Bayern empfängt Dortmund Zum siebten Mal in Folge im Pokal gegeneinander

München · Rekordmeister gegen Titelverteidiger, die deutschen Branchenführer der letzten Jahre im Klassiker-Duell. Oder, um es mit Jupp Heynckes zu sagen: "ein vorweggenommener Saisonhöhepunkt".

 Robert Lewandowski (r.) und Dortmunds Sokratis im Kopfballduell.

Robert Lewandowski (r.) und Dortmunds Sokratis im Kopfballduell.

Foto: dpa, nie nic hpl nic

Wenn Bayern München heute (20.45 Uhr/Live-Ticker) seinen Dauerrivalen Borussia Dortmund zum Pokalkracher im Achtelfinale empfängt, steht für beide Teams auch die Bewertung der ersten Hälfte der Spielzeit zur Disposition.

Der FC Bayern will mit einem Sieg das Hochgefühl unter Trainer Heynckes ins neue Jahr konservieren, der BVB den zarten Aufschwung unter Neu-Coach Peter Stöger fortsetzen. "Das sind immer besondere Spiele, mit allen Zutaten, die ein Spitzenspiel ausmachen. Auf beiden Seiten ist viel Qualität", sagte Heynckes voller Vorfreude. Die Partie, so glaubt der 72-Jährige, wecke das Interesse der gesamten Bevölkerung.

Das siebte Duell im DFB-Pokal im siebten Jahr in Folge könnte spannender werden, als es noch vor Kurzem den Anschein hatte. Da eilten die Bayern fast rauschhaft von Erfolg zu Erfolg, während Dortmund verzweifelt nach dem Ausweg aus der Krise suchte. Nun aber wirkt der BVB unter Stöger gefestigter, und die Münchner scheinen den Belastungen der zurückliegenden Monate Tribut zollen zu müssen.

Heynckes aber ist überzeugt, dass die Kräfte noch reichen werden. "Wir sind gut drauf, wir sind zuversichtlich", sagte er. Zudem sei, zitierte Heynckes seinen Co-Trainer Hermann Gerland, "das Schönste neben dem Champions-League-Endspiel das Pokalfinale. Das ist ein großer Anreiz." Und am 19. Mai will der FC Bayern nach einem Jahr Unterbrechung wieder in Berlin dabei sein.

Auf Dortmunder Seite ist der Einsatz von Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang noch ungewiss. Der Gabuner laboriert an muskulären Problemen. "Es ist nicht sicher", sagte Stöger, der auf einen Ausfall auch mit einer taktischen Umstellung reagieren könnte. Hoffnungen, dass Dortmund-Schreck Arjen Robben nach seiner Entzündung am Ischiasnerv sein Comeback feiern könnte, erteilte Heynckes eine Absage. "Er ist zwar fast beschwerdefrei, aber hat nur einmal mit der Mannschaft trainiert. Es wäre nicht zu verstehen, wenn ich ihn mit ins Aufgebot nehmen würde", sagte er.

Stöger hat gegen die Bayern noch nie gewonnen. Als Dortmunder Coach nahm er aber an Bord des Sonderfluges auch die Erinnerungen an die letzten beiden Pokalduelle in München mit. Im Frühjahr siegten die Gäste mit 3:2 im Halbfinale und holten den Cup, 2015 war Dortmund ebenfalls in der Vorschlussrunde erfolgreich.

Dass Stöger und seine Elf sich einen Tag nach dem 108. Geburtstag des BVB etwas ausrechnen, mag auch mit den scheinbar nachlassenden Leichtigkeit der Bayern zu tun haben. "Sie wirken nicht mehr ganz so souverän", sagte Stöger, schob aber nach: "Diese Aufgabe vor Weihnachten wird sie richtig stark machen. FC Bayern und Schwächen, das passt in einem Satz irgendwie nicht zusammen."

(sid)
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