DFB-Pokal: Fürth - VfL Wolfsburg 1:3 Fürth stürmt, Wolfsburg trifft

Fürth (RPO). Der Bundesligist VfL Wolfsburg hat die SpVgg Greuther Fürth im DFB-Pokal-Achtelfinale souverän bezwungen. Die Wölfe stehen damit zum dritten Mal in der Runde der letzten Acht. Die Mannschaft von Trainer Klaus Augenthaler gewann nach einer nur phasenweise überzeugenden Leistung beim Zweitligisten 3:1 (1:0).

 Wolfsburg zog in Fürth souverän in die Runde der letzten acht ein.

Wolfsburg zog in Fürth souverän in die Runde der letzten acht ein.

Foto: ddp, ddp

Erstmals seit acht Jahren überwintern die Niedersachsen damit wieder im Cup-Wettbewerb. Jacek Krzynowek (17.), Diego Klimowicz (56.) Rick Hoogendorp (90.+4) erzielten die Tore für die "Wölfe". Stefan Reisinger (83.) konnte für die Hausherren nur noch verkürzen.

Vor 6600 Zuschauern im Fürther Ronhof hatten die Underdogs den besseren Start. Der Zweitliga-Neunte spielte von Beginn an frech nach vorne, vermochte es allerdings kaum, sich klare Torchancen herauszuspielen. Wenn ein Fürther einmal gefährlich vor Wolfsburgs Torwart Simon Jentzsch auftauchte, versagten den Platzherren meist die Nerven. So köpfte Andre Mijatovic freistehend neben das Tor (8. ) und auch Hans Henrik Andreasen verfehlte das Gehäuse sechs Minuten später aus kurzer Distanz.

Der Bundesligist dagegen nutzte seine Chancen eiskalt aus. Zwar scheiterte Isaac Boakye bei einem Konter nach 17 Minuten noch an Fürths Torwart Borut Mavric, der nach seiner Rotsperre in der Liga wieder zwischen den Pfosten stand, doch Krzynowek drosch den Ball im Nachsetzen ins linke obere Toreck.

Wolfsburg, das 1995 zum bislang einzigen Mal das Finale in Berlin erreicht hatte, beschränkte sich in der Folge auf die Verwaltung des Vorsprungs. Kurz vor der Pause hatten die Niedersachsen jedoch Pech, als Schiedsrichter Jochen Drees (Mainz) den Gästen nach einem Foul von Timo Achenbach an Juan Carlos Menseguez einen klaren Strafstoß verweigerte. Wenige Sekunden vor dem Seitenwechsel hatte Fürth indes auf der anderen Seite seine bis dahin beste Möglichkeit zum Ausgleich, doch Mustafa Kucukovic brachte das Kunststück fertig, den Ball aus zwei Metern neben das Tor zu schießen.

In der zweiten Spielhälfte bewegte sich die Partie weiterhin auf erschreckend schwachem Niveau. Der VfL präsentierte sich mindestens eine Klasse schlechter als noch am vergangenen Wochenende bei der unglücklichen 1:2-Punktspielniederlage bei Werder Bremen. Wolfsburg konnte sich den schwachen Auftritt allerdings leisten, weil Fürth immer mehr abbaute und dabei zeigte üner weite Strecken, warum das Team in der zweiten Liga nur drei Punkte vor einem Abstiegsplatz rangiert. In der 56. Minute bekamen die Franken dafür die Quittung: Nach einer Flanke von Krzynowek erhöhte Klimowicz freistehend vor Mavric auf 2:0. Es war bereits der dritte Pokal-Treffer für den Argentinier. Der Anschlusstreffer durch den erst acht Minuten zuvor eingewechselten Reisinger kam für die Gastgeber trotz eines energischen Schlussspurts zu spät, zumla Hoogendorp bei einem Konter für die Entscheidung sorgte.

Fürth hatte in Andreasen seinen besten Spieler, mit Abstrichen gefiel auch Achenbach. Bei Wolfsburg überzeugten Kapitän Kevin Hofland und Krzynowek.


STIMMEN:

Trainer Benno Möhlmann (SpVgg Greuther Fürth): "Wir waren von Anfang an gut im Spiel drin und haben sehr überlegen agiert. Wolfsburg hat die erste gute Möglichkeit nach einem Fehler von uns genutzt und war vor dem Tor cleverer als wir. Unser Manko war wie zuletzt der schlechte Abschluss. Ich mache der Mannschaft aber keinen Vorwurf, sie hat gekämpft und guten Fußball gespielt."

Trainer Klaus Augenthaler (VfL Wolfsburg): "Ich bin froh, dass wir die nächste Runde erreicht haben. Wir haben uns das Leben selbst sehr schwer gemacht und hätten das Spiel früher entscheiden müssen. Jetzt haben wir uns aber einen einigermaßen versöhnlichen Jahresabschluss geschaffen - das macht mich glücklich. Wir werden mit frischem Elan in die Rückrunde starten."


STATISTIK:

Fürth: Mavric - Kelhar (66. Schröck), Kleine, Mijatovic, Achenbach - Timm, Lanig, Andreasen, Fuchs (66. Caillas) - Kucukovic (75. Reisinger), Adlung. - Trainer: Möhlmann

Wolfsburg: Jentzsch - Möhrle, Quiroga, Hofland, van der Heyden - Menseguez (87. Makiadi), Sarpei (46. Karhan), van der Leegte, Krzynowek - Boakye (61. Hoogendorp), Klimowicz. - Trainer: Augenthaler

Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees (Mainz)

Tore: 0:1 Krzynowek (17.), 0:2 Klimowicz (56.), 1:2 Reisinger (75.), 1:3 Hoogendorp (90.+4)

Zuschauer: 6600

Beste Spieler: Andreasen, Achenbach - Krzynowek, Hofland

Gelbe Karten: Kelhar, Andreasen - Hofland

(sid)
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