Damit schnuppern die Mainzer, die auf Rang zwei der Zweiten Liga stehen, sogar schon an der Teilnahme am Europapokal im nächsten Jahr. Wenn sie nämlich das Endspiel in Berlin erreichen und der Gegner sich für die Champions League qualifiziert, wären sie auf der großen Bühne.

Die hat Schalke wohl nach acht Jahren zum ersten Mal verpasst. Die Königsblauen erlebten einen weiteren herben Rückschlag in einer über die Maßen enttäuschenden Saison.

Einen "geilen Pokalabend" hatte der Mainzer Trainer Andersen, der einmal drei Jahre in Gelsenkirchen gewohnt hat, angekündigt. Das Versprechen hielt die Partie allerdings über weite Strecken nicht. Die Mainzer wagten keinen Sturmlauf. Sie zogen sich weit zurück.

Bei ihren Konterchancen ließen es Markus Feulner und Bance an Übersicht fehlen, oder der Hüne Marcelo Bordon baute sich vor ihnen auf. Drei Schüsse, die Schalkes Schlussmann Manuel Neuer nicht ernsthaft forderten, waren die Ausbeute der Gastgeber im ersten Abschnitt.

Die Schalker waren darauf bedacht, das Geschehen unter Kontrolle zu bringen. Doch sie scheiterten an ihren Ungenauigkeiten und an Schiedsrichter Felix Brych, der jeden geringsten Armeinsatz von Jones, Farfan, Westermann und Kuranyi sofort ahndete.

Orlando Engelaar arbeitete mit umständlichen Aktionen zudem an seinem Ruf als Fehleinkauf. Für Akzente sorgten allein Jones in der Zentrale, Flügelstürmer Vicente Sanchez, der manchmal zuviel wagte, und Innenverteidiger Mladen Krstajic, der nach einem Eckstoß ans Lattenkreuz köpfte. "Wir kommen nicht richtig zum Abschluss", klagte deshalb Manager Andreas Müller.

Kuranyi zur Halbzeit raus

Die Folge: Halil Altintop ersetzte zur Pause den im besten Falle unauffälligen Kuranyi. Kaum später kam Spielmacher Ivan Rakitic aus der Versenkung für Engelaar. Seine erste auffällige Szene hatte der Kroate als er im eigenen Strafraum unter dem Ball hersäbelte und sein Torhüter Manuel Neuer in höchster Not retten musste.

Schalke bekam einfach keine Struktur in sein Spiel und musste sich von den üblicherweise überaus fairen Mainzer Fans verhöhnen lassen: "Erste Liga, keiner weiß warum." Die spielerische Qualität fehlte. Eckbälle, Freistöße und sonst nicht viel — es war das alte Schalker Leiden. Aber Rutten hat ja auch gedroht, dass es ihm an diesem Abend einzig und allein ums Resultat gehe.

Je länger die Partie dauerte, desto hilfloser wirkten die Aktionen der Königsblauen, die in der Bundesliga am Freitag den 1. FC Köln in ihrer Arena empfangen. Die Mainzer kämpften sich in die Partie hinein. Keinen Quadratmeter im Bruchweg-Stadion gaben sie ohne Gegenwehr preis. Im erfahrenen Slowaken Miroslav Karhan hatten sie einen Fixpunkt, auf den Verlass war.