Geschmackloser Spruch bei Pokalspiel Hertha-Fans provozieren mit Banner zur Kölner Silvesternacht

Berlin · Mit einem geschmacklosen Spruch zur Silversternacht in Köln sind einige Anhänger von Hertha BSC beim Pokalspiel gegen den 1. FC Köln (1:3) aus der Reihe gefallen. Hertha-Manager Michael Preetz will der Sache nachgehen.

 Die Hertha-Profis gehen nach dem Spiel in die Kurve, wo sie ein Pfeifkonzert erwartet.

Die Hertha-Profis gehen nach dem Spiel in die Kurve, wo sie ein Pfeifkonzert erwartet.

Foto: rtr, saw

"Domplatte for One - Selbst an Silvester tanzt eure Schwester alleine", stand auf zwei Spruchbändern, die in der Ostkurve des Berliner Olympiastadions hochgehalten wurden. Eine klare Anspielung auf die Ereignisse in der Silvesternacht 2015/16, in der es an Domplatte und Hauptbahnhof in Köln zu zahlreichen sexuellen Übergriffen auf Frauen gekommen war. Die Politik hatte damals vermehrt vom sogenannten "Antanztrick" gesprochen.

"Die haben sich selbst diskreditiert. Ich kann nicht erkennen, dass das Hertha-Fans sind. Das hat im Stadion nichts zu suchen. Und da wollen wir es auch nicht sehen", sagte Manager Michael Preetz am Donnerstag. Vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) habe es noch keine Stellungnahme gegeben. Hertha selbst werde sich laut Preetz "damit beschäftigen", da Absprachen zwischen Fans und Verein verletzt worden seien.

Nicht die erste Provokation zwischen Anhängern von Hertha und FC: Vor ziemlich genau einem Jahr hatten Hertha-Ultras beim Bundesliga-Gastspiel der Kölner in Berlin als Reaktion ein homophobes Banner gezeigt. "Lieber eine Mutter als zwei Väter", war darauf zu lesen. Zuvor hatten sich Kölner Ultras über die Hertha-Ultras lustig gemacht, wie Fanzeit berichtet.

Hertha hatte sich damals umgehend via Twitter distanziert. "Lasst doch den Blödsinn sein! Hertha BSC distanziert sich seit jeher von jeglicher Form von Diskriminierung!"

Nach der Niederlage gegen Köln versuchten mehrere Anhänger auf das Spielfeld zu gelangen, um Berlins Trainer Pal Dardai nach der erneut schwachen Leistung zur Rede zu stellen. "Sie machen sich Sorgen. Ich habe gesagt, dass ich immer zu offenen Diskussionen bereit bin. Da können sie gerne zu uns kommen, ich erkläre ihnen alles", sagte der Ungar.

(areh)
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