DFB-Pokal kompakt Starke Eintracht folgt Werder und Union in die zweite Runde

Düsseldorf · Eintracht Frankfurt hat mit einer imponierenden Vorstellung beim 1. FC Magdeburg die erste Pokalhürde gemeistert. Auch Werder Bremen und Union Berlin sind weiter, taten sich aber schwer. Alles Wichtige zur ersten Pokalrunde.

 Frankfurts Daichi Kamada (r) jubelt nach seinem Treffer zum 0:3 mit Jesper Lindström.

Frankfurts Daichi Kamada (r) jubelt nach seinem Treffer zum 0:3 mit Jesper Lindström.

Foto: dpa/Ronny Hartmann

1. FC Magdeburg - Eintracht Frankfurt 0:4 (0:2)

Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt hat die zweite Runde im DFB-Pokal souverän erreicht. Der hessische Fußball-Bundesligist siegte mit Debütant Mario Götze in der Startelf am Montagabend bei Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Magdeburg souverän 4:0 (2:0) und zeigte sich dabei gut gerüstet für das Bundesliga-Auftaktspiel gegen den FC Bayern München am Freitag. Vor 26 350 Zuschauern erzielten Daichi Kamada (4. Minute, 59.), Jesper Lindström (31.) und Lucas Alario (90.) die Tore für den Bundesligisten. Nationaltorhüter Kevin Trapp verhinderte mit einem parierten Foulelfmeter gegen Andreas Müller den möglichen Ausgleich (6.).

Chemnitzer FC - Union Berlin 1:2 (1:1, 0:0) n.V.

Bundesligist Union Berlin hat mit Mühe die erste Runde des DFB-Pokals überstanden. Der Erstligist gewann am Montag das Spiel beim Regionalligisten Chemnitzer FC erst nach Verlängerung mit 2:1 (1:1, 0:0). Die Chemnitzer Führung durch Tobias Müller (62.) glich Jordan Siebatcheu (64.) aus, ehe der eingewechselte Kevin Behrens (114.) den zweiten Union-Treffer erzielte.

Zuvor hatte der Bundesligist Werder Bremen die erste Runde überstanden. Der in der Vorsaison in Osnabrück früh gescheiterte Erstliga-Aufsteiger gewann bei Regionalligist Energie Cottbus mit 2:1 (1:0). Ebenfalls eine Runde weiter ist der Zweitligist SV Darmstadt 98, der den Drittligisten FC Ingolstadt 3:0 (2:0) besiegte.

Energie Cottbus - Werder Bremen 1:2 (0:1)

DFB-Pokal: Die größten Sensationen und Blamagen - Überraschungen
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Die größten Sensationen und Blamagen im DFB-Pokal

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Aufgalopp geglückt, Geduldsprobe gemeistert: Fußball-Bundesligist Werder Bremen hat seine erste Pflichtaufgabe nach dem Wiederaufstieg glanzlos gelöst. Im DFB-Pokal setzte sich das Team von Trainer Ole Werner beim Regionalligisten Energie Cottbus mit Mühe 2:1 (1:0) durch und vermied damit ein Erstrundenaus wie im Vorjahr.

Romano Schmid (43.) und Mitchell Weiser (73.) sorgten mit ihren Treffern im ausverkauften Stadion der Freundschaft für den Favoritensieg, dem eingewechselten Tim Heike (79.) gelang noch der Anschlusstreffer. In der Liga beginnt das Projekt Klassenerhalt für Werder am Samstag (15.30 Uhr/Sky) mit dem Nordduell beim VfL Wolfsburg.

„Die Stimmung wird hitzig werden. Ich glaube, das ist ein ganz entscheidender Punkt, dass du direkt von der ersten Minute da bist“, hatte Clemens Fritz, Bremens Leiter Profifußball und Scouting, vor der Partie gefordert. Schon vor dem Anpfiff verwandelten die 20.078 Zuschauer, darunter auch ein lautstarker Werder-Fanblock, das Stadion in einen Hexenkessel.

