FC Schalke 04 - 1899 Hoffenheim Drei Tore in 14 Minuten — Hoffenheim düpiert Schalke

Gelsenkirchen · Auf Schalke wird geschwiegen. Am Samstag nach dem 3:0-Sieg gegen den VfB Stuttgart verweigerten die Königsblauen dem ZDF Interviews, weil das Zweite den Nachbarn Borussia Dortmund wiederholt live in der Champions-League zeigt und den Schalkern die kalte Schulter. Das war kindisch.

DFB-Pokal: Schalke mit peinlicher Niederlage gegen Hoffenheim
Foto: dpa, Federico Gambarini

Auf Schalke wird geschwiegen. Am Samstag nach dem 3:0-Sieg gegen den VfB Stuttgart verweigerten die Königsblauen dem ZDF Interviews, weil das Zweite den Nachbarn Borussia Dortmund wiederholt live in der Champions-League zeigt und den Schalkern die kalte Schulter. Das war kindisch.

Aber gestern präsentierten sich die Knappen auch fußballerisch unreif. Sie waren der TSG 1899 Hoffenheim in allen Belangen unterlegen und verloren im Pokal-Achtelfinale verdient mit 1:3 (0:3). Da hat es nicht nur den Spielern, sondern auch den Fans glatt die Sprache verschlagen.

Eigentlich wollten die Schalker in allen drei Wettbewerben — Meisterschaft, Pokal und Champions-League — überwintern. Im Pokal haben sie das ausdrücklich formulierte Ziel nicht erreicht. Und so wie sie sich gestern präsentiert haben, ist die Chance, das Gruppen-Endspiel in der Königsklasse gegen Basel zu gewinnen, äußerst gering. Dann aber dürfte es sehr unruhige Weihnachtstage auf Schalke geben.

Die Niederlage der Gastgeber zeichnete sich bereits in der Anfangsphase ab. Zwar kamen die Schalker da noch zu zwei Kopfballmöglichkeiten durch Benedikt Höwedes und Kevin-Prince Boateng, doch die Gäste standen in nichts nach. Von Beginn an spielte Hoffenheim mutig nach vorne und suchte den zielstrebig Abschluss. Herdling, Firmino und Volland gaben in der ersten Viertelstunde noch Warnschüsse ab — und dann rappelte es. Kai Herdling zog aus 20 Metern ab, Schalkes Abwehrspieler Christian Fuchs verfehlte den Ball, so dass Torhüter Ralf Fährmann den Schuss sehr spät sah.

Jermaine Jones stand dann gleich zweimal innerhalb von drei Minuten im Blickpunkt. Zunächst wurde er bei einem der gefährlichen Vorstöße der Gäste von Herdling an der linken Außenlinie vernascht. Die daraus resultierende Überzahl wurde konsequent ausgespielt und Kevin Volland erhöhte auf 2:0.

Die Schalker befanden sich noch in einer Art Schockstarre, als Jermaine Jones den Ball nach vorne schlagen wollte, den Gegner anschoss, und weil an so einem Abend eben alles schief geht, landete der Ball prompt bei Firmino, der sich mit dem 3:0 bedankte.

"Aufwachen, aufwachen", skandierten die Schalker Fans. Doch die Spieler waren so stark angeschlagen, dass sie froh sein mussten, dass Schipplock nicht noch vor der Pause noch einen drauf setzte und die in die Pause taumeln konnten.

Schalkes Trainer Jens Keller brachte zur Pause Max Meyer, doch auch mit ihm gelang die Wende nicht mehr. Wenn Schiedsrichter Kircher bei einem Foul an Höwedes (48.) auf Elfmeter erkannt und Julian Draxler (64.) nicht den Pfosten getroffen hätte, dann wäre es noch einmal spannend geworden. So aber blieb es beim Anschlusstreffer durch Farfan (67.), der den Ball mit dem linken Fuß ins lange Eck zirkelte. Die Schalker mühten sich, warfen alles nach vorne, doch es reichte nicht mehr.

Die Hoffenheimer gerieten in den letzten 20 Minuten zwar noch einmal unter Druck, zeigten sich aber in der Defensive deutlich verbesssert und hatten in Torhüter Jens Grahl, der erst sein zweites Pflichtspiel für die Gäste absolvierte, einen zuverlässigen Rückhalt.

So war der Sieg der Gäste, die von 300 mitgereisten Fans natürlich begeistert gefeiert wurde, durchaus verdient.

(sid)
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