf seine Sternstunde hat sich der 29-Jährige schließlich auch akribisch vorbereitet. Zwei Tage vor seinem Aufstieg zum Pokalhelden saß Knaller an seinem Computer und guckte Videos - zur Vorbereitung für ein mögliches Elfmeterschießen.

"Da kann man sich verschiedene Szenen anschauen. Das heißt natürlich trotzdem nicht, dass er dann da hin schießt", berichtete Knaller von seiner Lerneinheit bei "Instat Scout" und betonte: "Ich war immer in der richtigen Ecke." Nach dem von Nils Petersen über das Tor gesetzten Schuss wehrte der Österreicher die Versuche von Marc Torrejón und Janik Haberer ab.

Ein Kollege habe ihm die Vorbereitung mit dem Programm empfohlen. "Da kann sich jeder anmelden. Das kostet einen gewissen Betrag im Monat, aber das ist nicht so schlimm. Man gibt den Namen ein und dann kommen Elfmeter, Freistöße - die meisten Profivereine arbeiten damit", berichtete Knaller am Dienstag vor der Heimreise aus Freiburg. "Da schaue ich mir auch meine eigenen Szenen an." Vor dem Achtelfinale wird sich Knaller wieder an den Computer setzen. "Ein Wunsch wäre zu Hause gegen einen Bundesligisten. Da kann jeder kommen", sagte er.

Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen lost am Mittwoch gegen 23.45 Uhr in der ARD die Achtelfinalspiele im DFB-Pokal aus.

(dpa)
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