Die Gäste ließen den Worten von Fritz Taten folgen und rissen sofort die Spielkontrolle an sich, während der Außenseiter früh aggressiv anlief. Bis zur ersten Großchance dauerte es nicht lange: Von Weiser in Szene gesetzt scheiterte Werder-Torjäger Marvin Ducksch mit einer flachen Direktabnahme aus elf Metern am linken Pfosten (10.).

Bremen blieb tonangebend und schnürte Energie in der eigenen Hälfte ein. Erneut Ducksch zielte nach einer schönen Kombination knapp über das Tor (22.). Fünf Minuten später wäre es dann fast soweit gewesen, als Cottbus-Keeper Alexander Sebald unbedrängt den Ball in Duckschs Füße spielte. Doch Sturmpartner Niclas Füllkrug war von der unerwarteten Möglichkeit zu überrascht.

Der Regionalligist kam danach zwar häufiger zu Entlastungsangriffen, entwickelte aber keine Gefahr. Dafür belohnte sich Werder für den hohen Aufwand. Schmid verwandelte einen Steckpass von Füllkrug trocken ins rechte Eck.

Nach dem Seitenwechsel meldete auch Cottbus Offensivansprüche an: Axel Borgmann verfehlte aus 20 Metern knapp das Ziel. Im Gegenzug vergab Ducksch leichtfertig die Chance, die Nerven der Werderaner zu beruhigen: Anstelle des Tores traf er aus fünf Metern nur den linken Pfosten.

Das Spiel wurde ruppiger, Bremen setzte nur noch wenige Nadelstiche nach vorne. Dann sorgte Weiser nach einem abgefälschten Ducksch-Schuss für die vermeintliche Vorentscheidung. Heike ließ noch einmal Spannung aufkommen, in der Schlussphase drückte Cottbus auf den Ausgleich.

FC Ingolstadt - Darmstadt 98 0:3 (0:2)

Zweitligist Darmstadt 98 hat im DFB-Pokal die zweite Runde erreicht. Die Lilien siegten beim klassentieferen FC Ingolstadt hochverdient mit 3:0 (2:0) und machten Trainer Torsten Lieberknecht damit das perfekte Geschenk an dessen 49. Geburtstag.

Phillip Tietz (15.) und Tobias Kempe (42., Foulelfmeter) sorgten schon zur Pause für klare Verhältnisse. Markus Warming (84.) machte in der Schlussphase den Deckel drauf. Ingolstadt, das in der vergangenen Saison noch in der 2. Liga spielte, wirkte völlig überfordert.

Das Lieberknecht-Team dominierte die Partie von Beginn an und erspielte sich Chance um Chance. Fabian Schnellhardt (4.) und Matthias Bader (37.) trafen vor der Pause Aluminium, Tietz (50.) und Braydon Manu (55.) scheiterten völlig freistehend und aus kurzer Distanz an FCI-Keeper Markus Ponath. Endgültig entschieden war die Partie mit dem dritten Darmstädter Treffer kurz vor dem Ende.

Eintracht Braunschweig - Hertha BSC 4:4 n.V., 6:5 i.E.

Sandro Schwarz fand nach dem üblen Fehlstart schnell wieder zur Fassung. Der Trainer von Hertha BSC schickte seine Mannschaft energisch in die Gästekurve zu den Fans - sein Pflichtspieldebüt war jedoch mächtig in die Hose gegangen: Trotz einer 2:0-Pausenführung verloren die Berliner im Pokal beim Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig mit 5:6 im Elfmeterschießen. Nach 120 spektakulären Minuten hatte es 4:4 gestanden. Damit ist sechs Tage vor dem Lokalderby bei Union Berlin Unruhe programmiert.

Bryan Henning verwandelte für die Eintracht den entscheidenden Elfmeter. Durch ein Kopfballtor von Davie Selke (9.) hatten eigentlich die Gäste, die sich erst in der Relegation vor dem Bundesliga-Abstieg gerettet hatten, früh die Weichen auf Sieg gestellt.

