Bundesligisten unter Druck DFB-Pokal als letzte Chance für Europa

Düsseldorf · Für einige Klubs geht es am Dienstag und Mittwoch um die Bewertung einer ganzen Saison: Für ein Bundesliga-Quartett bedeutet die Hintertür durch den DFB-Pokal die letzte Ausfahrt nach Europa.

 Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes weiß: Über Sandhausen führt ein Weg nach Europa.

Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes weiß: Über Sandhausen führt ein Weg nach Europa.

Foto: dpa, mbk hpl

Für die einen ist es eine Ehre und ein lukratives Zusatzgeschäft, für die anderen die letzte Chance auf die Teilnahme am europäischen Fußball-Wettbewerb. Neun Bundesligisten, fünf Zweitliga-Klubs sowie der Drittliga-Siebte Sportfreunde Lotte und der Regionalligist FC Astoria Walldorf als letzter Amateurclub hoffen auf den Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Die in den Achtelfinals heute und morgen erfolgreichen Teams können sich über eine DFB-Prämie von 1,265 Millionen Euro freuen. Vor allem für das im Kampf um die Europa-Startplätze in der Bundesliga praktisch abgeschlagene Quartett Hamburger SV, VfL Wolfsburg, Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach ist der seit 1935 ausgetragene Traditionswettbewerb wohl die einzige Möglichkeit, in dieser Saison die Europa League zu erreichen. Noch vier Siege inklusive des Finalerfolgs am 27. Mai in Berlin wären dafür vonnöten.

"Der Pokal ist der schnellste Weg nach Europa", betonte Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes vor der Partie beim derzeit formstarken Zweitligisten SV Sandhausen (Mittwoch, 18.30 Uhr). Das sieht auch Max Meyer so, der zuletzt angeschlagen war und beim beachtlichen 1:1 in München am vergangenen Samstag fehlte. In Sandhausen dürfte der 21 Jahre alte Offensivspieler wieder zur Elf von Trainer Markus Weinzierl gehören. Das Ziel hat Meyer bereits im Vorfeld klar formuliert, auch wenn er mit einer "kniffligen Aufgabe" rechnet: "Unser Anspruch ist, eine Runde weiterzukommen. Da gibt es auch kein Wenn und Aber", sagte der Schalker.

Wie Schalke (Platz zwölf) liegt auch Gladbach als Elfter in der Bundesliga nicht gerade auf Europacup-Kurs und ist nun bei einem starken Zweitligisten gefordert. Nach dem 3:0 gegen Freiburg ist das Selbstbewusstsein beim Team von Dieter Hecking zurück, so soll auch die Aufgabe heute (20.45 Uhr) bei der SpVgg Greuther Fürth gemeistert werden. Wie immer in solchen Duellen sieht sich der Außenseiter aber psychologisch im Vorteil. "Wir können nur gewinnen", sagte Fürths Klubchef Helmut Hack. Der Rekordmeister Bayern München (18 Titel) empfängt heute Abend (20.45 Uhr) die Wolfsburger, die 2015 den Pott erstmals gewannen.

Ein weiteres Erstliga-Duell steigt heute (18.30 Uhr) im Volksparkstadion zwischen dem HSV und dem 1. FC Köln. Der letzte Pokal-Triumph der beiden Traditionsclubs liegt schon Jahrzehnte zurück. Die Hanseaten holten den Cup zuletzt 1987, Köln 1983. Trainer Peter Stöger würde mit dem FC gern an die früheren Pokal-Erfolge anknüpfen und ist voller Vorfreude: "Wir haben mit dem Spiel gegen den HSV eine schöne Aufgabe vor uns."

(RP)
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