2:1 in Bochum Der BVB kämpft sich ins Viertelfinale

Bochum · In einer umkämpften Partie setzt sich der Favorit im Achtelfinale des DFB-Pokals im Ruhr-Derby knapp mit 2:1 (1:0) gegen den Liga-Konkurrenten VfL Bochum durch.

 Emre Can erzielt das 1:0 für Borussia Dortmund im DFB-Pokal.

Emre Can erzielt das 1:0 für Borussia Dortmund im DFB-Pokal.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Edin Terzic pustete einmal tief durch als das Achtelfinale im DFB-Pokal zwischen dem VfL Bochum und Borussia Dortmund abgepfiffen war. Der 2:1-Sieg seines BVB im kleinen Revierderby war ein hartes Stück Arbeit – und ein echter Pokalfight. Am Ende setzte sich der Favorit aus Dortmund nach Toren von Emre Can (45.+1) und Marco Reus (70.) durch. Der zwischenzeitliche Ausgleich von Kevin Stöger per Elfmeter (64.) und eine starke kämpferische Leistung reichten den Bochumern schlussendlich nicht.

Dass es ein besonderes Spiel werden würde, war schon im Vorfeld klar, war es doch das erste Aufeinandertreffen vor vollem Haus an der Castroper Straße seit dem 13. März 2010, seit 4715 Tagen. DFB-Pokal, Derby unter Flutlicht im Ruhrstadion – für die Fans seit Jahren ein Traum. Eintrittskarten waren auf beiden Seiten heißer begehrt als eine Currywurst im berühmten Bochumer Bermudadreieck am Freitagabend vor dem Kneipengang. Schon weit vor Anpfiff brodelte es im „Schmuckkästchen“ Ruhrstadion. Kaum in einem anderen Stadion ist es so eng, so laut, die Atmosphäre so elektrisierend. Die Dortmunder Anhänger heizten die Stimmung mit Pyrotechnik weiter an.

Auf dem Platz ließen sich die Spieler anstecken. Die Ballermänner des vergangenen Bundesliga-Spieltags (der BVB gewann 5:1 gegen den SC Freiburg, der VfL mit 5:2 gegen die TSG Hoffenheim) lieferten von Beginn an eine umkämpfte Partie – und der Favorit aus Dortmund hatte Probleme mit der giftigen und aggressiven Gangart der Bochumer. Unter Thomas Letsch hat der VfL im heimischen Stadion alle fünf Heimspiele gewonnen. „Man merkt zuletzt wieder, was in diesem Stadion möglich ist“, sagte BVB-Trainer Edin Terzic im Vorfeld. Er sollte Recht behalten.

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Zwar verzeichnete seine Mannschaft in der 13. Minute die erste richtig gute Chance durch Jamie Bynoe-Gittens, der aus spitzem Winkel an Bochums Schlussmann Manuel Riemann scheiterte. Doch Bochum versteckte sich nicht, suchte den Weg nach vorn. Philipp Hofmann, Takuma Asano und Christian Antwi-Adjei setzten die Dortmunder-Abwehrreihe immer wieder unter Druck – zunächst ohne zwingend zu werden. Doch auch der BVB tat sich schwer. Beide Teams nahmen aber den Kampf an.

Gefährlich wurde es erst kurz vor der Pause, als Borussia Dortmund den Ball in der 43. Minuten schnell über ein paar Stationen vom eigenen Strafraum in den von Riemann brachte. Doch Sebastien Haller verzog und der Ball ging über die Latte. Ebenso der Schuss von Bynoe-Gittens eine Minute später nach einem gut vorgetragenen Angriff. Besser machte es Emre Can in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, der einen dicken Patzer des herausstürmenden Riemanns nutze und der Mittellinie den Ball ins leere Tor schoss. Riemann stürmte zuvor heraus und dreschte den Ball ohne Not im Mittelfeld – direkt in den Fuß von Can. 1:0 für den BVB.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Psychospiel des BVB. Während die Bochumer und der Schiedsrichter längst auf dem Spielfeld warteten, ließ sich die Mannschaft von Terzic viel Zeit. Die Bochumer ließen sich davon aber nicht beirren und wurden immer gefährlicher. Zunächst scheiterte Antwi-Adjei zwei Mal an Gregor Kobel (54., 58.), bevor Schiedsrichter Tobias Stieler in der 60. Minute plötzlich auf den Punkt zeigte. Eine Flanke von Bochums Kapitän Anthony Losilla sprang Bynoe-Gittens an der Strafraumgrenze irgendwo zwischen Ellbogen und Unterarm. Nach minutenlangen Videobeweisstudium blieb die Elfmeterentscheidung aber bestehen – und Stöger traf zum verdienten Ausgleich.

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Bochum wollte nun mehr und wurde dafür bitterböse bestraft. Salih Özcan spielte einen starken Steilpass auf Jude Bellingham, der auf den eingewechselten Marco Reus querlegte. Der hatte kein Problem mehr damit den Ball im Tor unterzubringen: der BVB war wieder vorn. Daran änderte sich nichts mehr.

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