Mit einem Abstaubertor stabilisierte Myziane Maolida (42.) diese Führung. Doch Brian Behrendt (63., Foulelfmeter) und Lion Lauberbach (66.) gelang der Gleichstand, ehe Pherai erfolgreich abschloss (91.), Hertha schlug dank Lucas Tousart (103.) zurück. Dodi Lukebakio (106.) schien die Berliner zu erlösen, doch Henning (118.) schlug zurück.

Dank der zunächst reiferen Spielanlage seiner Mannschaft verlebte der neue Hertha-Coach Sandro Schwarz vor 14.126 Zuschauern fast eine Stunde lang einen relativ ruhigen Abend. Die wenigen Attacken der Niedersachsen stoppte Dedryck Boyata fast im Alleingang, und in der Hertha-Offensive waren Maolida und auch Dodi Lukebakio ein ums andere Mal zu schnell für die Hintermannschaft der Norddeutschen.

Braunschweigs Trainer Michael Schiele ärgerte sich mehrfach, wenn die Gäste dank ihrer Handlungsschnelligkeit seine Schützlinge vor große Probleme stellten. Ohne Routinier Jasmin Fejzic im Tor wäre der Pausenrückstand der Gastgeber noch höher ausgefallen.

Nach dem Seitenwechsel bäumte sich Braunschweig gegen das drohende Ausscheiden auf und fand besser ins Spiel. In dieser Phase hatte Pherai noch Pech, er traf in der 53. Minute aus spitzem Winkel den Pfosten des Berliner Tores. Doch nach einer knappen Stunde Spielzeit war die Begegnung wieder völlig offen. Der Ausgleich binnen drei Minuten beflügelte Braunschweig.

Waldhof Mannheim - Holstein Kiel 0:0 n.V., 5:3 i.E.

Drittligist Waldhof Mannheim hat in einem Pokalkrimi den favorisierten Zweitligisten Holstein Kiel aus dem Wettbewerb geworfen. Vor 12.000 Zuschauern im Carl-Benz-Stadion setzte sich der Gastgeber mit 5:3 im Elfmeterschießen durch und erreichte zum zweiten Mal in Folge die zweite Runde. Nach 120 Minuten hatte es 0:0 gestanden.

Mannheims Fridolin Wagner verwandelte den letzten Elfmeter. Der Kieler Marvin Schulz hatte zuvor seinen Schuss über das Tor gesetzt. Kiel, in der Saison 2020/21 noch Halbfinalist, scheiterte erstmals seit 2015 wieder in Runde eins.

In einer munteren ersten Halbzeit mit Chancen auf beiden Seiten lieferte Mannheim den in der Liga noch ungeschlagenen „Störchen“ von Beginn an ein Duell auf Augenhöhe. Erst nach der Pause flachte die Begegnung ab und lebte immer mehr von der Spannung.

Erzgebirge Aue - FSV Mainz 05 0:3 (0:1)

Der FSV Mainz 05 hat einen erfolgreichen Pflichtspielauftakt gefeiert und ist in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Die Mannschaft von Trainer Bo Svensson setzte sich am Sonntag beim Drittligisten Erzgebirge Aue mit 3:0 (1:0) durch.

Dominik Kohr (41.), Delano Burgzorg (70.) und Marcus Ingvartsen (79., Handelfmeter) erzielten vor 8446 Zuschauern die Treffer für die Rheinhessen, die am Samstag zum Start in die Bundesligasaison beim VfL Bochum zu Gast sind (15.30 Uhr/Sky).

„Zu erwarten, dass es einfach wird, wäre blauäugig“, hatte Svensson im Vorfeld der Partie betont. Der Zweitliga-Absteiger sei „mit das Stärkste, das uns begegnen kann in dieser Runde“.

1. FC Kaiserslautern - SC Freiburg 1:2 (1:1, 1:0) n.V.

Erst ein Gegentor von der Mittellinie, dann das späte Comeback: Der SC Freiburg hat die harte Pokal-Prüfung beim 1. FC Kaiserslautern mit einem mühevoll erkämpften 2:1 (1:1, 0:1) nach Verlängerung bestanden und zum elften Mal in Folge die zweite Runde erreicht. 71 Tage nach dem verlorenen Finale gegen RB Leipzig gewannen die Breisgauer beim Zweitliga-Fünften allerdings nur mit Ach und Krach.

