DFB-Pokal Diese sieben Regionalligisten wollen Bundesligisten rausschmeißen

Berlin · Sieben Regionalligisten kämpfen in der 1. Runde des DFB-Pokals gegen Bundesligisten um das Weiterkommen und die große Überraschung. Wir stellen die Team vor.

 Spieler des Regionalligisten SV Drochtersen/Assel machen sich beim Training warm.

Spieler des Regionalligisten SV Drochtersen/Assel machen sich beim Training warm.

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Schalke, Bayern, Titelverteidiger Eintracht Frankfurt - das sind nur drei Bundesligisten, die eine Blamage gegen einen Regionalligisten in der ersten Runde des DFB-Pokals verhindern wollen. Aber wer sind ihre Gegner eigentlich? Hier ein paar Informationen zu den Team:

  • 1. FC Schweinfurt 05

Die großen Zeiten der Unterfranken liegen lange zurück. Der Klub stand 1939 und 1942 als Meister der "Gauliga Bayern" in der Endrunde um die deutsche Meisterschaft. 1974 Gründungsmitglied der 2. Bundesliga, verpasste mit Torjäger Lothar Emmerich in der Premierensaison knapp den Bundesliga-Aufstieg. Im Vorjahr erreichte Schweinfurt die zweite Runde, schied dort gegen den späteren Pokalsieger Eintracht Frankfurt (0:4) aus. Ein gutes Omen für den kommenden Pokalgegner Schalke 04? In der Regionalliga Bayern ist Schweinfurt nach sechs Spielen noch ungeschlagen.

  • SV Drochtersen/Assel

Seit Tagen gibt es in der 11.500-Einwohner-Gemeinde, 45 Kilometer nordwestlich von Hamburg, nur dieses eine Thema. Bayern München kommt. Und das hat sich der 12. der vergangenen Saison in der Regionalliga Nord redlich verdient. Zum zweiten Mal gewann das Team von Trainer Lars Uder zuletzt den Niedersachsen-Pokal und sicherte sich damit das nächste Highlight im DFB-Pokal. Denn schon war Drochtersen/Assel in der 1. Runde haarscharf an einer Sensation gegen Borussia Mönchengladbach (0:1) vorbeigeschrammt. Die Aufgabe gegen die Weltstars aus München wird nun ungleich schwerer, 7800 Fans werden ins Stadion kommen. 30.000 Tickets hätten abgesetzt werden können.

  • Wormatia Worms

Wie der 1. FC Schweinfurt 05 Gründungsmitglied der 2. Bundesliga. Stieg in der Premierensaison aber prompt ab. Eine weitere Parallele: Verlor wie Schweinfurt im Jahr 1936 das Halbfinale im "Tschammerpokal", dem Vorgängerwettbewerb des DFB-Pokals. Der Start in die Regionalliga Südwest verlief durchschnittlich. Zwei Siege, zwei Niederlagen - ein Remis wird es auch gegen Werder Bremen nicht geben.

  • SSV Ulm1846

Ein wenig Mitschuld am Niedergang des SSV Ulm tragen Michael Ballack, Ze Roberto oder Oliver Neuville ja schon. Das 9:1-Schützenfest von Bayer Leverkusen, bei dem das Trio traf, war in der Saison 1999/00 der Anfang vom Ende der Ulmer, die in der Folge nur noch eines von neun Spielen gewannen und abstiegen. Es folgten der Absturz in den Amateurbereich und wirtschaftliche Krisen. Das letzte Bundesligaspiel bestritt Ulm bei: Eintracht Frankfurt. Der Gegner in der ersten Runde des DFB-Pokals: Eintracht Frankfurt. Ein neuerliches Schützenfest soll es gegen den Titelverteidiger nicht geben. Das Selbstvertrauen nach einem gelungenen Saisonstart ist jedenfalls groß.

  • SV Elversberg

Es läuft nicht bei der SV Elversberg. Vor zwei Jahren scheiterten die Saarländer in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga an der SpVgg Unterhaching. Und nun? Nach vier Spieltagen ist die SVE mit nur einem Punkt Schlusslicht der Regionalliga Südwest. Dass der Klub aber für Pokalüberraschungen sorgen kann, bewies er mit dem Ausschalten von Hannover 96 in der Saison 2010/11. Der VfL Wolfsburg muss gewarnt sein.

  • TSV Steinbach Haiger

Kikeriki! Wenn die Kicker vom FC Augsburg diesen Hahnenschrei am Sonntag zu oft hören, bekommen sie arge Probleme. Denn beim TSV Steinbach Haiger aus der Regionalliga Südwest krächzt der Steinbacher Hahn, auch Ginkel genannt, nach jedem Treffer des Heimteams. Dass der hessische Pokalsieger tatsächlich dem Bundesligisten die Federn stutzt, ist jedoch recht unwahrscheinlich. Bekanntester Spieler des Tabellenachten der vergangenen Saison ist Abwehrspieler und Kapitän Nico Herzig, der 46 Bundesliga-Spiele für Arminia Bielefeld und Alemannia Aachen absolvierte.

  • Viktoria Köln

Mäzen Franz-Josef Wernze schickt die Spieler des Regionalligisten Viktoria Köln mit einer besonderen Motivation ins Erstrundenspiel im DFB-Pokal gegen Bundesligist RB Leipzig am Sonntag (15.30 Uhr/Sky). "Ich habe bei einem Sieg 180.000 Euro ausgelobt. Für das Erreichen der 2. Runde würden wir ja 318 500 Euro TV-Geld erhalten...", sagte Wernze der Bild.

Der 70-Jährige ist Vorsitzender des Wirtschaftsrats und Geldgeber des rechtsrheinischen Klubs. Er engagiert sich aber auch finanziell beim Leipziger Stadtrivalen Lokomotive Leipzig. "Es ist für mich ein persönliches Derby", sagte Wernze, der ankündigte, dass in Köln "auch von Lok Fans und eine Vorstandsdelegation im Stadion sein werden, um uns gegen RB zu unterstützen. Ich habe zudem viele Nachrichten mit den besten Wünschen für unser Spiel aus Leipzig erhalten".

(rent/sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort