Viertelfinale im DFB-Pokal Bayern demontiert Hamburg — Aus für van Marwijk rückt näher

Hamburg · Rekordsieger Bayern München ist leicht und locker ins Halbfinale des DFB-Pokals spaziert und hat den krisengeschüttelten Hamburger SV dabei ein weiteres Mal gedemütigt. Das Team von Trainer Pep Guardiola setzte sich beim absolut chancenlosen Bundesliga-Dino mit 5:0 (2:0) durch und ist nur noch einen Schritt vom Finale in Berlin entfernt. Mario Mandzukic (22./74./76.) traf dreimal.

FC Bayern demontiert Hamburger SV — Aus für van Marwijk rückt näher
Foto: dpa, pst jai

Als letzte Hürde auf dem Weg ins Endspiel wartet auf die Bayern in der Runde der letzten Vier am 15./16. April nunmehr im Heimspiel Zweitligist 1. FC Kaiserslautern.

Die Hanseaten haben 2014 dagegen alle vier Pflichtspiele verloren, ohne ein Tor zu erzielen, das Aus für Chefcoach Bert van Marwijk rückt immer näher. Teile des Aufsichtsrates streben eine Inthronisierung von Klub-Idol Felix Magath beim Traditionsklub an - noch vor dem Abstiegsduell am Samstag bei Eintracht Braunschweig.

"Der Gegner war übermächtig, herausragend", sagte HSV-Sportdirektor Oliver Kreuzer im Sky-Interview. "Ich wünsche mir, dass von unserer Mannschaft eine Reaktion kommt. Braunschweig ist nicht Bayern München. Alles andere - keine Ahnung."

Mandzukic brachte den FC Bayern mit der ersten Torchance vor 57.000 Zuschauern in der ausverkauften Imtech-Arena in Führung. Mario Götze bediente den Kroaten, der wenige Meter vor dem Tor von Rene Adler nur noch den Fuß hinhalten musste (22.). Der Brasilianer Dante (26.) erhöhte nach Eckball von Toni Kroos, der nach zweiwöchiger Denkpause wieder von Beginn an spielen durfte. Kurz nach dem Wechsel legte Kroos mit einem 30-Meter-Pass auch zur Vorentscheidung durch Arjen Robben auf (54.), dann durfte Mandzukic ohne Gegenwehr der HSV-Defensive noch zweimal ran.

"Jetzt kommen die Spiele, in denen es auf Kleinigkeiten ankommt. Da müssen wir bestehen", sagte Bayern-Rückkehrer Bastian Schweinsteiger, der nach langer Verletzungspause sein Comeback gab, der ARD.

Für die Bayern wurde der vermeintliche Pokalfight eine Woche vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League beim FC Arsenal zur Trainingseinheit. Zur Halbzeitpause verzeichneten die Gäste 81 Prozent Ballbesitz. Dabei hatte Guardiola vor dem traditionsreichen Nord-Süd-Duell gewarnt: Die Situation mache den HSV "sehr gefährlich. Sie haben zwar nicht so viel Selbstvertrauen, aber sie haben eine gute Qualität", sagte der Spanier, dessen Team seit 45 Spielen in der Bundesliga ungeschlagen ist. Doch von Beginn an spielten die Münchner ihre Ballsicherheit aus und dominierten mit schnellen Kombinationen.

Der HSV staffelte sich tief und wollte bei Balleroberungen schnell umschalten, doch meist endeten die Angriffsversuche noch vor der Mittellinie. Da den Bayern zunächst die letzte Zielstrebigkeit abging, hielten die wackelnden Hausherren in der ersten Viertelstunde die Null.

Nachdem der Weltpokalsieger kurz ernst gemacht hatte, bemühten sich die Hamburger um Offensivaktionen, mussten aber bis zur 31. Minute warten, ehe Marcell Jansen den ersten "Torschuss" abgab. Nationaltorhüter Manuel Neuer blieb ohne Bewährungschance. Und es wurde nicht besser für die Gastgeber. Noch vor der Pause musste der erneut enttäuschende Kapitän Rafael van der Vaart verletzt raus (40.), ehe Bayern-Star Robben die erste Gelegenheit zum 3:0 aus 20 Metern vergab (44.).

Das gleiche Bild nach dem Wechsel. Der HSV kämpfte, hatte aber keine Chance. Auf der Gegenseite hätte Mandzukic die Vorentscheidung herbeiführen können, verzog aber nach Vorlage des starken Thiago (52.). So machte Robben alles klar. Wenig später jubelten die Bayern-Fans lauter als bei jedem Tor: Schweinsteiger wurde in der 65. Minute eingewechselt.

Beim unterforderten Rekordmeister, der die Konkurrenz am Dienstag mit der Bekanntgabe des Verkaufs von Vereinsanteilen für 110 Millionen Euro an die Allianz überrascht hatte, überzeugten vor allem Kroos und Mandzukic. Beim HSV wehrte sich zumindest Tomas Rincon.

(sid)
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