Vor 38.317 Zuschauern am Betzenberg erlösten Roland Sallai (82.) und Ritsu Doan (111.) die Mannschaft von Christian Streich, der wenige Stunden vor Anstoß zu Deutschlands Trainer des Jahres gewählt worden war. Die in der Liga noch ungeschlagenen Pfälzer waren durch einen Geniestreich von Marlon Ritter (33.) aus 49,5 Metern in Führung gegangen, schieden aber zum dritten Mal in Folge in der ersten Runde aus.

„Es war heute ein richtiges Brett. Nach dem Tor aus 50 Metern flog hier fast die Decke weg“, sagte Freiburgs Sportvorstand Jochen Saier bei Sky: „Wir haben uns schwer getan, Chancen zu kreieren. Unterm Strich waren wir dann die bessere Mannschaft.“

SV Rödinghausen - TSG Hoffenheim 0:2 (0:0) n.V.

Die TSG Hoffenheim hat bei der Pflichtspielpremiere ihres neuen Trainers Andre Breitenreiter im Nachsitzen äußerst mühevoll die zweite Pokalrunde erreicht. Der Bundesligist setzte sich am Sonntag beim leidenschaftlich kämpfenden West-Regionalligisten SV Rödinghausen erst nach Verlängerung mit 2:0 durch. Neuzugang Ozan Kabak erzielte das erlösende Tor mit dem Kopf (115.), zudem traf Grischa Prömel (118.).

SV Oberachern - Borussia Mönchengladbach 1:9 (0:6)

Borussia Mönchengladbach hat zum neunten Mal in Folge die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Die Mannschaft des neuen Trainers Daniel Farke setzte sich beim Oberligisten SV Oberachern im Freiburger Dreisamstadion souverän und ohne große Mühe mit 9:1 (6:0) durch.

Marcus Thuram mit einem Hattrick (3./22./36.), Jonas Hofmann (37./45.+2) und Rami Bensebaini (45.) sorgten bereits vor der Pause für klare Verhältnisse. Kapitän Lars Stindl (47.) unmittelbar nach der Pause, Joseph Scally (59.) und Florian Neuhaus (78.) erhöhten dann vor 15.000 Zuschauern. Nico Huber gelang noch der Ehrentreffer für Oberachern (61.). Mehr zum Spiel gibt es hier.

FV Engers - Arminia Bielefeld 1:7 (0:2)

Arminia Bielefeld ist mit dem ersten Sieg unter dem neuen Trainer Uli Forte in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Nach zwei Liga-Niederlagen zum Auftakt gewann der Bundesliga-Absteiger am Sonntag sein Erstrundenspiel beim pfälzischen Oberligisten FV Engers souverän mit 7:1 (2:0). Bielefeld hat seit 2016 nicht mehr die zweite Runde überstanden.

Janni Serra (9.) und Fabian Klos (24.) trafen im Koblenzer Stadion Oberwerth jeweils nach Ecken, die Robin Hack von links hereingebracht hatte. Der Fünftligist aus Neuwied wehrte sich vor 3558 Zuschauerinnen und Zuschauern zwar nach Kräften, hielt spielerisch allerdings nicht mit.

Nach Klos' zweitem Treffer (50.) gelang dem Außenseiter immerhin ein Ehrentor durch Jonathan Kap (54.). Für Bielefeld trafen noch Masaya Okugawa (57.), erneut Serra (71.), Brian Lasme (86.) und Hack (90.+1).

TSV Schott Mainz - Hannover 96 0:3 (0:2)

Zweitligist Hannover 96 hat den Querelen um die Trennung von Geschäftsführer Martin Kind getrotzt und zumindest im DFB-Pokal für klare Verhältnisse gesorgt. Die Niedersachsen gewannen bei Oberligist TSV Schott Mainz auch dank tatkräftiger Mithilfe der Gastgeber ungefährdet mit 3:0 (2:0) und erreichten zum dritten Mal in Folge die zweite Runde.

