"Haben uns blamiert" Fans fordern Funkel-Entlassung

Wolfsburg (rpo). Mit einem blauen Auge kam am Dienstag der 1. FC Köln in der zweiten Runde des DFB-Pokals davon. Auch Trainer Friedhelm Funkel. Dennoch forderten die Fans seine Entlassung. Spätestens bei einer Niederlage gegen Hannover am Samstag wird Manager Rettig wohl reagieren.

Die Fans brüllten "Funkel raus", den Verantwortlichen verschlug es hingegen die Sprache. Nach der erschreckend schwachen Leistung des 1. FC Köln beim glücklichen 3:2- Pokalsieg gegen die Amateure des VfL Wolfsburg schwieg der sonst so redegewandte Manager Andreas Rettig. "Kein Kommentar", kanzelte er Fragen zur Zukunft von Trainer Friedhelm Funkel ab. Spätestens bei einer Niederlage am Samstag im Bundesliga-Punktspiel gegen Hannover 96 wird Rettig sich wieder mit dem Thema beschäftigen müssen.

Bei Niederlage im Pokal hätte Rettig reagiert

Rettig selbst hatte den Druck auf den Coach vor dem Spiel mit einem mehr oder weniger unverhohlenem Ultimatum erhöht: "Wenn es nicht klappt, dann wissen wir am Dienstag, was wir zu tun haben. Dann werden wir Entscheidungen treffen und die werden wir auch zu begründen wissen." Insofern verschaffte das mühsame Erreichen der 3. Pokalrunde dem Coach höchstens eine kurze Atempause.

Auch Funkel schwieg zu den Auswirkungen des armseligen Auftrittes in Wolfsburg auf seine Zukunft. "Dazu gebe ich keinen Kommentar mehr", sagte der Trainer. Tapfer behauptete der 49-Jährige: "Wir haben die Aufgabe gelöst und sind noch in der Lostrommel, allein das zählt. Nur darum geht es im Pokal." Die mitgereisten Anhänger sahen das allerdings ganz anders, forderten Funkels Rausschmiss und skandierten: "Wir haben die Schnauze voll!" Als Rettig nach Spielschluss die Spieler in die Fankurve schickte, drehten die Profis angesichts des laustarken Protestes auf halbem Wege ab.

Verunsicherung im Team nicht zu übersehen

Die Verunsicherung des Drittletzten der Bundesliga war nicht zu übersehen. "Dass ich mit der Leistung nicht zufrieden bin, kann sich jeder denken. Das hat für Samstag aber keine Bedeutung", meinte Funkel und versuchte, die nicht erstligareife Vorstellung seines Teams mit den Besonderheiten des Pokals zu erklären: "Das ist immer schwer, ich bin selbst schon gegen Viertligisten ausgeschieden."

Immerhin waren die Spieler einsichtig. "Wir haben uns blamiert", gab Marius Ebbers zu, der den Kölnern mit seinem Treffer zum 3:2 in der 89. Minute Schlimmeres ersparte. Zur Trainerdiskussion sagte der Stürmer: "Wir haben gewonnen, deshalb stellt sich diese Frage nicht." Im Gegensatz zum eigenen Anhang scheint aber zumindest die Mannschaft hinter Funkel zu stehen. "Wir wollen mit dem Trainer weiter arbeiten", versicherte Ebbers.

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