Ein Eigentor von Dominik Ahlbach (36.) und ein Abstauber von Maximilian Beier (42.) sorgten im Bruchwegstadion schon zur Pause für klare Verhältnisse. Im zweiten Durchgang brachte der Viertelfinalist der vergangenen Saison den Sieg gegen den Pokal-Debütanten dann ohne Probleme ins Ziel, Julius Haas (50.) unterlief ein weiteres Eigentor.

Hannover hatte sich in der vergangenen Woche nach fast einem Vierteljahrhundert von Klubboss Kind getrennt, der 78 Jahre alte Unternehmer ließ umgehend rechtliche Schritte einleiten.

Blau-Weiß Lohne - FC Augsburg 0:4 (0:0)

Einstand nach Maß für Enrico Maaßen: Der neue Trainer des FC Augsburg feierte bei seinem Pflichtspieldebüt einen glanzlosen 4:0 (1:0)-Erfolg im DFB-Pokal beim Oberligisten Blau-Weiß Lohne.

Arne Maier mit einem raffinierten Freistoß (51.) sowie die Joker Fredrik Jensen (69.), Florian Niederlechner (81.) und Maurice Malone (89.) schossen den allerdings lange Zeit wenig überzeugenden Fußball-Bundesligisten zum dritten Mal in Folge in die zweite Runde. Bis zum Saisonstart am Samstag gegen den SC Freiburg muss sich der FCA noch steigern.

Bremer SV - Schalke 04 0:5 (0:4)

Kalte Dusche als Belohnung für einen engagierten Pflichtspielauftakt: Schalke 04 hat den Außenseiter Bremer SV souverän in Schach gehalten und ist in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Die Mannschaft des Bundesliga-Aufsteigers um den neuen Trainer Frank Kramer setzte sich in Oldenburg mit 5:0 (4:0) gegen den von Beginn an überforderten Regionalligisten durch, der viel Einsatz, aber kein Warmwasser in den Duschen bieten konnte.

Rodrigo Zalazar (2.), der starke Dominick Drexler (12., 33.) und ein Eigentor von Sebastian Kmiec (39.) brachten den fünfmaligen Pokalsieger, der mit sieben Sommerzugängen von Beginn an auflief, schon in der ersten Halbzeit auf Kurs. Nach der Pause erhöhte Marcin Kaminski (83.). Sebastian Polter (5.) scheiterte zudem mit einem schwach geschossenen Foulelfmeter am stark reagierenden Bremer Torwart Malte Seemann.

BSV Rehden - SV Sandhausen 0:4 (0:3)

Der SV Sandhausen hat sein erstes Hindernis im DFB-Pokal kompromisslos aus dem Weg geräumt. Der Zweitligist gewann beim niedersächsischen Regionalligisten BSV Rehden am Sonntag ohne Mühe mit 4:0 (3:0). Im Vorjahr war der SVS noch in der ersten Runde mit 0:4 an RB Leipzig gescheitert, Rehden hingegen war in dieser Saison erstmals seit 2014/15 dabei.

Janik Bachmann (23./45.), einmal mit Hilfe des Innenpfostens, und Ahmed Kutucu (32.) im Nachsetzen nach seinem eigenen Fernschuss nahmen Rehden schon in der ersten Halbzeit die Hoffnung auf eine Überraschung. Alexander Schirow (51.) legte vor 1500 Zuschauerinnen und Zuschauern gegen den überforderten Viertligisten nach.

Jahn Regensburg - 1. FC Köln 6:5 n.E. (2:1, 2:2)

Ernüchterung beim 1. FC Köln: Der Europacup-Starter ist überraschend im DFB-Pokal bereits in der ersten Runde gescheitert, Trainer Steffen Baumgart muss schon nach dem ersten Spiel seinen Traum vom Finale in Berlin begraben. Beim Zweitliga-Tabellenführer Jahn Regensburg verloren die Rheinländer mit 3:4 im Elfmeterschießen, nach Verlängerung hatte es 2:2 (2:2, 1:2) gestanden.

Andreas Albers (18.) und Prince Osei Owusu (27.) brachten ihre Mannschaft vor 13.236 Fans im Regensburger Jahnstadion in Führung. Mark Uth (28.) und Dejan Ljubicic (63.) erzielten die Treffer zum Ausgleich. Benedikt Gimber sicherte den Erfolg des SSV Jahn im Elfmeterschießen. Regensburg war für Köln der erwartet starke Gegner, nutzte die Fehler des Bundesligisten konsequent und war im Elfmeterschießen nervenstärker.

Carl-Zeiss Jena - VfL Wolfsburg 0:1 (0:0)

Sportlich mit Mühe und diesmal ohne sechsten Wechsel: Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat beim Pflichtspieldebüt seines neuen Trainers Niko Kovac eine Blamage knapp vermieden. In einer hart umkämpften Partie beim Regionalligisten Carl Zeiss Jena setzten sich die Niedersachsen in der ersten Runde des DFB-Pokals 1:0 (0:0) durch.

Omar Marmoush (90.+2) entschied die Partie spät zugunsten der Wölfe, Jena bewegte sich über weite Strecken auf Augenhöhe. In der Liga wird es für den VfL erstmals am kommenden Samstag vor eigenem Publikum im Nordduell mit Aufsteiger Werder Bremen ernst.

Im vergangenen Jahr war Wolfsburg unter kuriosen Umständen in Runde eins gescheitert: Das Team des damals frisch verpflichteten Trainers Mark van Bommel gewann 3:1 nach Verlängerung beim Regionalligisten Preußen Münster, schied aber am Grünen Tisch aus, weil der Niederländer einmal zu oft gewechselt hatte.

Stuttgarter Kickers - Greuther Fürth 2:0 (1:0)

Der ehemalige Fußball-Bundesligist Stuttgarter Kickers hat Erstliga-Absteiger SpVgg Greuther Fürth in der ersten Runde aus dem DFB-Pokal geworfen. Der Fünftligist behielt in Degerloch mit 2:0 (1:0) die Oberhand. Denis Zagaria (8.) per Kopf und der drei Minuten zuvor eingewechselte David Braig (88.) mit einem Linksschuss trafen für die Kickers.

Das Kleeblatt aus Franken besaß zwar die reifere Spielanlage, aber die Schwaben warfen viel Engagement und Enthusiasmus in die Waagschale. So entwickelte sich ein interessanter Pokalfight, der durch die frühe Führung der Stuttgarter besonderen Reiz gewann.

Kickers Offenbach - Fortuna Düsseldorf 1:4 (0:1)

Zweitligist Fortuna Düsseldorf ist zum achten Mal in Folge in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Der zweimalige Pokalsieger setzte sich beim Regionalligisten Kickers Offenbach mit 4:1 (1:0) durch. Andre Hoffmann (34.), Kristoffer Peterson (54.) und Daniel Ginczek (71., 79.) erzielten die Treffer der Rheinländer. Jakob Lemmer (57.) verkürzte zwischenzeitlich für die Kickers.

SpVgg Bayreuth - Hamburger SV 1:3 n. V. (1:0)

Fußball-Zweitligist Hamburger SV hat nach seinem mäßigen Saisonstart ein frühes Aus im DFB-Pokal nur knapp verhindert. Der Halbfinalist der vergangenen Saison gewann seine Erstrundenpartie beim Drittliga-Aufsteiger SpVgg Bayreuth erst nach Verlängerung 3:1 (1:1, 0:1).

Der neu verpflichtete Joker Ransdorf-Yeboah Königsdörffer mit einem Doppelpack (83./111.) und Kapitän Sebastian Schonlau (97.) drehten die Partie zugunsten des Teams von Trainer Tim Walter. Luke Hemmerich (16.) hatte den Außenseiter in Führung gebracht. In der Liga hatte der HSV nach seinem Auftaktsieg bei Eintracht Braunschweig zuletzt gegen Hansa Rostock verloren.

Die Hanseaten, die in der vergangenen Saison knapp an ihrem ersten Finaleinzug seit 35 Jahren vorbeigeschrammt waren, begannen dominant, das erste Tor erzielte jedoch Bayreuth: Einen Freistoß von Hemmerich aus 20 Metern fälschte HSV-Zugang Filip Bilbija unhaltbar ins eigene Tor ab.

Die Gäste reagierten verunsichert und blieben offensiv harmlos, Bayreuth gewährte vor dem eigenen Tor kaum eine Lücke. Nach dem Seitenwechsel vergaben erst Königsdörffer und kurz darauf Torjäger Robert Glatzel Großchancen auf den Ausgleich.

Königsdörffer rettete die Hamburger in die Verlängerung, in der der Favorit immer besser wurde. Schonlau und erneut Königsdörffer ließen alle Bayreuther Hoffnungen platzen, deren Mittelfeldspieler Alexander Groiß sah noch Gelb-Rot (113.).

Einheit Wernigerode - SC Paderborn 0:10 (0:3)

Der torhungrige Fußball-Zweitligist SC Paderborn hat im Schongang die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Die Ostwestfalen feierten beim überforderten Oberligisten FC Einheit Wernigerode einen 10:0 (3:0)-Kantersieg. Julian Justvan (7./47.), Robert Leipertz (11./58.), Marvin Pieringer (40./50./53./90.), Dennis Srbeny (49.) und Richmond Tachie (67.) erzielten die Treffer der Gäste.

Paderborn begann konzentriert und stellte die Weichen durch Justvan und Leipertz schnell auf Sieg. Kurz vor der Pause legte der erst am Donnerstag vom Bundesligisten Schalke 04 ausgeliehene Pieringer nach. Auch nach dem Wechsel hatte Paderborn das Geschehen fest im Griff und schraubte das Ergebnis schnell in die Höhe. Der Außenseiter kam nur sporadisch zu Angriffen.

SV Elversberg - Bayer Leverkusen 4:3 (3:2)

Zwei Rückstände konnte die Werkself gegen die forsch auftretenden Saarländer noch ausgleichen, doch letztlich verliert die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane 3:4 beim Drittligisten SV Elversberg. Das Aus in der ersten Runde ist ein herber Dämpfer für Leverkusen.

FV Illertissen - 1. FC Heidenheim 0:2 (0:0)

Der 1. FC Heidenheim hat nach dem perfekten Start in die 2. Fußball-Bundesliga auch im DFB-Pokal seine weiße Weste gewahrt. Im lange umkämpften Nachbarschaftsduell beim Regionalligisten FV Illertissen aus Neu-Ulm setzte sich die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt 2:0 (0:0) durch.

Für die Heidenheimer, die mit zwei Siegen in die Liga gestartet waren, erzielten Kapitän Patrick Mainka (57.) und der eingewechselte Adrian Beck (81.) die Treffer. Zuletzt hatten die Baden-Württemberger 2019 die zweite Runde erreicht.

VfB Lübeck - Hansa Rostock 1:0 (0:0)

Fußball-Zweitligist Hansa Rostock ist im Nordduell beim Regionalligisten VfB Lübeck aus allen Pokalträumen gerissen worden. Die Mecklenburger unterlagen beim Viertligisten mit 0:1 (0:0), Tarik Gözüsirin (78.) erzielte das entscheidende Tor.

Schon in der vierten Minute besaß der FC Hansa vor 10.351 Zuschauern im ausverkauften Lübecker Stadion die große Chance zum Führungstreffer. Nils Fröling scheiterte aber an VfB-Keeper Florian Kirschke. In der 36. Minute hatte Rostocks John Verhoek eine Kopfballchance, doch ging sein Aufsetzer knapp am linken Pfosten vorbei. Neun Minuten später traf Verhoek per Kopf die Latte des Lübecker Tores.

In der 62. Minute machte Rostocks Nils-Jonathan Körber eine gute Chance der Hausherren zunichte, er lenkte einen Schuss von Felix Drinkuth über die Latte. Von einem Zwei-Klassen-Unterschied war nichts zu sehen. Der VfB agierte mit viel Laufbereitschaft sehr geschickt und störte immer wieder empfindlich die Offensivbemühungen der Rostocker.

Viktoria Berlin - VfL Bochum 0:3 (0:2)

Ungefährdet in Runde zwei: Fußball-Bundesligist VfL Bochum hat mit einem konzentrierten Auftritt den Pflichtspielauftakt in die neue Saison erfolgreich gemeistert. Beim Drittliga-Absteiger Viktoria Berlin setzte sich die Mannschaft von Trainer Thomas Reis in der ersten DFB-Pokal-Runde 3:0 (2:0) durch und bestätigte mühelos ihre Favoritenrolle.

„Unterm Strich war das seriös, ohne große Aufregung. Es war okay, nicht mehr und nicht weniger“, sagte Torschütze Simon Zoller bei Sky: „Wir haben aber immer zum richtigen Zeitpunkt nachgelegt.“ Kapitän Anthony Losilla ergänzte: „Wir haben von Anfang an Druck ausgeübt und unsere Chancen genutzt.“

Eine Woche vor dem Bundesliga-Auftakt gegen den FSV Mainz 05 erzielten im traditionsreichen Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark Zoller (18.), Takuma Asano (22.) und der neue Mittelstürmer Philipp Hofmann (65.) die Treffer für den VfL. Der Regionalligist hielt mit der erwarteten Leidenschaft dagegen, war aber gegen den routinierten Erstligisten chancenlos.

Reis, der mit den Neuen Hofmann, Kevin Stöger, Iwan Ordez und Jannes Horn begann, hatte sein Team pflichtbewusst vor dem Außenseiter gewarnt: „Sie werden wahrscheinlich ihr Spiel der Saison machen“, hatte er vor dem ersten Aufeinandertreffen beider Teams über die Viktoria gesagt und einen dementsprechend „seriösen“ Auftritt gefordert.

Gegen die im Durchschnitt nur 21,6 Jahren alten, nach dem Abstieg runderneuerten Berliner startete Bochum dominant. Der Ukrainer Ordez köpfte nach einer Stöger-Ecke nur knapp über die Latte (3.), kurz darauf vergab Zoller ebenfalls per Kopf die Chance zur Führung (9.).

Besser machte er es keine zehn Minuten später: Nach einer schönen Kombination verwandelte der Stürmer ein präzises Zuspiel von Gerrit Holtmann unhaltbar flach ins linke Eck. Völlig unbedrängt von der Viktoria-Abwehr erhöhte Asano nach einer Direktablage von Hofmann.

Mit kreativen Kombinationen beschäftigte der VfL die Gastgeber auch danach fast permanent, die Berliner kamen kaum aus der eigenen Hälfte heraus. Christopher Theisen verzog bei der ersten guten Gelegenheit nach einem Fehler von Ordez knapp (35.).

Per Kopf vergab Hofmann nach der Pause freistehend die vorzeitige Entscheidung, er traf aus kurzer Distanz nur den Pfosten (52.). Auch der eingewechselte Philipp Förster verfehlte das Tor knapp (55.).

Bochum wurde danach etwas fahrlässiger und ließ den Außenseiter offensiv mehr gewähren, ernsthaft eingreifen musste Keeper Manuel Riemann aber nur selten. Hofmann machte mit seinem ersten Pflichtspieltreffer im VfL-Trikot endgültig alles klar.

SV Straelen - FC St. Pauli 3:4 (2:2)

Zweitligist FC St. Pauli hat nur mit Mühe eine Blamage im DFB-Pokal verhindert. Die Mannschaft von Trainer Timo Schultz setzte sich nur knapp mit 4:3 (2:2) beim Regionalligisten SV Straelen durch.

Eric Smith (26.), Jakov Medic (40./90.) und David Otto (62.) erzielten in Duisburg die Treffer der Gäste. Jaron Vicario (19., 80.) und Amoros Nshimirimana (42.) trafen für das Team von Coach Sunday Oliseh. Der Olympiasieger von 1996 mit Nigeria und langjährige Bundesliga-Profi hatte Straelen im Sommer übernommen. Mehr zum Spiel gibt es hier.

(dpa/sid/old/dör)
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